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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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hörte zu und schlürfte langsam seinen Nero d’Avola. Ihm war nicht klar, ob es mit dem Wein zu tun hatte, aber er spürte, wie sich in seinem Körper eine ungewöhnliche Wärme ausbreitete. Irgendwann unterbrach er seinen Freund.
    » Und du meinst, sie haben bereits mit Augusto Miller gesprochen? «
    » Ja. «
    » Aha « , sagte Netto. » Warum hast du mich eigentlich nicht gestern angerufen? «
    Darauf fiel Billy Cosimato nicht wirklich etwas ein. » Gestern konnte ich nicht. «
    » Ach so. « Antônio senkte den Blick. » Nun, auf jeden Fall danke. Du bist ein wahrer Freund. «
    » Ach was. Es schien mir nur angemessen, dass du es erfährst. «
    Netto musterte ihn, die Lippen wie immer leicht geöffnet.
    Als er kurze Zeit später zu Fuß zur Faria Lima zurückging, klappte Antônio Netto den Kragen seines graubraunen Trenchcoats hoch. Ein kühler Wind wehte, und er fror. Irgendwann hatte er seine Entscheidung getroffen: Er würde die Sache vorerst für sich behalten. Wenn er in den letzten Jahren von seinem Chef etwas gelernt hatte, dann war es die Einsicht, dass der Wert einer Information darin bestand, wie man sie nutzte. Und wann. Das Wann war entscheidend. Vielleicht war endlich der Moment gekommen, Gewinn aus diesen Lehren zu ziehen.
    Das Klingeln des Telefons ließ Alessio Castros Kopf von dem Blatt hochschnellen, das er eigentlich gerade las. Die Hitze in Juazeiro war die Hölle. Hätte man seiner Versetzung aus Sobradinho nicht zugestimmt, wäre er jetzt gar nicht hier. Der Versetzungsantrag war aber genehmigt worden, und so griff er nach dem Hörer.
    » Ja bitte? «
    » Zivilpolizei? «
    » Ja. Alessio Castro am Apparat, wer ist da? « Die Stimme klang komisch. War das nun ein Mann oder eine Frau?
    » Guten Tag, mein Name ist Lola. «
    Lola heißt meine Schwester, dachte Castro. » Worum geht es? «
    » Ich habe eine Information, die Ihnen vielleicht nützlich sein könnte. « Die Stimme zögerte, aber irgendetwas sagte dem Polizisten, dass er gut zuhören sollte.
    » Was für eine Information? «
    » Ich habe im Fernsehen die Nachricht von dem Arm gesehen, den man in São Paulo gefunden hat. Der Arm, von dem man nicht weiß, wem er gehört. «
    Alessio Castro stand auf und blickte sich schnell im Zimmer um.
    » Ja, die habe ich auch gesehen. Von wo rufen Sie an? «
    » Hier aus Juazeiro. «
    » Aber der Arm wurde doch in São Paulo gefunden. «
    Schweigen, dann sagte die Stimme: » Ja, aber ich weiß, wem dieser Arm gehört. «
    Castro schluckte. » Woher wissen Sie das? «
    Die Stimme wurde hart. » Ich weiß es, das dürfen Sie mir glauben. «
    » Und wem gehört er? «
    » Das würde ich Ihnen lieber persönlich erzählen. «
    » Warum? «
    » Weil ich Angst habe. «
    » Und warum haben Sie hier angerufen und nicht bei der Militärpolizei? «
    » Herr Castro, wir sollten uns besser treffen, wenn das für Sie in Ordnung ist. «
    » Okay. Noch eine Frage aber: Wenn Sie Angst haben, warum haben Sie mich dann angerufen und nicht eine anonyme Anzeige erstattet? «
    Die Stimme zögerte, dann sagte sie: » Wenn Sie mich sehen, werden Sie es begreifen. «
    Eine Stunde später stellte Alessio Castro seinen Wagen in einer belebten Straße im Zentrum von Juazeiro ab. Die Hitze war gnadenlos. Sie hatten sich in einem billigen Restaurant namens Kotelettkönig verabredet.
    Der Polizist trat ein und schaute sich um. Hinten, wo es dunkler war, saß eine Person. Er ging auf sie zu.
    Lola war einst ein Mann gewesen. Jetzt war sie eine ziemlich attraktive Frau, woran selbst das blaue Auge und die Kratzer am Hals nichts änderten. Im nächsten Moment fiel Castro auf, dass ein Arm und ein Knöchel bandagiert waren.
    » Lola? «
    Sie nickte. » Danke, dass Sie gekommen sind. « Sobald sie den Mund öffnete, sah man deutlich die Zahnlücke.
    » Also, Lola. Erzähl mir von dem Arm mit der Schlange. «
    Lola trank Melonensaft. Sie schaute sich schnell um und begann dann zu reden. » Er gehörte einem Mann, mit dem ich vor ungefähr einem Monat zusammen war. «
    » Wo? «
    » Hier in Juazeiro. «
    » Wer ist der Mann? «
    » Er hieß Jefferson Souza. « Sie zögerte. » Er war bei der Militärpolizei. Ein hohes Tier. «
    » Woher willst du das wissen? «
    » Er hat mir seine Papiere gezeigt. Na ja, ich habe sie vielmehr zufällig gesehen. Außerdem hatte er eine Pistole. Er hatte mehrere Waffen. «
    » Und wo bewahrte er die auf? «
    » Im Wagen. «
    » Woher weißt du, dass es sich um den Arm von diesem Souza handelt?

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