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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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Ansicht waren, dass wir das Recht hatten, ein Urteil über sie zu fällen. Auch ich selbst fragte mich das, wenn ich mir ansah, wie ruhig und harmlos sie im Vergleich zu dem tobenden, drohenden Colonel wirkten – und zu meinem Dad. »Was werdet ihr mit ihnen machen?«
    »Ich wollte sie wieder zu den anderen zurückbringen«, antwortete Milton.
    Der Colonel machte eine ablehnende Handbewegung. »Sie haben selbst gesagt, dass Ihre Leute sie wie Tiere im Zoo behandeln. Wenn in unserer Gemeinde ein Hund jemanden beißt, dann schlagen wir nicht den Hund. Das würde den Hund nur noch gewalttätiger machen. Wir verlangen, dass der Besitzer den Hund an der Leine hält und peitschen ihn für seine Nachlässigkeit aus. So bizarr euer Verhalten gegenüber den Zombies auch sein mag, so habe ich doch nichts dagegen, dass ihr die Toten einsperrt. Wie ihr bereits sagtet: Wenn sie ausbrechen, ist es wahrscheinlicher, dass sie zuerst eure Stadt überfallen.«
    Will trat zu den beiden lebenden Toten hinüber. »Ich bin froh, dass keine Rede davon ist, euch auch zu bestrafen«, gestand er ihnen. »Das wäre wirklich ungerecht. In eurem Zuhause werdet ihr wieder sicher sein. Aber ich glaube, ihr werdet von nun an dort drinnen bleiben müssen. Ich denke nicht, dass euch noch mal irgendjemand auf einen Ausflug mitnimmt. Aber du hast jede Menge Bücher, und ich werde Milton erklären, wo das College ist, damit er noch mehr für dich holt. Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen haben werden.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Milton zu.
    Auch wenn Wills Stimme bereits traurig geklungen hatte – der Ausdruck auf den Gesichtern dieser beiden toten Leute brach einem das Herz. Wären Wills Mom und Dad dabei gewesen, sie hätten nicht verzweifelter darüber aussehen können, ihn verlassen zu müssen. Truman sah Blue Eye an, und sie schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir leid, Blue Eye«, sagte Will. »Ich glaube, ihr habt keine andere Wahl.«
    Blue Eye stieß mit ihrem Finger immer wieder gegen ihre Brust, dann gegen Trumans Brust und zeigte dann auf Wills.
    »Ihr wollt mit mir kommen?«, fragte Will.
    Sie nickten beide.
    »Nein, bei euch zu Hause seid ihr sicherer. Davon abgesehen weiß ich nicht, ob sie euch lassen würden.«
    Milton zuckte die Achseln. Es wirkte nicht so angewidert wie bei dem Colonel. »Will, du wirst dich jenseits unserer Grenzen befinden«, sagte Milton. »Sie wären also keine Bedrohung für uns und wir wären genauso sicher, als wenn sie direkt hinter unserem Zaun auf dem Gelände eingesperrt wären.«
    Der Colonel winkte erneut abschätzig. Alles, was mit den Zombies und nicht direkt mit Wills Bestrafung zu tun hatte, schien ihn nicht zu interessieren. »Junge, auf Menschen zu schießen ist eine Sache. Und das muss selbstverständlich bestraft werden. Ich meine, schließlich passiert andauernd irgendeine Scheiße. Aber dass man lieber allein mit zwei Monstern ist als mit anderen Leuten – das ist einfach absolut geisteskrank. Aber ernsthaft: Da draußen sind Milliarden von diesen Dingern . Was, zum Teufel, machen zwei mehr oder weniger da für einen Unterschied? Wenn sie dich fressen und wieder zu uns in die Stadt kommen, schießen wir ihnen einfach den Kopf weg, wie wir es immer getan haben. Aber bis dahin: Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Ich sah, dass Will zögerte. Seltsamerweise hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass er um sich selbst oder um unsere Gemeinde besorgt war – diese Besorgnis hatten Milton und der Colonel schließlich geäußert –, sondern vielmehr um die Sicherheit der beiden Toten. »Seid ihr zwei euch auch sicher?«, fragte er sie.
    Sie nickten beide, und bei ihnen konnte ich kein Zögern erkennen.
    »Na dann – in Ordnung.«
    In die Menge kam Bewegung. Ich war überrascht, als ich sah, dass Rachel sich in die erste Reihe schob. Sie blieb stehen – peinlich berührt und leicht errötet – und ging dann zu Will hinüber. Sie standen ganz dicht beieinander und unterhielten sich, aber sie sprachen so leise, dass ich nicht verstehen konnte, was sie sagten.

Kapitel 24
    Das Schicksal, für das sich die Leute nach weiteren endlosen Diskussionen und Schuldzuweisungen schließlich entschieden, war, dass Will verbannt werden sollte. Auch wenn es mich unendlich traurig stimmte, zu hören, dass er seine Familie und seine Gemeinde verlassen musste, war ich erleichtert darüber, dass wir mit ihm gehen würden und dass Lucy dies sogar als Erste vorgeschlagen hatte.
    Nachdem Will sich damit

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