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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Carlo aufzuspüren, diesen italienischen Journalisten? «
    Sarah Clarice spürte plötzlich, dass sich ihr Magen zusammenkrampfte. » Nein, Matheus. « Das war ihr in einem ziemlich barschen Tonfall herausgerutscht.
    Matheus’ Antwort klang befremdet. » Verstehe. Ich weiß auch gar nicht, ob er uns weiterhelfen könnte. «
    » Keine Ahnung, Matheus. Außerdem ermittelt ja die Polizei in dieser Sache; die brauchen uns nicht. «
    » Du hast recht « , sagte er schnell. » Melde dich, wenn es etwas Neues gibt, okay? «
    Sie verabschiedeten sich, und Sarah Clarice drückte energisch auf die rote Taste an ihrem Nokia.
    Dann schaute sie Joyce an. » Das war Matheus. «
    » War nicht zu überhören. Was ist los? Du wirkst irgendwie angespannt. «
    » Nun ja. Diese Geschichte wird immer merkwürdiger… «
    Joyce musterte sie schweigend.
    » In Matheus’ Labor ist eingebrochen worden. Kommt dir das nicht merkwürdig vor? Außerdem hatte ich den Eindruck, dass er sich vielleicht irgendeine Art von Hilfe von mir erwartet… «
    Joyce stand auf, nahm ihre Umhängetasche und machte sich auf den Weg. » Wenn du mich fragst, solltest du dich einfach mal ein bisschen entspannen. «
    Sarah Clarice schaute ihr nach. » Wo trefft ihr euch heute Abend? « , rief sie ihr dann hinterher.
    Joyce drehte sich um. » Im Preto/World, gegen neun… «
    Ein paar Minuten später, als sie die Rechnung bezahlte, sah Sarah Clarice ihn wieder: einen schmutzigen weißen Renault Sandero mit Rädern, die noch schmutziger waren als der Rest des Wagens. Sie hatte ihn bereits vor zwei Stunden gesehen, als sie mit Joyce das Büro von Health Scanner verlassen hatte. Die Scheiben waren abgedunkelt. Könnte es sein, dass es sich um dasselbe Auto wie vorhin handelt und dass es mir folgt?, fragte sie sich. Inmitten der Hektik dieses Sträßchens in Salvador, ein paar Schritte von ihrem Zuhause entfernt, nötigte ihr der Gedanke beinahe ein Grinsen ab. Das ist doch lächerlich! Trotzdem blieb sie, als sie aus der Bar trat, auf dem Bürgersteig stehen und tat so, als würde sie in ihrer Tasche kramen. Der Sandero war bereits losgerollt. Beschwören könnte sie es nicht, aber sie meinte, irgendetwas hinter den dunklen Scheiben aufleuchten gesehen zu haben. Eine Brille? Eine Zigarette? Sarah Clarice hielt die Luft an und starrte in dem verzweifelten Versuch, irgendetwas zu erkennen, auf die Scheiben. Ihr kam es so vor, als würden zwei Personen in dem Auto sitzen, aber jetzt beschleunigte es plötzlich, weil ein Postwagen hinter ihm stand und hupte. Sarah Clarice hatte ihn gar nicht gesehen und überraschte sich bei dem Gedanken, dass sie Angst immer mit perfekter Stille verbunden hatte.

14
    Der Leiter der CTNB io, Fernando Lemsky Soares, saß vor seinem Steak mit Pommes, dem er sich ohne große Begeisterung widmete, als er sah, dass ihm dieser Mann schon wieder ein Zeichen gab. In Brasilia gab es haufenweise Nervensägen, und ihm liefen ständig welche über den Weg. Wie oft hatte er sich nicht vorgenommen, sich ein Restaurant weit weg vom Kommissionsgebäude zu suchen, aber am Ende hatte stets die Faulheit gesiegt. Oh nein, dachte er, als der Mann mit dem eleganten Jackett und der Krawatte sich nun seinem Tisch näherte, der wird mir garantiert meinen Kaffee vermiesen. Fernando Lemsky Soares hätte sich nicht träumen lassen, dass er da entschieden zu optimistisch war. Dieser Mann sollte dafür sorgen, dass ihm mehr als nur das Mittagessen quer im Magen liegen würde.
    Als er sich in der Churrascaria Bue di Platino am Tisch von Lemsky Soares niederließ, hatte Antônio Netto in der Hauptstadt bereits ein dicht gedrängtes Programm absolviert. Sobald er am Vorabend angekommen war und im Hotel Mercure, ein paar hundert Meter vom Nationalkongress entfernt, sein Zimmer bezogen hatte, hatte er eine Telefonnummer gewählt. Am anderen Ende der Leitung hatte sich ein Sonderermittler der Bundespolizei gemeldet, misstrauisch und genervt.
    » Mit wem spreche ich? «
    » Zimmerservice « , sagte Netto, der in diesem Moment nur mit einem Handtuch bekleidet war, die Haare noch nass und ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. » Das Club-Sandwich ist fertig. «
    » Da muss es sich um einen Irrtum handeln. Auf Wiederhören. «
    » Oh, entschuldigen Sie bitte. « Netto klappte sein Handy zu, setzte sich aufs Bett und schaltete den Fernseher ein. Dann zog er sich in aller Ruhe an und ging zum Essen hinunter. Nachdem er den Kaffee getrunken hatte, erblickte er einen Mann mit

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