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Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Titel: Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Schnippchen geschlagen und so wird es auch diesmal sein. Vergiss das nicht! Ich werde einfach nicht zulassen, dass einem von uns etwas zustößt, das verspreche ich dir!«
    »Wenn das so ist, habe ich ja wirklich nichts zu befürchten«, sagte Emily mit einem schwachen Lächeln.
    »So ist es!«, versicherte Éanna mit einer Munterkeit, zu der sie sich zwingen musste. »Und jetzt versuche ich, mich noch mal schnell zu Brendan durchzukämpfen. Vielleicht kann ich ihn ja doch noch dazu überreden, hier bei uns zu warten, bis wir endlich an Deck gehen dürfen und unsere Arche Noah besteigen können!«
    Doch Éanna kam nicht einmal bis in den gegenüberliegenden Mittelgang. Überall verstopften ihre Landsleute mit ihrem Notgepäck den Gang. Der Captain hatte zwar jedem nur einen kleinen Beutel erlaubt, weil sonst Flöße und Boote überladen sein würden. Aber nicht alle hatten sich daran gehalten, sondern viel mehr zusammengepackt.
    Gerade hatte Éanna sich bis in die Nähe der Luke durchgezwängt, als aus der Tiefe des Rumpfes plötzlich ein lautes berstendes Geräusch kam. Und fast augenblicklich neigte sich die Metoka mit einem spürbaren Ruck nach Steuerbord.
    »Das Schiff sinkt!«, gellte es durch das Zwischendeck.
    Todesangst und Panik erfassten die Auswanderer und niemand vermochte sie jetzt noch länger davon abzuhalten, an Deck zu stürzen, um der Todesfalle ihres Quartiers noch frühzeitig zu entkommen. Aber die Wachen oben an der Ausstiegsluke dachten auch gar nicht mehr daran, die Menge zurückzuhalten. Auch ihnen ging es jetzt nur noch darum, so schnell wie möglich von der Metoka zu kommen, die mit jedem Augenblick mehr Schlagseite nach Steuerbord bekam.
    Éanna wurde mit der hervorbrechenden Menschenflut an Deck gespült, auf dem im Nu ein heilloses Durcheinander herrschte. Die Befehle von Captain Crimshaw und seines Ersten Offiziers, die der Panik Einhalt zu gebieten versuchten, gingen in dem wilden Geschrei und Gerenne durcheinander. Und wer sie dennoch hörte, dachte gar nicht daran, darauf zu warten, dass man ihm einen Platz auf einem der Flöße oder in einem Ruderboot zuteilte. Die Menschen stürzten an die Reling, zerrten ihre schreienden Kinder hinter sich her und stießen sich gegenseitig rücksichtslos aus dem Weg, um schnell genug das sinkende Schiff zu verlassen. »Emily? … Emily? … Brendan? Wo seid ihr?«, schrie Éanna gegen den schrillen Tumult an. Obwohl auch ihr die Angst die Brust zuschnürte, konnte sie sich nicht dazu durchringen, mit den anderen über die Reling zu klettern, um sich einen guten Platz zu sichern. Nicht ohne Brendan und Emily! Und so versuchte sie, den Wogen anflutender Menschen standzuhalten, während sie in dem wüsten Gedränge um sie herum nach den beiden suchte.
    Emily wurde ihr förmlich mit einer neuen Woge an Deck stürzender Auswanderer in die Arme gespült. Schnell ergriff sie den Arm ihrer Freundin, als Emily von zwei Männern zur Seite gestoßen wurde und zu stürzen drohte.
    »Wir müssen zusammenbleiben!«, rief sie ihr zu. »Hast du Brendan gesehen?«
    Emily schüttelte den Kopf, das Gesicht eine verzerrte Maske unsäglicher Angst. »Deine … deine Bücher!«, stammelte sie. »Ich habe sie … mitgebracht!«
    Nichts war Éanna in diesem Moment gleichgültiger als Patricks Buchpaket, das ihre Freundin mitgeschleppt hatte, wohl wissend, dass es das Kostbarste ihrer Habseligkeiten war. Zudem entdeckte sie in diesem Augenblick Brendans roten Krauskopf. Aber weil der Zugang zu ihrem Teil der Reling, wo sie mit Emily stand, schon von einer dichten Menschenmenge verstopft war, rannte er mit einer anderen Menschentraube in eine andere Richtung. Sie schrie ihm zu, doch er hörte sie nicht, sondern zog sich an der Takelage hoch und sprang auf eines der Flöße, das dort vertäut im Wasser lag.
    Plötzlich stand Patrick an ihrer Seite und packte ihre andere freie Hand. »Um Himmels willen, worauf wartet ihr denn noch? Nichts wie von Bord!«, rief er. Er hatte sich eine kleine Ledertasche mithilfe eines Stricks um die linke Schulter gehängt und hielt sie dabei auch noch fest unter seinen Arm geklemmt. Was immer er darin zu retten versuchte, das Manuskript gehörte ganz sicher dazu.
    Willig überließ sich Éanna seiner Führung, denn jetzt gab es nichts mehr, das sie noch auf der Metoka hielt. Und so wie er sie mit festem Griff hinter sich herzog, machte sie es mit Emily.
    Patrick half ihnen, auf die Reling zu klettern. Und wie das Glück es wollte, hatten die

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