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Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Titel: Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ungeniert: »Sag bloß, du bist Brendan Flynn! Der Brendan Flynn, den unser blasses Blümchen hier im Vorbeigehen von der Wiese gepflückt hat?«
    »Der bin ich in der Tat«, antwortete Brendan mit breitem Grinsen. »Aber ein blasses Blümchen würde ich Éanna nun wahrlich nicht nennen, sondern eher eine stolze wilde Rose.«
    »Ich glaube, das reicht jetzt, Caitlin!«, griff Éanna ein. Sie wollte Caitlin so schnell wie möglich loswerden, sonst kam dieses Biest noch auf die Idee, das Gespräch auf Patrick zu bringen. »Wir müssen weiter!«
    Caitlin beachtete sie gar nicht, sondern hielt ihren spöttischen Blick ungerührt auf Brendan gerichtet. »Hätte nicht gedacht, dass unsere Éanna einen so guten Geschmack in Sachen Männer hat. Dachte eher, sie hält es mit der langweiligen und schlichten Sorte. Wie man sich doch irren kann. Hoffe nur, deine Wildrose hält nach dem Pflücken auch das, was die schlichte Knospe verspricht, wenn du verstehst, was ich damit meine.« Sie lachte hell auf.
    Jetzt reichte es Éanna. »Halt endlich dein elendes Maul und mach, dass du verschwindest!«, fuhr sie Caitlin an. »Wir beide haben uns nichts mehr zu sagen! Wenn du es schon nicht lassen kannst, dann belästige besser andere mit deinem Geschwätz! Von der Sorte treibt sich ja bestimmt genug in deinem Revier herum!«
    Caitlin zeigte sich von Éannas Ausbruch nicht im Geringsten beeindruckt. »Gut, dass du mich daran erinnerst, mich allmählich wieder um mein Geschäft zu kümmern, Herzchen«, sagte sie völlig gelassen. »Aber wenn dich doch mal die Sehnsucht nach mir plagt, dann findest du mich dahinten in der Taverne Zum Ross und Reiter . Dort habe ich auch mein Zimmer und meine Tür steht allen gut aussehenden Männern offen.« Und dabei tippte sie Brendan mit ihrem Sonnenschirm spielerisch vor die Brust.
    »Ich hoffe, du wirst irgendwann an deinem widerlichen Geschwätz ersticken, du Schlange!«, empörte sich Éanna und hätte ihr am liebsten rechts und links eine kräftige Ohrfeige verpasst. Wütend packte sie ihren Freund am Arm und zog ihn mit sich.
    »Ach, du schlichtes Gemüt!«, rief Caitlin ihr nach und ihr schallendes Gelächter hallte noch lange über den Kai.
    »Wie tief muss man eigentlich gesunken sein, um sich so … so widerlich zu benehmen?« Éanna konnte sich kaum beruhigen.
    Brendan sah sie erstaunt an. »Mein Gott, Éanna, das ist doch kein Grund, so aus der Haut zu fahren und sich die gute Laune verderben zu lassen!«
    Abrupt blieb sie stehen und funkelte ihn entrüstet an. »Was, das ist kein Grund? Sag bloß, du hast ihr schlüpfriges Gerede und diese abscheuliche Art, sich zur Schau zu stellen, auch noch lustig gefunden?«
    »Herrgott, mach doch aus einer Mücke keinen Elefanten! Und wenn du dich jetzt über ihr Betragen ärgerst und dir den Abend verderben lässt, hat sie genau das erreicht, was sie wollte«, redete er ihr zu. »Sie verhält sich genau wie all die anderen Dirnen, die sich hier im Hafenviertel herumtreiben und Jagd auf Freier machen. Es gehört zum Geschäft und manche legen sich sogar eine noch viel deftigere Sprache zu und sparen auch nicht mit obszönen Gesten, glaub mir.«
    »Was du nicht sagst«, antwortete sie spitz. Sie war alles andere als besänftigt, denn sie hatte sehr wohl Brendans ungenierten Blick auf Caitlins fast entblößten Busen bemerkt.
    »Ich bitte dich, Éanna!« Brendan grinste sie an. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich an eine Person wie sie einen zweiten Blick verschwende. Denkst du vielleicht, es wäre das erste Mal, seit ich hier im Hafen arbeite, dass solche Mädchen wie Caitlin mir Angebote machen?«
    »Nein, natürlich nicht«, murmelte sie und senkte den Kopf. Denn plötzlich wurde ihr klar, dass ihre Empörung und Wut nur bedingt mit Caitlins neuer Erwerbstätigkeit zusammenhingen. Sie war schlichtweg eifersüchtig gewesen. Wie sehr hatte sie sich über Brendans grundlose Eifersucht aufgeregt, ihm vorgeworfen, er vertraue ihr nicht. Und nun hatte sie selbst seine Liebe in Zweifel gezogen. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
    Brendan hob ihr Kinn sanft mit einem Finger an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. Was er in ihrem Blick las, schien ihm zu gefallen. Lächelnd zog er sie auf. »Ist da etwa jemand eifersüchtig?« Und etwas ernster fügte er hinzu: »Éanna Sullivan, dafür hast du nicht den geringsten Anlass. Es gibt für mich nur eine einzige Frau, die ich von ganzem Herzen liebe, und das bist du.«
    Brendans Worte

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