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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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wie den Hopi oder den Zuni. Dieser Ort wurde von einer kleinen Gruppe zwischen 1130 und 1150 unserer Zeit bewohnt, in einer Periode extremer Dürre. Ein Kollege aus Chapel Hill leitete die Ausgrabung. Das sind seine Fotos. Mindestens fünfunddreißig Erwachsene und Kinder wurden geschlachtet. Beachten sie die identischen Muster.«
    Ich gab ihnen ein anderes Foto.
    »Das sind Steinwerkzeuge, die in der Nähe der Menschenknochen gefunden wurden. Tests konnten Spuren menschlichen Bluts nachweisen.«
    Ein anderes.
    »Dieser Keramiktopf enthielt Überreste menschlichen Gewebes.«
    »Wie kann man sicher sein, dass diese Spuren nicht durch Abschürfungen entstanden sind? Oder von Tieren stammen? Oder von einer Art ritueller Bestattung? Vielleicht haben sie die Toten zerschnippelt, um sie für das Jenseits vorzubereiten. Das könnte das Blut an den Werkzeugen und dem Topf erklären.«
    »Das war genau die Theorie, bis dies hier gefunden wurde.«
    Ich gab ihnen ein weiteres Foto.
    »Was zum Teufel ist das?« McMahon gab Ryan das Foto.
    »Nachdem in einer unterirdischen Kammer an diesem Ort sieben Menschen getötet, gekocht und gegessen worden waren, hockte sich einer der Esser hin und entleerte sich.«
    »Ach du heilige Scheiße.«
    »Genau. Archäologen nennen versteinerte Fäkalien Koprolithen. Biochemische Tests konnten in dieser speziellen Schönheit hier Spuren menschlichen Muskelproteins nachweisen.«
    »Könnte das Protein auf anderem Wege da hineingelangt sein?«
    »Nicht Myoglobin. Die Tests zeigten außerdem, dass dieser Kerl in achtzehn Stunden vor dieser großen Geste praktisch ausschließlich Fleisch gegessen hatte.«
    »Das ist ja alles sehr interessant, Tempe, aber ich habe acht Leichen und eine Meute Reporter, die mir im Nacken sitzen. Mal abgesehen davon, dass unsere Täter einen morbiden Geschmack in Kunst und Literatur haben, inwieweit ist das für uns von Bedeutung? Sie zeigen mir Leute, die seit Jahrhunderten tot sind.«
    Ich legte ihm noch drei Fotos auf den Schreibtisch.
    »Haben Sie je von Alfred G. Packer gehört?«
    Er sah auf die Uhr, dann auf die Bilder.
    »Nein.«
    »Alfie Packer hat Berichten zufolge im Winter 1874 in Colorado fünf Menschen getötet und gegessen. Er wurde des Mordes angeklagt und verurteilt. Vor kurzem wurden die Opfer exhumiert und analysiert.«
    »Wozu denn das?«
    »Um der historischen Präzision willen.«
    Ryan stellte sich hinter McMahon. Während die beiden Männer die Knochen der Packer-Opfer studierten, stand ich auf und breitete meine Polaroids auf dem Tisch aus.
    »Die habe ich heute Morgen im Leichenschauhaus gemacht.«
    Wie bei Zuschauern eines Tennisspiels zuckten ihre Blicke zwischen den Neandertalern, den Anasazi, den Packer-Opfern und meinen Polaroids hin und her. Lange sagte keiner etwas.
    McMahon brach schließlich das Schweigen.
    »Jesus, Maria und Josef in einem gottverdammten Birnbaum.«

30
    Dem hatte niemand etwas hinzuzufügen.
    Schließlich meldete sich Ryan zu Wort. »Wer zum Teufel sind diese Wahnsinnigen?«
    McMahon antwortete.
    »An die H&F Investment Group heranzukommen war ein gutes Stück Arbeit. Veckhoff ist tot, er kann uns nichts mehr erzählen. Ihrem Vorschlag folgend, Tempe, haben wir Rollins und Birkby über ihre Väter aufgespürt. Rollins lebt in Greenville, unterrichtet Englisch an einem College. Birkby besitzt eine Kette von Discount-Möbelläden und hat Häuser in Rock Hill und Hilton Head. Jeder dieser Herren erzählt dieselbe Geschichte: hat seine Anteile an H&F geerbt, weiß nichts über das Anwesen, war nie dort.«
    Ich hörte eine Tür aufgehen, Stimmen im Korridor.
    »W.G. Davis ist ein pensionierter Investmentbanker, der in Banner Elk lebt. F. M. Payne ist Philosophieprofessor an der Wake Forest. Warren ist Anwalt in Fayetteville. Wir fanden ihn auf dem Weg zum Flughafen und mussten ihm leider seine Reise nach Antigua vermiesen.«
    »Geben sie zu, einander zu kennen?«
    »Jeder erzählte dieselbe Geschichte. H&F ist rein geschäftlich, sie sind einander nie begegnet. Haben nie einen Fuß auf das Grundstück gesetzt.«
    »Was ist mit Fingerabdrücken im Haus?«
    »Die Spurensicherung hat Unmengen gefunden. Wir lassen sie durch den Computer laufen, aber das dauert seine Zeit.«
    »Irgendwelche Vorstrafen?«
    »Payne, der Professor, wurde 74 einmal wegen Dope verhaftet. Ansonsten nichts. Aber wir überprüfen jede Zelle, die diese Kerle je abgestoßen haben. Falls einer von denen in Woodstock gegen einen Baum gepinkelt hat, kriegen

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