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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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falsche Analyse vorgelegt? Ich bin kein Experte in diesen Dingen, aber es scheint mir offensichtlich zu sein, dass dieses Wasser, das du da analysiert hast, nicht in einem Fluss fließen kann. «
    » In der Tat, das ist unmöglich. Es sei denn… «
    » Was? «
    » …es wird irgendwie manipuliert. «
    » Möglich. Aber dann würde es doch irgendwann wieder in den alten Zustand übergehen. «
    » Aber wenn die Manipulation nun dauerhaft wäre… «
    » Ist das denn möglich? «
    » Unmöglich ist es jedenfalls nicht. «
    » Nur eine Frage, Matheus: Kommt dir das jetzt gerade spontan in den Sinn, oder denkst du da schon länger drüber nach? «
    » Ich denke schon länger darüber nach, aber es ist nur eine Hypothese. Und zwar eher eine aus dem Bereich der Science-Fiction. «
    Der Prorektor musterte ihn. Plötzlich schien ihm ein Gedanke zu kommen. » Kennst du Ernesto Baduel? «
    » Nur dem Namen nach. Sein Buch über die Ressourcen Brasiliens habe ich regelrecht verschlungen. «
    » Er ist mein Cousin. «
    » Aha. «
    » Vielleicht könntest du ja mit ihm darüber sprechen. Was hältst du davon? «
    » Sie können Gedanken lesen, Professor. Ich hatte nämlich selbst schon daran gedacht, irgendeinem Experten, der sich besser auskennt als ich, die Ergebnisse noch einmal zu zeigen. «
    » Ernesto ist kein einfacher Typ, aber wir mögen uns. Außerdem habe ich ihm mal in einer, nun… schwierigen Phase geholfen. Er schuldet mir etwas. «
    Euler Rocha riss eine Seite aus seinem Notizbuch und schrieb eine Nummer darauf. Mit einem Miauen sprang Cabral wieder auf den Schreibtisch. Der Prorektor nahm ihn auf den Arm und wandte sich an Matheus. » Könnte der Tod deines Bruders mit der Wassergeschichte zu tun haben? «
    » Möglich ist alles, aber eigentlich halte ich das nicht für sehr wahrscheinlich. Wenn es so wäre, müsste doch eigentlich ich das Ziel sein. Er wusste doch gar nichts von den Ergebnissen. «
    » Wer weiß denn sonst noch davon? «
    » Sarah Clarice Young, die Frau, die mich gebeten hat, das Gutachten zu machen. Sie arbeitet für eine Nichtregierungsorganisation in Salvador. Nun, und jetzt wissen es auch noch Sie, Professor. «
    Der Prorektor runzelte die Augenbrauen und reichte ihm den Zettel mit der Nummer von Ernesto Baduel. » Ruf ihn an. Ich würde auch nicht allzu lange damit warten. «
    Nach dem Essen teilte Sarah Clarice ihrer Kollegin mit, dass sie am Nachmittag nicht ins Büro zurückkehren würde. Sie saßen in einer Bar hinter der Praça Santo Antônio, wo man sehr gute vegetarische Speisen bekam. Von ihrem Tischchen aus sah man den Hafen und dahinter das Meer von Salvador, das sich an diesem Tag kräuselte und düstere Reflexe aussandte.
    Obwohl es schon spät war, bestellte Joyce noch einen Kaffee. » Heute habe ich einfach zu gar nichts Lust. «
    » Ich mache noch einen kleinen Spaziergang und geh dann heim. «
    Joyce zog das nackte Knie ans Kinn und schlang die Arme darum.
    Sarah Clarice war plötzlich ernst. » Irgendwie nervt mich die Arbeit im Moment. «
    Ihre Freundin musterte sie. » Ich glaube nicht, dass die Arbeit das Problem ist. Vermutlich hat es eher damit zu tun, wie es zurzeit im Büro läuft. «
    » Klar, stimmt schon. «
    » Seit Marianne da ist, laufen die Dinge anders. Du bist ja erst später gekommen, aber ich war schon unter Lassalle da, einem der Gründer von Health Scanner. Damals haben wir ganz anders gearbeitet, und es gab noch so etwas wie Solidarität und soziales Engagement. Jetzt gleichen wir eher einer Werbeagentur. Marianne ist eine typische Marketingmanagerin, nichts weiter. «
    Sarah Clarice wirkte zerstreut, als sie aufs Meer hinausschaute.
    Joyce räsonierte weiter. » Dass man sie vom Hauptsitz hierher beordert hat, muss allerdings einen Grund haben. Offensichtlich entspricht ihre Einstellung exakt den Vorstellungen dieser Leute, oder? «
    » Kann sein. Ehrgeizig ist sie ja, keine Ahnung… «
    Joyce wechselte das Thema. » Was ist eigentlich mit dem Maler? Hast du die Sache beendet? «
    » Hab ich dir nichts davon erzählt? «
    » Nicht dass ich wüsste. Also? «
    » Na ja, ist irgendwie schlecht gelaufen. «
    » Aber du hast die Sache doch hoffentlich beendet? «
    » Ja. Ich denke, dass ich es dieses Mal wirklich geschafft habe. «
    » Was ist denn passiert? «
    » Nichts. Ich hatte beschlossen, ihm Modell zu sitzen. «
    Joyce verzog das Gesicht.
    » Dann konnte er aber gar nicht malen… Als er mich nackt gesehen hat, ist er zusammengebrochen und hat

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