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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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hatten und auf eine Freifläche blickten. Ich konnte zwar nicht genau erkennen, was sich dort abgespielt hatte, aber danach zu urteilen, wie die Leute sich anhörten und wie sie aussahen, schien mir vollkommen klar, dass sie so rücksichtslos und gewalttätig waren, dass ich mir das Ausmaß weder hätte vorstellen noch es hätte verstehen können.
    Vor uns lagen die Überreste eines Hauses. Zwei große Holzpfähle stützten zwar nach wie vor die rechte Seite des Gebäudes, standen aber so schief, dass das Haus nach links gekippt war und bereits den Boden berührte. Dort ragten die Pfähle unter dem Haus hervor, und es war mit einer schweren Kette mit einem Kipplaster verbunden. Der Laster verfügte außerdem über einen Schneepflug, und an seinem hinteren Ende flatterte eine weiße Fahne an einer Stange in der Brise. In der Mitte der Fahne verliefen senkrecht zwei gewellte blaue Linien. Auf der einen Seite der Linien erkannte ich einen roten Handabdruck, auf der anderen eine rote Sonne.
    Viel bemerkenswerter und erschreckender waren für mich jedoch die Menschen, die ich dort sah, darunter auch zwei kleine Mädchen. Die Kleinere saß auf dem Boden, das größere Mädchen kauerte auf Händen und Knien. Seltsamerweise war die Größere kahlköpfig. Etwas weiter von uns entfernt stand eine große blonde Frau, deren Hände auf ihrem Rücken gefesselt und an den Kipplaster gebunden waren.
    Beide Mädchen und die Frau schienen verletzt zu sein, vor allem das glatzköpfige Mädchen. Die Kleine atmete schwer, und ihr Gesicht blutete. Neben ihr stand ein Mann mit einer Pistole in der Hand. Er schien über ihre Verletzungen nicht im Geringsten beunruhigt zu sein und machte keinerlei Anstalten, ihr zu helfen.
    Dann traten zwei weitere Männer aus dem Haus und trugen irgendetwas zum Laster. Sie ignorierten die beiden Mädchen, blieben jedoch einen Moment stehen, um die Frau auf widerliche, sexuelle Weise zu belästigen. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber ich sah, wie die Frau um sich trat und sich wehrte, als die Männer sie begrapschten und zu lachen begannen. Dann gingen sie wieder zurück ins Haus, um, wie ich vermutete, weitere Sachen zu holen, was immer das auch für Sachen sein mochten.
    »Ich glaube nicht, dass sie schon jemanden getötet haben«, flüsterte Will, »aber diese Männer werden den Mädchen bald sehr wehtun. Ich weiß nicht, ob ihr euch noch daran erinnern könnt, was solche Männer Mädchen manchmal antun, und ich weiß, dass Zombies so etwas nicht machen, aber es ist wirklich sehr, sehr schlimm, glaubt mir.
    Ich werde jetzt um das Haus herum auf die hintere Seite gehen. Wenn ich von hier aus schieße, schaffen sie es vielleicht zurück ins Haus oder zum Laster, bevor ich alle erwische. Ich hab zwar nur eine Waffe gesehen, aber vielleicht hat auch jeder von ihnen eine. Und ich bin mir sicher, dass noch welche im Laster sind. Ihr zwei wartet hier. Kommt nicht raus und verhaltet euch ganz still. Ich komme euch holen, wenn alles vorbei ist. Wenn ich nicht wieder auftauche, lauft ihr einfach den Weg zurück, den wir gekommen sind.«
    Wir konnten nichts weiter tun, als ihm zuzunicken. Es tat mir so leid, dass wir ihm nicht wirklich helfen konnten.
    Will verschwand nach rechts, während ich weiter die anderen beobachtete. Nachdem die beiden Männer einen Haufen weiterer Sachen aus dem Haus geschleppt und die am Laster festgebundene Frau erneut begrapscht hatten, gesellten sie sich vor dem Haus zu dem Mann mit der Waffe.
    »Ich schätze, das war alles«, verkündete einer der Plünderer. »Diese Leute scheinen nicht zu wissen, wie man richtig lebt. Kein Alkohol, kein Gras, kaum was zu essen – nur ein paar Bücher und Knarren.«
    Der Mann mit der Pistole nickte. »Ja, die Prioritäten mancher Leute sind einfach für’n Arsch. Haben die ’nen Generator? Ich hab keine Fahrzeuge gesehen.«
    Der dritte Mann nickte. »Sie hatten ein bisschen Diesel für einen Generator. Mr. Schwachkopf hier meinte, er überlässt mir den Vortritt, wenn ich ihn leer mache.« Er spuckte aus. »Die Scheiße verbrennt einem immer höllisch den Mund.«
    Die anderen beiden lachten, und der Mann mit der Waffe sagte: »Na ja, er sieht ja sowieso gern zu. Das macht ihn schön geil, bis er an der Reihe ist. Ich schätze, wir haben noch ein bisschen Zeit, diese Schlampen einzureiten, bevor wir los müssen. Also, Ladys, ihr habt hier wirklich ein hübsches kleines Plätzchen. Wir fahren normalerweise gar nicht hier raus, aber die

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