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Dustlands - Die Entführung

Dustlands - Die Entführung

Titel: Dustlands - Die Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moira Young
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können Ike und ich uns an die Enden der Reihen stellen. Wo wir der Grube am nächsten stehen. Nah bei Lugh. Ike an einer Seite, ich an der anderen.
    Nutzt jede Gelegenheit aus, die sich euch bietet.
    Trommelschläge, stampfende Füße, Singen. Der Boden bebt.
    Vikar Pinch, der Sonnenkönig, sitzt hinter uns auf der erhöhten kleinen Plattform auf seinem goldenen Stuhl. Eingerahmt von DeMalo und einem anderen Tonton.
    Die beiden helfen Pinch aufzustehen. Jetzt!, kreischt Pinch. Entzündet das Feuer! Er breitet die Arme aus. Guckt hoch zum Nachthimmel.
    Die Tonton neben uns trampeln. Sie singen und wiegen sich.
    Schweiß läuft mir den Nacken runter. Jetzt müssen Jack und Epona für Ablenkung sorgen. Jetzt.
    Komm schon, Jack! Wo bist du?
    Im Schutz von meiner Kapuze guck ich rüber zu Ike.
    Entzündet das Feuer!, kreischt Pinch noch mal.
    Ike nickt. Er und ich treten vor in die Sandgrube. Nehmen zwei Fackeln. Die Leute singen und tanzen und trommeln immer noch. Achten anscheinend kaum auf das, was auf der Plattform passiert.
    Kannst du mir Deckung geben so lang, wie ich ihn losschneide?
    Ich geb ihm meine Fackel. Zum Glück ist Ike so groß, dass er mich verdeckt. Ich bück mich.
    Mach schnell, sagt er. Wenn wir nicht gleich das Feuer anzünden, fragen die sich, was da los ist.
    Mein Messer ist scharf. Es schneidet im Nu durch das Seil um Lughs Knöchel.
    Schnell!, zischt Ike.
    Ich muss seine Hände noch losschneiden, sag ich.
    Komm schon, Jack. Die Ablenkung! Worauf wartest du?
    Entzündet das Feuer!, brüllt Pinch noch mal.
    Da heult eine Sirene durchs Tal. Dieselbe, die vor einer Weile die Arbeiter von den Feldern gerufen hat.
    Ich guck mich schnell um. Überall auf den Chaalfeldern platzen die Bewässerungströge auf. Rasend schnell. Einer nach dem anderen. Wasser schießt im Schwall raus, silbern im Mondlicht. Überall platzen die Tröge und Leitungen mit einem Knall auf, laufen über, brechen zusammen.
    Jacks Ablenkung. Eine Überschwemmung.
    Das Ende von Pinchs kostbarer Ernte.
    Ich mach mich an die Seile um Lughs Handgelenke.
    Wachen! Wachen! Bewegt euch, ihr Narren! Bewegt euch!, schreit Pinch wutschäumend.
    Die Tonton um uns rum rennen los. Stürzen die Treppe runter, springen von der Plattform, verschwinden auf den Feldern, um die Überschwemmung aufzuhalten.
    Ich schneid das letzte Seil durch. Ike wirft sich Lugh über die Schulter.
    Los!, sag ich.
    Dann passiert alles rasend schnell.
    DeMalo und der andere Tonton stehen noch neben Pinch. Plötzlich merken sie, was wir vorhaben. Als Ike mit Lugh über die Plattform saust, rutscht mir die Kapuze vom Kopf.
    DeMalo starrt mich an. Unsere Blicke treffen sich. Dann dreht er sich weg.
    Er dreht sich weg.
    In dem Augenblick zeigt Pinch auf mich und kreischt: Ergreift sie! Ergreift sie!
    Der andere Tonton neben ihm springt zu mir runter. Kommt auf mich zu.
    Ich nehm eine brennende Fackel und werf sie nach ihm.
    Er duckt sich.
    Die Fackel landet am Saum von Pinchs goldenem Gewand. Im Nu züngeln Flammen am Stoff hoch. Er kreischt und schlägt nach den Flammen.
    Ich wart nicht erst ab, wie es mit Pinch weitergeht. Ich spring die Treppe runter mitten in die Menge rein. Die Sklaven sind zu zugechaalt, von denen habe ich nichts zu befürchten. Die meisten tanzen und singen immer weiter. Andere sitzen auf dem Boden oder stehen einfach da und gucken verwirrt, mit so einem albernen Lächeln im Gesicht.
    Dann bin ich weg. Ich renn durch die Chaalfelder. Lauf geduckt, halt mich in Deckung. Steuer auf den Palast und die Ställe zu.

    A ls ich bei den Ställen ankomm, hat Ash alle Pferde fertig und wartet schon. Die Pferde tänzeln nervös wegen dem Geschrei und der Sirene und dem Geruch von den überschwemmten Feldern. Jack ist schon da und sitzt auf einem schönen weißen Hengst.
    Ike hebt Lugh vor Jack aufs Pferd. Sein Kopf baumelt ihm auf die Brust. Ich lauf rüber und nehm Lughs Hand.
    Lugh!, ruf ich.
    Dafür ist jetzt keine Zeit, sagt Jack.
    Saba! Hier! Ash wirft mir die Zügel von einer schwarzen Stute zu, und ich schwing mich auf ihren Rücken. Wir haben es geschafft! Du hast ihn wieder!
    Sie und Ike steigen auch auf. Ike hält die Zügel von einem weiteren Pferd, für Lugh, wenn er wieder zu sich kommt.
    Los!, sag ich.
    Wir lassen die Pferde kehrtmachen. Da brüllt Ash: Wartet! Wo ist Epona?
    Sie ist gleich hinter mir gewesen!, sagt Jack. Lasst ein Pferd für sie hier! Sie holt uns schon ein!
    Wir können nicht ohne Epona losreiten!, sag ich.
    Saba!, schreit er

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