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Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition)

Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition)

Titel: Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moira Young
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wär und nicht er.«
    Wir schweigen. Ich hab Molly gerade erst getroffen. Ich kenn sie nicht, aber es gibt schon ein Band zwischen uns, zwischen ihr und mir, durch Jack und Ike. Mein Herz hält zu ihrem. Es blutet wegen ihr.
    »Ich hab ihm gesagt, er soll abhauen«, sagt sie, »aber er ist geblieben, um sicherzugehen, dass ich klarkomm. Dann sind die zwei aufgetaucht. Tonton. Jack, wie er so ist, hat versucht, uns da irgendwie rauszureden, aber die sind zu zweit gewesen, er allein … sie haben ihn übel zusammengeschlagen.«
    »Sie haben ihn geschlagen«, sag ich. Mir wird abwechselnd heiß und kalt, als ich mir das vorstelle.
    »Ja«, sagt sie. »Dann, ähm … einer ist bei Jack geblieben, während … äh … während der andere … ähm …« Plötzlich hat sie Tränen in den Augen, gleich darauf laufen sie ihr über die Wangen. »Entschuldigt«, sagt sie und wischt sie weg. »Hinterher haben sie mich gebrandmarkt.«
    Emmi springt auf, geht zu ihr und umarmt sie. »Nicht weinen, Molly«, sagt sie. »Schon gut. Jetzt sind wir hier.«
    Emmi versteht das nicht. Sie ist zu klein. Mollys Schmerz liegt so schwer und drückend in der Luft, dass ich kaum noch atmen kann. Ich werf einen Blick zu Maev, hab Tränen in den Augen. Sie guckt Molly an, ihr Kiefer ist fest angespannt.
    Slim sitzt neben Molly, hält ihre Hand und drückt sie hin und wieder. »Keiner könnte deine Schönheit je ruinieren«, sagt er. Er küsst sie auf die Stirn, mitten auf das grässliche Brandmal.
    Sie lacht auf, halb klingt es wie ein Schluchzer. »Du bist so ein Lügner«, sagt sie. »So ein lieber, lieber Lügner.« Sie bindet sich das Kopftuch wieder um. »Nachdem sie weggeritten waren«, sagt sie, »hab ich … hab ich nur allein sein wollen.« Sie guckt mich an. »Ich hab Jack gesagt, er soll zu dir gehen«, sagt sie. »Er soll seinem Herz folgen. Ich hab’s ihn schwören lassen.«
    »Was hat er gesagt?«, flüster ich.
    »Er hat’s mir versprochen.«
    »Ich hab ihn nicht gesehen«, sag ich.
    »Anscheinend bin ich die Letzte, die ihn gesehen hat«, sagt Maev.
    »Du?«, fragt Molly.
    »Er hat ihr den Herzstein gegeben, damit sie ihn Saba gibt«, sagt Emmi.
    »Und zufällig ist er da gerade mit den Tonton geritten«, sagt Lugh.
    »Was?«, fragt Molly. »Nein. Jack würde nie mit den Tonton reiten. Niemals. Ich kenne ihn.«
    »Vielleicht weißt du nicht alles über ihn«, sagt Lugh.
    »Ich weiß, dass mir dein Ton nicht gefällt«, sagt sie. »Jack ist mein Freund. Ein sehr alter, lieber Freund. Ich lass nicht zu, dass du Lügen über ihn erzählst.«
    Lugh guckt weg.
    »Er ist bei ihnen gewesen, Molly«, sagt Maev. »Ich hab ihn mit eigenen Augen gesehen. Er hat die gleichen Kleider getragen wie sie.«
    »Dann haben sie ihn gefangen«, sagt Molly.
    »Sag ich doch«, sag ich.
    »Er ist frei gewesen«, sagt Maev, »nicht gefesselt.«
    Molly runzelt die Stirn. Trinkt einen großen Schluck aus ihrem Becher und gießt nach. Sie erwischt Tommo dabei, dass er sie anstarrt. Er guckt sie schon die ganze Zeit an.
    »Und was hast du für ein Problem?«, fragt sie.
    »Du solltest nicht so viel trinken«, sagt er.
    »Was geht’s dich an, was ich tu?«
    »Ike würd das nicht gefallen.«
    »Was weißt du schon?«
    »Ich bin Tommo«, sagt er. »Ike hat mich aufgenommen. Er hat ständig von dir gesprochen. Hat mir alles über dich erzählt. Er hat gesagt, er und du und … ich … würden eine Familie sein.«
    »Es gibt keine gottverdammte Familie«, sagt sie. »Ike ist tot.«
    »Er hat Sohn zu mir gesagt«, sagt Tommo.
    »Ach, ja? Tja, glaub mal nicht, dass ich Sohn zu dir sag.«
    Harte Worte. Verletzende Worte. Tommo hat Tränen in den Augen. Schon laufen sie ihm über die Wangen. Heftig wischt er sie weg und beißt die Zähne zusammen, um nicht richtig loszuweinen.
    »Das war gemein«, sag ich.
    »Fahrt zur Hölle«, sagt Molly. Sie hat ihren Becher leer getrunken. Gießt sich nach.
    »Du hast kein Recht, so mit Tommo zu reden«, sagt Em.
    »Sei still, Emmi«, sagt Lugh.
    »Ich bin nicht still«, sagt Em. »Du bist nicht die Einzige, die Ike geliebt hat. Du bist nicht die Einzige, die ihn vermisst. Und es ist nicht Tommos Schuld, dass er tot ist. Er hat versucht, Ike zu retten. Er hat ihn genauso lieb gehabt wie du.«
    Molly starrt in ihren Becher. »Nicht genauso wie ich. Überhaupt nicht genauso wie ich, verdammt!« Ihre Stimme schwillt zu einem Schrei an. Sie pfeffert den Becher durch den Raum. Wir können uns gerade noch ducken.
    Dann

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