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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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«
    » Wegen der Tätowierung. Er hat sich ewig darüber ausgelassen. Ich dachte schon, der will gar nicht ficken, sondern nur über seine Tätowierung reden. «
    » Okay, und dann? «
    » Dann hat er mich gefickt. Und mir einen geblasen. «
    » Die Details können wir aussparen. Hat er dich so zugerichtet? «
    Lola nickte.
    Schweigen.
    » War er hier aus der Gegend? «
    » Nein, er kam aus dem Süden. «
    » Woher genau, weißt du das? «
    » Ja, er war aus Curitiba. Er sagte, die Männer aus dem Süden seien männlicher als andere. Echte Männer eben. «
    » Aus Curitiba war er also… Und was hat er hier gemacht, hat er dir das erzählt? «
    » Keine Ahnung. Angeblich hat er hier irgendeine Arbeit erledigt. «
    » Was für eine Arbeit? «
    » Eine Arbeit für echte Männer, hat er gesagt. «
    » War er allein? «
    » Ja. Ich weiß aber, dass er sich mit jemandem treffen wollte.«
    » Mit wem? «
    » Keine Ahnung, aber ich denke, dass es jemand von der Militärpolizei war. «
    » Warum denkst du das? «
    » Weil er ständig darüber geredet hat, dass er diese Arbeit mit einem Kollegen macht, einem Mann wie ihm, einem Krieger. «
    Alessio Castro fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar und atmete tief durch. Ihm war etwas in den Sinn gekommen.
    » Wann ist das denn genau passiert, erinnerst du dich daran? «
    » Da muss ich nachdenken. Ende Mai oder Anfang Juni. «
    Alessio Castro rechnete innerlich nach. » War es zufällig am 31. Mai? «
    » Woher soll ich das denn noch wissen? «
    » Der 31. Mai war ein Freitag. War es an einem dieser Tage? «
    » Möglich. Vielleicht war es an einem Donnerstag. «
    Lola strengte ihr Gedächtnis an und verschränkte die Finger auf dem Resopaltisch. » Ja genau, es war Donnerstag. Freitag, den 31., bin ich nämlich ins Krankenhaus, um mich behandeln zu lassen. Ich hab auch noch den Befund mit dem Datum. «
    » Gut, kommen wir auf die Waffen zurück. Was hatte er im Wagen? «
    » Zwei Pistolen. Und dann noch ein paar Waffen im Kofferraum: ein Gewehr und drei Messer. «
    » Kannst du dich erinnern, Lola, was er außer den Waffen noch im Wagen hatte? «
    » Da war noch eine große schwarze Tasche, die er mit aufs Zimmer genommen hat. Außerdem die Messer. Und dann erinnere ich mich, dass da auch noch ein paar Seile waren. Ziemlich stabile Seile. «
    Der Polizist nickte. » Und wo seid ihr zum Ficken hingegangen? Irgendjemand muss deine Geschichte nämlich bestätigen. «
    » Wir waren im Motel Oasi, in der Nähe vom Busbahnhof. Dort kennt man mich. «
    » Okay, wir werden das nachprüfen. « Er schaute Lola an. Sie wirkte verängstigt und lächelte jetzt schüchtern.
    » Warum hast du ihn nicht sofort angezeigt? «
    Sie lachte bitter. » Er hat mich bedroht. Er hat gesagt, dass er mich wie ein Kaninchen zerlegt. Und anschließend würde er mir das Fell von den Pfoten ziehen. «
    Alessio Castro schüttelte es. » Hat er das wirklich gesagt, das mit dem Fell? «
    » Ja, wie bei einem Kaninchen. «
    Der Polizist sah plötzlich klar vor sich, wie Nelson Braga im Brunnen gehangen hatte. Man hatte ihm die Haut von den Unterarmen gezogen. Bei lebendigem Leibe, wie der Gerichtsmediziner behauptet hatte.
    Systematische Folter.
    Er schaute sie lange an. » Danke, Lola. «
    Sie senkte den Blick.
    » Eine letzte Frage. Warum hast du mir diese Geschichte erzählt? Normalerweise wird über so etwas nicht geredet. «
    » Hast du mich angeschaut? Ich dachte, dass ich vielleicht vom Staat eine Entschädigung bekomme, weil dieses Schwein doch bei der Polizei war. Kannst du mir sagen, wie ich so arbeiten soll? Woher soll ich etwas zu essen nehmen? Wie soll ich die Wohnung meiner Eltern bezahlen? Ich komme nämlich für meine alten Eltern auf, musst du wissen. «

36
    Matheus kam mitten in der Nacht zurück. Cássia war schon im Bett. Die Geräusche im Vorraum hatten sie geweckt, aber sie tat so, als würde sie schlafen. Es war sinnlos, um diese Zeit eine weitere Diskussion vom Zaun zu brechen. Man ließ die Sache besser auf sich beruhen. Morgen ist auch noch ein Tag, dachte sie und schloss die Augen, jetzt schon viel ruhiger.
    Matheus legte sich im Wohnzimmer aufs Sofa. Er war hellwach. In seinem Hirn überschlugen sich die Gedanken. Er musste diese Geschichte hinter sich lassen, musste einen Schlussstrich ziehen und dafür sorgen, dass sein Leben endlich wieder seinengeordneten Gang ging. Ohne es zu merken, glitt er in den Schlaf.
    Am Morgen wurde er wach, weil Cássia ihn streichelte. Sie

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