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Dustlands - Die Entführung

Dustlands - Die Entführung

Titel: Dustlands - Die Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moira Young
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Fields gehört hab.
    Plötzlich hör ich hinter uns eine Männerstimme. Eine tiefe, raue Stimme. Sie sagt: Weil sie nicht wollen, dass ihr davon wisst.

    W ir zögern keinen Augenblick und rollen uns vom Felsen runter ins Wasser. Maev saust davon, aber irgendwas hält mich davon ab, ihr hinterherzuschwimmen.
    Eine vertraute Hitze kriecht mir über die Haut. Fährt mir wie ein Schauder den Rücken rauf. Es ist der Herzstein. Er ist heiß trotz dem eisigen Wasser. Ich komm wieder an die Oberfläche. Jack, sag ich.
    Da steht er, die Arme vor der Brust verschränkt, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Und lächelt sein schiefes Lächeln. Mein blöder Bauch macht einen Purzelbaum.
    Na, so was, sagt er, dass ich dich hier treffe …
    Maevs Kopf taucht drüben beim Wasserfall auf. Was tust du da?, schreit sie mir zu. Bist du verrückt?
    Schon gut, Maev, sag ich. Das ist Jack.
    Jack?, schreit sie. Wer ist … oh … Jack!
    Ich werd rot, und mir wird noch heißer. Maev weiß, dass ich in den brennenden Zellentrakt zurück bin, um ihn da rauszuholen. Ash hat ihr alles darüber erzählt.
    Alles in Ordnung, Saba?, fragt Jack. Du siehst irgendwie aus, als wär dir warm.
    Zu viel Sonne auf den Kopf bekommen, murmel ich.
    Ich schwimm zurück zum Felsen. Maev kommt mir hinterher. Wir hängen uns an den Rand und gucken zu ihm hoch.
    Mit dem Fuß stupst Jack unseren Kleiderhaufen an. Grinst.
    Also, wenn das keine interessante Situation ist, sagt er. Zwei Frauen nackt im Wasser, und ich hab noch alle meine Kleider an.
    Dreh dich um, oder ich reiß dir das Herz raus, sagt Maev.
    Blutrünstig, sagt Jack. Das gefällt mir an einer Frau.
    Dreh dich um!
    Ist es dafür nicht ein bisschen zu spät?, fragt er. Ich meine, ich hab schon alles gesehen, was es zu sehen gibt.
    Aber er dreht uns den Rücken zu. Hastig klettern wir aus dem Wasser und ziehen unsere Kleider an.
    Was tust du hier, Jack?, frag ich.
    Wie bist du an den Hawks vorbeigekommen?, fragt Maev.
    Er zuckt die Achseln. Ich hab einfach gefragt, wo ich dich finden kann. Ash hat gesagt, ich soll’s hier probieren.
    Ash hat dich vorbeigelassen?, fragt Maev.
    Hm-hm, sagt er. Ich musste sie ein bisschen … überreden, aber am Ende ist sie einverstanden gewesen. Nettes Mädchen.
    Nettes Mädchen?, fragt Maev. Bist du sicher, dass du wirklich Ash getroffen hast?
    Hör mal, sagt er, es geht mich ja nichts an, aber vielleicht sollten wir uns mal drüber unterhalten, wie ihr eure Sicherheitsvorkehrungen verbessern könnt.
    Du hast recht, faucht sie, es geht dich nichts an. Bis gleich im Lager, sagt sie zu mir. Dann stürmt sie an ihm vorbei und verschwindet im Wald.
    Als ich gerade meine Stiefel anzieh, dreht er sich um. Sie mag mich, sagt er. So was merk ich sofort.
    Machst du jedes Mal jemand wütend, wenn du den Mund aufmachst?, frag ich.
    Ziemlich oft, sagt er.
    Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was tust du hier, Jack? Ich runzel die Stirn. Verfolgst du mich etwa?
    Junge, Junge, sagt er, du hast eine ziemlich hohe Meinung von deinen Reizen. Nein, ich bin bloß … zufällig vorbeigekommen, das ist alles. Und da ist mir wieder eingefallen, dass du was davon gesagt hast, du willst dich den Free Hawks anschließen. Ich hab nachgucken wollen, ob du auch gut angekommen bist und … so. Also. Ist … alles in Ordnung?
    Hm-hm, sag ich.
    Du hast deine Schwester gefunden?
    Jep.
    Gut. Das ist gut. Hab ich erwähnt, dass ich mir schon immer eine Schwester gewünscht hab?
    Jep.
    Er verschränkt die Arme. Lächelt mich an. Ich starr zurück. Irgendwann sagt er: Ich kenn den Weg nach Freedom Fields. Ich kann dich da hinbringen.
    Vor lauter Aufregung spannt sich mein ganzer Körper an. Aber irgendwas kommt mir komisch vor. Ich sag: Das ist ziemlich komisch, Jack. Du tauchst ganz zufällig hier auf und ganz zufällig kennst du auch den Weg nach Freedom Fields.
    Ich hab’s dir ja gesagt, sagt er. Das ist Schicksal.
    Und ich hab dir gesagt, ich glaub nicht an Schicksal. Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?
    Du kannst mir trauen, sagt er.
    Das sagst du. Woher weiß ich, dass du nicht lügst?
    Das weißt du nicht. Aber ich lüge nicht.
    Ich spür, wie mir das Blut in den Kopf steigt. Ich werf die Arme in die Luft und brüll: Du machst mich rasend! Mit dir reden ist so, als ob ich einen Aal festhalten will!
    Er lächelt sein schiefes, krummes Lächeln.
    Und guck nicht so selbstzufrieden, sag ich. Das ist kein Lob.
    Also, sagt er, willst du jetzt einen Führer oder nicht?
    Sag mir, Jack. Was

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