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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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streckte den Hintern in die Höhe und begann dann, durch die Küche zu tollen. Pete klatschte in die Hände und rief seinen Namen. Boyd drehte nun völlig durch, er bellte und rannte im Kreis herum. Birdie ergriff die Flucht.
    »Stopp. Er zerkratzt mir den Boden.«
    Pete setzte sich an den Tisch, und Boyd kam zu ihm.
    »Sitz.«
    Mit tanzenden Augenbrauen starrte Boyd Pete an. Pete klopfte dem Hund auf den Hintern, und Boyd setzte sich und legte seinem Herrchen die Schnauze aufs Knie. Pete kraulte ihn mit beiden Händen an den Ohren.
    »Hast du ein Bier?«
    »Nur Limonade.«
    »Auch gut. Wie seid ihr beiden miteinander ausgekommen?«
    »Sehr gut.«
    Ich öffnete eine Limonadenflasche und stellte sie ihm hin.
    »Seit wann bist du zurück?« Pete bückte sich und kippte die Flasche so, dass Boyd trinken konnte.
    »Heute. Wie lief’s in Indiana?«
    »Die Brandstiftungsermittler dort hatten von Tuten und Blasen keine Ahnung. Aber das eigentliche Problem war der Schadenssachverständige der Versicherung des Dachdeckers. Sein Klient arbeitete mit einem Schneidbrenner genau an der Stelle des Daches, wo das Feuer ausbrach.«
    Er wischte die Flaschenöffnung mit der Hand ab und trank.
    »Dieses Arschloch kannte den Grund und den Ursprung. Wir kannten den Grund und den Ursprung. Er wusste, dass wir Bescheid wussten, aber seine offizielle Haltung war die, dass eine zusätzliche Untersuchung nötig sei.«
    »Geht die Sache vor Gericht?«
    »Kommt darauf an, was die Gegenseite bietet.« Wieder senkte er die Flasche, und Boyd schlabberte. »Aber es war gut, mal eine Zeit lang diesen Hundeatem nicht zu riechen.«
    »Du liebst doch diesen Hund.«
    »Aber nicht so sehr wie dich.« Er grinste mich leicht vertrottelt an.
    »Hmmm.«
    »Irgendwelche Fortschritte bei deinen DMORT-Problemen?«
    »Vielleicht.«
    Pete sah auf seine Uhr.
    »Ich möchte gern alles darüber hören, aber im Augenblick bin ich fix und fertig.«
    Er trank die Flasche aus und stand auf.
    »Ich glaube, ich mach mich mit meinem Hund jetzt mal auf die Socken.«
    Ich schaute den beiden nach, sah, wie Boyd um Petes Beine herumtänzelte. Als ich mich umdrehte, spähte Birdie vom Gang in die Küche herein, die Füße jedoch so gestellt, dass er sofort flüchten konnte.
    »Endlich bin ich dich los«, rief ich ihm nach. Doch eigentlich war ich beleidigt. Der verdammte Hund hatte sich kein einziges Mal umgedreht.
    Birdie und ich sahen uns eben Der große Schlaf an, als es zum zweiten Mal klopfte. Ich trug nur noch T-Shirt, Slip und meinen alten Flanellbademantel. Der Kater lag auf meinem Schoß.
    Ryan stand auf der Schwelle, sein Gesicht wirkte in der Verandabeleuchtung aschfahl. Ich verzichtete auf meine übliche Begrüßung. Er würde mir früh genug sagen, warum er in Charlotte war.
    »Woher weißt du, dass ich hier bin?«
    Er ignorierte meine Frage.
    »Verbringst du den Abend allein?«
    Ich deutete mit dem Kopf nach hinten. »Bacall und Bogart sind im Wohnzimmer.«
    Ich öffnete ihm die Tür, wie ich es für Pete getan hatte, und er schob sich an mir vorbei in die Küche. Ich roch Zigarettenrauch und Schweiß und nahm an, dass er aus Swain County direkt hierher gefahren war.
    »Ob sie wohl was dagegen haben, wenn ich einen Vierer draus mache?« Seine Worte waren unbeschwert, doch ich sah seinem Gesicht an, dass sein Herz es nicht war.
    »Die sind flexibel.«
    Er folgte mir ins Wohnzimmer, und wir setzten uns an die entgegengesetzten Enden der Couch. Ich schaltete den Fernseher aus.
    »Bertrand wurde identifiziert.«
    Ich wartete.
    »Vorwiegend anhand von Zähnen. Und einigen anderen…« Sein Adamsapfel zuckte. »… Fragmenten.«
    »Petricelli?«
    Er schüttelte den Kopf, ein kurze, angespannte Geste.
    »Sie saßen genau an der Explosionsstelle, es kann also gut sein, dass Petricelli pulverisiert ist. Was sie von Bertrand noch fanden, lag zwei Täler von der Absturzstelle entfernt.« Seine Stimme klang spröde und zitterig. »In einem Baum.«
    »Hat Tyrell die Leiche schon freigegeben?«
    »Heute Morgen. Ich bringe ihn am Sonntag nach Montreal.«
    Ich wollte ihm die Arme um den Hals legen, meine Wange an seine Brust drücken, ihn streicheln. Ich rührte mich nicht.
    »Die Familie will eine zivile Feier, deshalb hat die SQ das Begräbnis für Mittwoch angesetzt.«
    Ich zögerte nicht.
    »Ich komme mit.«
    »Das ist nicht nötig.« Er rang die Hände. Seine Fingerknöchel waren hart und weiß wie Kiesel.
    »Jean war auch mein Freund.«
    »Es ist eine lange Reise.«
    Seine

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