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Dynamit im Kofferraum

Dynamit im Kofferraum

Titel: Dynamit im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Ein
Drittel weniger ein Drittel... nein! Ein Drittel weniger 100 000... Auch nicht!
Hätte ich doch nur meinen Taschenrechner dabei! Sonst behumsen die mich.
    „Das ist nicht fair, Otto!“
sagte der Hausdetektiv. „Aber wie ich dich kenne, wirst du nicht nachgeben.“
    „Du kennst mich gut.“
    Schweigen.
    „Soll der Wagen hier
stehenbleiben?“ fragte Wratzka. „Vorläufig. Ich besitze eine Sammlung von etwa
1000 Zündschlüsseln. Alles Zweitschlüssel von Fahrzeugen aus den letzten 50
Jahren. Niemand außer mir, weltweit, hat so eine Sammlung. Ich werde probieren.
Vielleicht finde ich einen, der hier ins Zündschloß paßt. Ein bißchen
zurechtfeilen kann ich ihn selbst.“
    Priske seufzte erleichtert,
obwohl er sich ärgerte über die herabgesetzte Entlohnung.
    Er folgte Neppler ins Haus.
    Die beiden anderen wurden nicht
dazu aufgefordert.
    Uwe, der trunksüchtige Bruder,
hatte sich wieder in sein Zimmer zurückgezogen, mit einem ekelhaften
Brummschädel und total sauren Magen.
    Niemand war also Zeuge, als der
letzte Teil des Coups abgewickelt wurde.
    In einem Handkoffer lagen,
abgezählt, 2 000 000 DM, gebündelt zu je 10 000 DM unter einem Gummiband.
    Neppler nahm zehn Bündel heraus
und legte sie zurück in seinen Safe.
    „Willst du nachzählen?“
    „Dauert zu lange.“ Priske rieb
die Zähne aufeinander. „Wenn’s nicht stimmen sollte, melden wir uns. Du warst
nicht sehr nett zu meinen Leuten, Otto. Schnödel ist ein bißchen behämmert,
aber tückisch. Und Wratzka ist gefährlich.“
    „Das bin ich auch.“
    Sie gingen hinaus. Priske mit
dem Koffer.
    Es dunkelte jetzt.
    Neppler sah zu, wie sich die
drei ins Führerhaus quetschten. Der Wagen wendete und rollte zum Tor hinaus.
    Neppler grinste und griff in
die rechte Hosentasche. Dort war der Zündschlüssel, den er im Zagato gefunden
hatte: unter der Bodenmatte vor dem Beifahrersitz, was zwar als Versteck nicht
besonders gut war, aber immerhin gut genug, um einen wie Priske zu täuschen.
    100 000 Mark gespart, dachte
Neppler und schloß das Tor.
    Als er im Zagato saß, sprang
der Motor sofort an. Was für ein satter, kraftvoller Ton! Sogar aufgetankt war
der Wagen.
    Neppler fuhr eine Runde und
noch eine und noch eine. Er fühlte sich wie auf Wolken. Dann manövrierte er den
Wagen in das weiße Gebäude, wo ein Versteck vorbereitet war: ein Kellerraum
unter der weitläufigen Halle, zugänglich nur durch eine Plattform, die sich hydraulisch
bewegte. Die Klappen der Falltür schlossen sich nahtlos. Ein bißchen Staub
darauf verteilt — und alles sah aus wie der übrige Boden der Halle.
    Neppler verfrachtete sein
Schmuckstück hinab in den Keller und blieb noch eine Weile dort. Erst nachdem
er sich sattgesehen und das Blech gestreichelt hatte, konnte er sich losreißen.

12. Der Krösus kehrt heim
     
    Das Herrchen der Dobermänner
ließ auf sich warten.
    Die Hunde hatten inzwischen
ihre Aufgabe vergessen, spielten miteinander, blieben aber in der Halle und
markierten noch weitere Wagen mit ihrem Urinstrahl.
    „Sie scheinen noch jung zu
sein“, meinte Tim. „Schöne Kerle. Aber ich bleibe lieber hier oben.“
    Er saß noch auf dem Dach des
Bugatti.
    Gaby, Karl und Klößchen hatten
es sich bequem gemacht auf den Ledersitzen im Fond.
    „Himmel — nochmal!“ schimpfte
Tims Freundin. „Wie lange braucht denn die Funkstreife, bis sie hier anrückt?“
    „Das müßtest du doch am besten
wissen“, lachte Klößchen, „mit deinem heißen Draht zur Polente.“
    „Sprichst du mit vollem Mund?“
fragte Tim.
    „Er frißt Schokolade“,
antwortete Karl. „Gleich hat er die ganze Tafel verputzt.“
    „Na und?“ ließ Klößchen sich
vernehmen. „Schoko enthält auch wichtige Nährstoffe. Ein Glück, daß ich meine
Notration bei mir habe.“
    „Mal Ruhe!“ rief Tim. „Ich höre
einen Wagen.“
    Er kam die Straße entlang — mit
markigem Motorengeräusch.
    Draußen stand die Dämmerung an
der Schwelle zur Dunkelheit. Tim konnte noch die Silhouetten von Büschen und
Bäumen erkennen, aber Einzelheiten verschwammen im Dunkel.
    Jetzt strich Scheinwerferlicht
über den Vorplatz, dann über das geöffnete Tor und herein für eine Sekunde, wo
es sich mischte mit der Neon-Beleuchtung. Es schwenkte weiter zum Haus, dem
Bungalow, und der Wagen fuhr auf das Grundstück.
    „Ein Streifenwagen“, sagte Tim,
„ist das nicht.“
    Das Fahrzeug hielt vor dem
Hangar.
    „Ist ein BMW“, sagte Karl, „ein
alter 507.“
    Ein Mann sprang ins Freie.
    Die Hunde

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