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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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der Gitarre gehört, aber nichts Vergleichbares. Ich konnte den Rhythmus des Schlagzeugs fast körperlich spüren.
    «Wow!», staunte Krath.
    «Das ist … gar nicht so schlecht.» Fian starrte die schwebende Band mit großen Augen an.
    Ich kämpfte mit dem Text. Zwar wusste ich nicht, wie viel Sinn er im Original überhaupt ergab, und vorgeschichtliche Ausdrücke ließen sich mitunter nicht gut in die Standardsprache übersetzen, doch die Musik machte zumindest gute Laune. Rono war der Leadsänger, aber bei den Refrains sangen Playdon und Stephan mit. Dalmora schien nicht zu singen. Vermutlich war sie zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihren Basspart zu lernen, um sich auch noch mit den Texten zu beschäftigen.
    Als der erste Song vorbei war, klatschte die Menge Beifall. Offensichtlich waren einige alte Fans darunter, denn ein paar Leute ganz vorne hatten die unverständlichen Refrains mitgesungen. Jetzt brüllten sie Liedwünsche. Rono beugte sich vor, um besser hören zu können, ehe er sich nach Playdon umdrehte. «Sollen wir?»
    «Warum nicht.» Playdon hatte wieder sein Speziallächeln aufgesetzt. «Einige meiner Studenten sind anwesend. Asgard 6, hören Sie gut zu. Hier gibt es eine Menge Verweise auf die Vorgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ich werde Sie später abfragen, wie viele Sie erkannt haben.»
    «Ein Test?», fragte Krath ungläubig. «Das kann er doch nicht ernst meinen.»
    Fian lachte. «Durchaus, wetten?»
    Die Band spielte einen Song, bei dem es darum ging, dass sie das Feuer nicht entfacht hatten. Ich schnappte genug Worte auf, die Rono in Schnellfeuergeschwindigkeit sang, um zu kapieren, was Playdon mit den Verweisen meinte, aber es waren zu viele kurz nacheinander, um wirklich folgen zu können. Inzwischen hatten die vorderen Reihen der Zuhörer angefangen, vage Tanzbewegungen zu machen, und beim dritten Lied fingen Krath und Fian ebenfalls an.
    Amalie beobachtete Krath mit gerunzelter Stirn. «Ich schätze mal, er denkt, er würde tanzen, aber er hat überhaupt kein Gefühl für Rhythmus. Nicht überraschend, wo er ja sonst auch oft völlig aus dem Takt ist.»
    Ich sah zu Krath hinüber und kicherte, ehe ich mich wieder dem wesentlich ansprechenderen Anblick zuwandte, den Fian bot. «Dürfen Deltas so tanzen? Das wirkt auf mich aber nicht sehr anständig.»
    Als das Lied zu Ende war, drehte Fian sich zu mir um und lachte. «Ich hab dir doch gesagt, ich bin ein sehr unanständiger Delta, mal abgesehen davon, dass ich bloß Rono nachmache. Komm doch auch tanzen.»
    Ich seufzte theatralisch. «Ich werde von einem Delta zu unmoralischen Handlungen verführt.»
    Fian nahm meine Hand, zog mich an sich und flüsterte mir ins Ohr. «Ich wollte schon immer mal ein Beta-Mädchen verführen.»
    «Ich dachte, Betas würden dich nervös machen.»
    «Haben sie bisher auch, aber jetzt, wo ich mich an den Gedanken gewöhnt habe, dass du eines bist, stelle ich es mir eigentlich ganz aufregend vor.»
    Die Musik ging mit Song Nummer vier wieder los, und wir tanzten. Krath hörte auf herumzuzappeln und starrte uns an. «Wahnsinn! Jarra kann ja richtig tanzen.»
    Ich lachte. «In Home bringen sie uns Erdenkindern das Tanzen bei. Der Plan ist, uns damit müde zu machen, ohne die Einrichtung zu beschädigen.»
    Nach ungefähr einer Stunde machte die Band eine Pause. Danach folgte ein Set mit langsameren, romantischeren Songs. Ausgerechnet in diesem Moment klingelte mein Lookup. Hastig stellte ich ihn auf lautlos und sah nach, wer anrief. Dann löste ich mich von Fian, um mich ans andere Ende der Halle zu begeben, wo ich niemanden stören würde. Fian folgte mir mit frustrierter, missbilligender Miene.
    «Tut mir leid, aber es ist Keon», erklärte ich. «Ich muss rangehen, für den Fall, dass …» Ich brach ab, weil ich zwei vertraute Gestalten auf mich zuspazieren sah.
    «Hallo, Jarra», begrüßte mich Keon. «Ich dachte, ich ruf dich einfach an. Das war leichter, als die Menge zu durchsuchen.»
    Issette schenkte mir bloß ein entrücktes Lächeln. Ich sah sie streng an. «Bist du etwa high?»
    Keon seufzte. «Diese Medizinstudenten! Sie haben sich ein ganz spezielles Gebräu gemischt. Ich will mir gar nicht ausmalen, was sie da alles reingekippt haben.»
    «Dir scheint es ja nichts ausgemacht zu haben.»
    «Ich war auch nicht so blöd, davon zu trinken.» Er sah zur Band hinüber, die gerade einen lauteren Song angestimmt hatte. «Ich habe Issette hierhergebracht, weil ich dachte, Archäologen sind

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