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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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gaben sich einen Kuss, aber in seinem Geist liefen immer noch die Bilder der vergangenen Nacht ab. Nachdem Matheus das Haus verlassen hatte, war er über die Paulista spaziert. Irgendwann hatte er ein Taxi genommen und sich zur Wohnung von Sarah Clarice’ Freundin bringen lassen. Die hatte ihm geöffnet, hatte ihn von Kopf bis Fuß gemustert und dann festgestellt: » Du musst Matheus Braga sein. «
    » Hallo, ja. Entschuldige, dass ich um diese Uhrzeit störe. Ist Sarah Clarice da? «
    Die Frau hatte leicht den Kopf geneigt. » Sarah Clarice ist nach Salvador zurück. «
    » Was? Wann? «
    » Vor drei Stunden. Hat sie dir nichts davon gesagt? «
    Offenbar nicht.
    » Ich habe sie auf dem Handy angerufen, aber es war ausgeschaltet. «
    » Sie sitzt sicher schon im Flieger. Wahrscheinlich hebt sie genau in dieser Sekunde ab. Es ist der letzte Flug. «
    Er hatte stumm dagestanden.
    Sarah Clarice landete nach Mitternacht in Salvador. Ihre Abreise war eine spontane Entscheidung gewesen. Sie hatte diesem Idioten von Billy Cosimato eine SMS geschickt und die Verabredung abgesagt. Ihrer Freundin hatte sie erklärt, dass ihr die ganze Situation mittlerweile total verrückt vorkomme. Sie glitt ihr zunehmend aus der Hand, und da sie ohnehin alles falsch zu machen schien, wollte sie lieber gleich die Finger davon lassen. Außerdem bedrückte Sarah Clarice auch die Sache mit der Arbeit. Sie konnte schließlich nicht einfach so verschwinden.
    Im Internet hatte sie einen Flug gebucht, den man nicht gerade billig nennen konnte, obwohl ihr Konto in jüngster Zeit schon etliche Schläge zu verkraften gehabt hatte.
    Vom Flughafen aus fuhr Sarah Clarice mit dem Taxi direkt in ihre Wohnung in Pelourinho. Ihrer Mutter hinterließ sie eine Nachricht, damit sie sich keine Sorgen machte. Dann ging sie ins Bett und schlief wie ein Stein.
    Am Morgen wurde sie wie immer von der Frau aus Bahia geweckt, die lautstark ihre Kokosspezialitäten anpries. Sie lächelte. Zu Hause zu sein, war gar nicht übel. Gleichzeitig regte sich aber auch ihr Gewissen. Sarah Clarice hatte das Gefühl, Matheus mitten in der Geschichte im Stich gelassen zu haben. Andererseits war ihr klar, dass diese Geschichte, obwohl sie Nelson und Matheus überhaupt erst mit hineingezogen hatte, nicht mehr wirklich die ihre war.
    In ihrer Stammkneipe gönnte sich Sarah Clarice bei herrlichster Sonne ein schönes Frühstück. Dann ging sie ins Büro. Sie hatte eine gewisse Angst davor, Marianne nach all der Zeit unter die Augen zu treten, andererseits war sie aber auch neugierig, wie die Reise gelaufen war und was es an Neuigkeiten gab.
    Im Büro erlebte sie jedoch gleich die erste Überraschung: Marianne war gar nicht zurückgekommen.
    Joyce empfing sie mit einem Lächeln, das Sarah Clarice nicht sonderlich gefiel. » Gleich erzählst du mir aber erst einmal, wo zum Geier du dich rumgetrieben hast… «
    » Was hat das zu bedeuten, dass Marianne nicht mehr da ist? «
    » Keine Ahnung, Einzelheiten weiß ich auch nicht, es ist alles noch ganz frisch. Wir haben jedenfalls Knall auf Fall einen neuen Chef bekommen. «
    » Einen neuen Chef? « Sarah Clarice war plötzlich hellwach.
    » Ja. Er heißt Peter Slopoj. «
    » Was ist denn das für ein Name? «
    » Keine Ahnung. Er ist ziemlich jung, aber hässlich wie die Nacht. «
    Sarah Clarice musste lachen. » Hässlich? «
    » Ein echtes Monster. Aber er scheint ganz okay zu sein. Ich nehme an, er wird dich gleich heute Vormittag zu sich bestellen. «
    » Warum? «
    » Nun, mein Schatz, weil du nicht da warst, als er hier anfing, und weil der Grund für deine Abwesenheit nicht unbedingt nachvollziehbar war. «
    In diesem Moment gab ihr eine der Sekretärinnen ein Zeichen, dass sie nach oben kommen solle.
    Joyce zwinkerte ihr zu. » Siehst du? Und vergiss nicht, dass du mir noch etwas schuldest « , fügte sie hinzu, als Sarah Clarice in Richtung Treppe ging.
    Peter Slopoj war ein großer, dünner Mann mit ausgeprägten Geheimratsecken und einer dicken Brille vor den kleinen, schwarzen Augen. Sein Hals verlor sich im Kragen seines gestreiften Hemds. Sein Portugiesisch war holprig, sein Englisch allerdings exzellent. Er mochte zwei, drei Jahre älter sein als Sarah Clarice.
    Sie stellten sich einander vor. Er war sehr freundlich und fragte Sarah Clarice nach dem Grund ihrer Abwesenheit und wo sie genau gewesen sei. Sie sagte lediglich, dass sie persönliche Gründe gehabt habe, und entschuldigte sich. Dann erkundigte sie sich nach

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