Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
sie schnallen kannst?«, fragte er Frank.
»Ja, das haben wir alles gekauft, bevor sie geboren wurde.«
»Okay, dann trägst du sie darin rüber. Führ das Seil durch den Griff oder die Tragegurte; Franny und ich stehen jeder auf einem Gebäude und halten die Seilenden fest.«
Für mich klang das noch immer furchtbar gefährlich, aber es musste reichen. Glücklicherweise konnte man die Leiter mit drei langen Schritten überqueren. Frank und Franny gingen zum anderen Gebäude hinüber, während Jack und ich die Babynahrung und die Ausrüstung in den Hubschrauber luden und die Batterie anschlossen, die wir mitgebracht hatten. Im Hubschrauber war so viel Platz, dass wir sogar noch zweimal losgingen, um die Vorräte zu holen, die Frank im Schwesternzimmer deponiert hatte.
Beim zweiten Mal hörten wir, wie sich die Tür zum Treppenhaus am Ende des Korridors öffnete und sahen, dass sie nach innen aufgedrückt wurde. Ein teilweise verfaultes und verbranntes Gesicht linste durch das Fenster in der Tür, und im Treppenhaus konnten wir dumpfes Stöhnen hören.
»Zurück aufs Dach«, flüsterte Jack, während er seine Kiste absetzte und sich einen Mopp schnappte, der auf dem Boden lag. »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir verschwinden.«
Kapitel 12
Als wir im Treppenhaus waren, klemmte Jack den Mopp zwischen die Tür und die Klinke, sodass es schwieriger war, sie vom Flur aus zu öffnen. Dann gingen wir nach oben. Auf dem Dach des anderen Gebäudes kehrten Frank und Franny gerade wieder zur Leiter zurück. Sie trug zwei Koffer, was irgendwie unpassend aussah, und er ein Baby in einem Autositz mit Tragegriff. Man konnte den Sitz aus dem Unterteil ausklinken und mitnehmen. Wir hatten auch so einen für unsere Kinder gehabt. Ich wusste nicht, ob ich ihn darum beneiden sollte, dass er sein Kind noch bei sich hatte, oder ob er mir leid tun sollte, weil er es in diesem Schlachthaus großziehen musste, in dem wir nun lebten. Die beiden sahen wie »normale« Leute aus, die alles für einen Urlaub mit Kind und Kegel vorbereiteten. Franny hüpfte mit den zwei Koffern über die Leiter und kam zu uns herüber.
»Sag ihm nichts«, sagte Jack so leise, dass Frank ihn nicht hören konnte. »Sie sind unten im Flur. Pack einfach die Sachen in den Hubschrauber, und dann holst du sie rüber und startest das Ding, Franny.« Jack drehte Frank den Rücken zu, sodass dieser nicht sehen konnte, dass er mir eine Granate reichte. »Warte, bis sie unten im Treppenhaus sind, dann zieh den Stift raus, wirf sie runter und mach die Tür zu.«
Franny warf die Koffer in den Hubschrauber und ging mit einem Ende des Seils über die Leiter zu Frank zurück, während Jack das andere festhielt. Frank führte es durch den Griff des Kindersitzes und machte sich bereit, auf die andere Seite zu rennen.
Während ich die Tür zum Treppenhaus offen hielt, konnte ich sie unten stöhnen hören; sie versuchten, die Tür aufzureißen, und der Stiel des Mopps schlug wieder und wieder gegen die Türschwelle. Ich blickte auf die Granate in meiner Hand. Sie war viel kleiner, als ich mir Granaten immer vorgestellt hatte, aber es war mir wirklich unangenehm, sie halten, geschweige denn, sie entsichern und werfen zu müssen.
Ich drehte mich zu den anderen um. Frank war auf unserer Seite und trug das Baby. Ich hörte ein Krachen aus dem Treppenhaus, und das Stöhnen wurde mit einem Mal lauter.
Als Franny Frank und sein Baby zum Hubschrauber schob, erkannte er schließlich die Gefahr, in der wir uns befanden. »Oh, Scheiße! Ihr habt mir nicht gesagt, dass sie schon im oberen Stock sind!«
»Steig einfach ein!«, sagte Jack. »Franny, starte die Maschine! Jonah?«
Der erste Zombie erschien gerade auf dem Treppenabsatz. Er trug Krankenhauskleidung und war entsetzlich verbrannt; er benutzte seinen rechten Arm, um sich am Geländer hochzuziehen; sein linker Arm hing schlaff herunter, und seine Beine bewegten sich sehr steif.
»Okay«, sagte ich. Ich hielt die Tür mit meinem Fuß halb geöffnet und zog den Stift aus der Granate.
»Jag’ sie in die Luft!«, brüllte Jack, als der Motor des Hubschraubers dröhnend ansprang.
Ich warf die Granate die Treppe hinunter. Sie hüpfte an den beiden Zombies vorbei, die den Treppenabsatz bereits erreicht hatten, und ich schloss hastig die Tür. Die Explosion war nicht so laut, wie ich erwartet hatte. Granatsplitter schossen pfeifend auf die Feuerschutztür, und die Toten kreischten, als sich die gezackten Metallstücke in ihr
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