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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Autoren: Eric Lesgrandes
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mehr beeindrucken.

    Donauquelle im Park des Fürstlich Fürstenbergischen Schlosses
    Die Quelle im Park des Fürstlich Fürstenbergischen Schlosses, an der angeblich die Donau entspringen soll, besucht er als nächstes Ziel. Als skeptischer Ingenieur ist Martin nicht voll überzeugt, dass dies tatsächlich die Donauquelle ist. Dass die beiden kleinen Flüsschen Brigach und Breg die Donau zu Weg bringen, das versteht er. Aber dass ausgerechnet diese Quelle im Park des Fürstlichen Schlosses die Donauquelle sein soll, dies hält er eher für eine Jahrhunderte zurückreichende Imagepropaganda, mit der die Fürsten zu Fürstenberg ihre europäische Bedeutung unterstreichen wollten, und den die Geschichtsschreibung ohne weitere Nachprüfungen so akzeptiert hat.
    Die Donau mit ihren 2.840 km ist der zweitlängste Fluss Europas. Die angebliche Donauquelle war schon den Römern vor über 2.000 Jahren ein Begriff. Kaiser Tiberius stattete ihr im Jahre 15 v. Chr. einen Besuch ab. In 1499 n. Chr. hielt Kaiser Maximilian dort ein festliches Hoflager ab. Kaiser Wilhelm II. der letzte deutsche Kaiser, hat sie zwischen 1900 und 1913 mehrfach besucht. Die Donauquelle wird in einem prächtig verzierten, kreisrunden Quellbecken aus dem 18. Jahrhundert vorgeführt. Die Skulptur im Mittelpunkt zeigt Mutter Baar, die der jungen Donau den Weg zum Schwarzen Meer weist. Zwischen 50 und 150 Litern Wasser werden hier jede Sekunde ausgeschüttet.
    Leider kann Martin den unmittelbar anschließenden Schlosspark nicht besichtigen. Er ist ihm wie allen Touristen und auch den Einheimischen versperrt, angeblich weil ungezogene Radfahrer immer wieder wie die Wilden durch den Park rasen. Von der Donauquelle floss das Wasser ursprünglich offen am Schloss vorbei und vereinigte sich etwa 2 km östlich mit Brigach und Breg zu dem eigentlichen großen Fluss. Heute fließt das Wasser in einem Kanal unter dem Schlosspark direkt zur Brigach.
    Martin sitzt in Ruhe vor der Quelle und träumt vor sich hin. Was mögen die alten Römer wohl empfunden haben, als sie so wie er jetzt vor dieser Quelle saßen? Haben sie über die Bedeutung des großen europäischen Stromes nachgedacht, weil sie dies für die Donauquelle hielten? Oder waren ihre Gedanken ganz profan: ‚Hurra, da gibt es Wasser. Ein guter Platz, um die Zelte aufzuschlagen!‘ Er weiß es nicht. Da fällt es ihm siedend heiß ein. Der Abend naht, und er hat noch kein Zimmer für die Nacht. Da ist es allerhöchste Zeit, auf Suche zu gehen.
     

Zweiter Tag: Von der Donauquelle entlang der Wutach zum Rhein
     
     
    Am nächsten Morgen strahlt die Sonne in Donaueschingen, und Martin fährt weiter zunächst durch den Naturpark Südschwarzwald. Dieser wurde 1999 gegründet und umfasst eine Fläche von 370.000 Hektar. Der Naturpark verfügt über 3.000 km ausgewiesene Wege für Wanderer und Mountainbiker in fantastischer Landschaft und für alle Schwierigkeitsgrade. Martin wird auf diesen Strecken vielleicht ein späteres Mal separat radeln. Heute will er zielstrebig so schnell wie möglich den Rhein erreichen. Also von Donaueschingen direkt nach Süden.
    Er fährt über Hüfingen, Hausen vor Wald und Mundelfingen hinab zur Wutach. Etwa 30 km hat er zurückgelegt, bis er unten an der Wutach ankommt und an einer Kreuzung von Land- und Kreisstraße eine kleine Speisehütte findet, an der er seine Mittagspause einlegt.
    Der Fluss Wutach entspringt unterhalb des Feldbergs im Südschwarzwald und heißt dort Seebach. Der Seebach stürzt dann etwa 25 m tief hinab in den kreisrunden Feldsee und fließt von dort weiter als Seebach in den Titisee. Den Titisee verlässt der Fluss unter dem Namen Gutach, soll heißen ‚gute Ach‘. Erst ab der Einmündung der Haslach, die aus dem Westen heran fließt, nennt man den Fluss Wutach. Der Name steht für ‚wütende Ach‘. Der Name passt, weil das Wutach Tal hier Richtung Osten eine etwa 30 km lange Folge von Schluchten durchschneidet. Diese beginnen im Schwarzwald und enden auf der Schwäbischen Alb.
    Zahlreiche Wanderer haben sich schon vor ihm an der Speisehütte eingefunden. Martin unterhält sich mit ihnen. Sie kommen von überall her, aus ganz Deutschland.
    Die Wutachschlucht steht unter Naturschutz und ist ein beliebtes Wanderziel. Das Naturschutzgebiet umfasst auch die Gauchach-, Haslach- und Rötenbachschlucht sowie die Lotenbachklamm.
    Nach der Mittagspause fährt Martin immer im Wutachtal weiter und bestaunt dabei die beeindruckende Landschaft. In der Talweitung
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