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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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versuchte, Pierre noch ein paar Informationen zu entlocken, aber die Quelle war offenbar erschöpft.
    » Und man hat ihn noch nicht gefunden? Seit Samstag? Schrecklich. «
    » Ja. Wir versuchen, irgendetwas über seinen Verbleib herauszufinden. «
    » Natürlich. « Pierre trank einen Schluck Orangensaft. Er musterte Sarah Clarice, dann wieder Matheus.
    » Da fällt mir gerade etwas ein « , sagte er plötzlich. » Ich erinnere mich, dass ich ihn ziemlich lange mit einer anderen Person habe reden sehen. «
    » Mit wem? « , fragte Matheus gespannt.
    » Mit einem anderen Journalisten, einem Italiener. Ich habe letzte Woche selbst ein paar Worte mit ihm gewechselt, aber er war insgesamt nur drei Tage hier. Jedenfalls erinnere ich mich, dass dein Bruder mit ihm auf den Stufen an der Kirche saß. Keine Ahnung, vielleicht hat er ein Interview mit ihm gemacht. «
    » Wann? «
    » Am Samstag. «
    Matheus hielt den Atem an. Sein Herz wummerte dumpf wie eine große Trommel in seinem Brustkorb.
    » Um welche Uhrzeit? « , fragte Sarah Clarice.
    » Vormittags, glaube ich. Gegen Mittag. Kurz darauf ist ein Parlamentarier aus São Paulo gekommen, um mit dem Priester zu sprechen. Er hatte einen ganzen Schwanz an Mitarbeitern dabei und hielt eine kleine Versammlung ab. Das war ziemlich amüsant und hat die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. «
    » Ist der Italiener noch da? «
    » Nein. Soweit ich weiß, ist er am Sonntag wieder abgereist. Sonntag haben wir uns nämlich unterhalten, und da sagte er, dass er bald den Bus nach Petrolina nehmen wolle. «
    » Weißt du, wie er heißt? «
    » Mhm… « Pierre Mahabi schüttelte den Kopf und lächelte mit seinen strahlend weißen Zähnen. » Keine Ahnung. Er hat es mir zwar gesagt, aber ich kann mich nicht erinnern. Carlo vielleicht. Ich habe ihm meine Visitenkarte gegeben, aber er hatte keine. «
    » Was war das für ein Typ? «
    » Nun, auf mich hat er irgendwie ängstlich gewirkt. «
    » Jung, alt? «
    » Um die fünfzig. Wirkte aber eher älter. «
    Plötzlich schlug Sarah Clarice mit der Hand auf den Metalltisch.
    » Verdammt, Matheus, ich habe eine Idee. «
    » Nämlich? «
    » Die beiden, mit denen du gesprochen hast, sind das Journalisten? Filmleute? «
    » Ja, sie drehen einen Dokumentarfilm über Dom Cappio. «
    » Perfekt. Dann werden sie auch deinen Bruder gefilmt haben, irgendwann zwischen Freitag und Samstag, zwischen all den Leuten vor der Kirche. «
    » Schon möglich. «
    Sarah Clarice war bereits aufgesprungen, und Matheus folgteihr, ohne sich auch nur von dem Journalisten zu verabschieden.
    Die beiden Dokumentarfilmer starrten Sarah Clarice an und zogen die Mundwinkel herab.
    » Das Filmmaterial von Freitag und Samstag sichten? «
    » Vielleicht auch nur von Samstag. Der Franzose behauptet, er habe Nelson mit einem anderen Journalisten reden sehen, einem Italiener. «
    » Mit wem? Mit Carlo? Dem aus Rio de Janeiro? «
    Sarah Clarice lächelte und warf Matheus einen Blick zu. » Ihr kennt ihn also? «
    » Klar, sympathischer Typ. Er lebt schon seit Jahren in Rio. Wir haben sogar mal zusammen gegessen. Gegessen, na ja… so etwas in der Art zumindest. In einer Bar ein Stück die Straße runter. Da gehen wir immer hin. Das zäheste Fleisch der gesamten Menschheitsgeschichte… «
    Während sie noch redeten, zogen sie zwei kleine Datenträger heraus. » Hier, das ist das Material von Samstag. «
    » Können wir es jetzt sofort sehen? «
    » Klar, auf dem Monitor der Kamera. «
    Sie legten den Datenträger ein.
    Sarah Clarice und Matheus steckten die Köpfe zusammen und betrachteten die Bilder, die über den Monitor liefen. Man sah vor allem Dom Cappio, von morgens bis abends. Dann folgten ein paar Interviews. Ein paar Aufnahmen waren am Fluss gemacht worden, mit einem Typen, der als leitender Mitarbeiter des Staudamms vorgestellt wurde. Dann zeigten die Bilder wieder die Kirche: Leute, die mit dem Wagen ankamen, Grüppchen, die in Erwartung der Diskussion auf der Erde oder auf den Stufen saßen. Schließlich der Parlamentarier mit seinem Trupp.
    » Mach mal langsamer « , sagte Matheus.
    Auf dem Bildschirm sah man das Gesicht des Parlamentariers in Großaufnahme.
    Er redete fast an derselben Stelle, an der sie sich im Moment befanden, in der Nähe des Mangobaums. Die Aufnahme zeigte praktisch nur den Mann. Dann vergrößerte sich der Bildausschnitt.
    » Da. Halt an « , sagte Matheus.
    Ihm war, als drücke plötzlich ein heißer Stein auf seinen Magen. Im hinteren

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