Earth Girl. Die Begegnung
ins Bild flog. An jedem baumelte, von einem leuchtenden Traktorstrahl gehalten, ein Frachtportal.
«Die Vid-Liveübertragung für die Newzies bleibt erst einmal bei der Portalanlieferung und schaltet danach zu einem Update von Colonel Torrek», informierte mich Dalmora. «Ihr könnt euch hier alle entspannen, denn wir schalten unsere Vid-Bienen jetzt aus und packen sie für den Umzug ein.»
Ein Erleichterungsseufzer lief durch die Reihen der Grabungsteams. Ich war nicht die Einzige, die es anstrengend fand, bei jeder Bewegung vom Großteil der Menschheit beobachtet zu werden.
«Es wäre durchaus praktisch, wenn das Militär die Bäume rings um die Grabungsstätte Eden auch so abholzen könnte», meinte Playdon.
«Leider wäre das nicht gut für die Ruinen, Sir», erwiderte ich. «Zwar war das eine Schallrakete, die alles auf Bodenhöhe zerstört, aber laut Experten nichts beschädigt, was in der Erde vergraben ist. Trotzdem haben wir uns für die niedrigste Einstellung entschieden und uns von unserer eigentlichen Grabungsstelle ferngehalten. Diese Schneise zwischen den Bäumen haben wir dringend gebraucht, um dort unser Lager aufbauen zu können, aber wir wollen nicht riskieren, dass das Artefakt Schaden nimmt.»
«Jarra, Sie sollten mich jetzt wirklich nicht mehr mit Sir ansprechen», beschwerte sich Playdon. «Ich möchte nicht, dass irgendjemand denkt, ich wäre Teil der Befehlskette.»
«Tut mir leid. Reine Gewohnheit.»
«Ich nehme an, diese Schallraketen setzt das Militär normalerweise bei Planet First ein», sagte Pereth. «Aber warum hat der Pilot irgendwas von Füchsen gerufen?»
Ich kannte die Antwort auf diese Frage aus einem Vid, deshalb kicherte ich. «Das ist ein militärischer Ausdruck, der schon Jahrhunderte alt ist. Drago hat damit andere Piloten in der Gegend davor gewarnt, dass er eine Rakete mit einem bestimmten Steuerungstyp abfeuert, damit sie wissen, wie sie ausweichen können, falls das Teil sein Ziel verfehlt und vom Kurs abkommt. Theoretisch sollten die Sicherheitsbestimmungen verhindern, dass so etwas je passiert, aber …»
Ich brach ab, um einen Statusbericht auf einem meiner Tischmonitore zu lesen. «Eden Flight hat rings um die Grabungsstätte Eden sechzehn Frachtportale in Position gebracht. Sowohl die Frachtportale in Eden als auch die in Zulu sollten innerhalb einer Stunde kalibriert und funktionsbereit sein.»
Ich stand auf. «Dann fangen wir lieber mal an, Leute nach Eden zu schicken, um die Schlitten zu holen. Wir haben eine militärische Prioritätsroute eingerichtet, um direkt nach Eden teleportieren zu können, also denken Sie alle daran: Sie müssen nicht über die australischen und afrikanischen Transitstationen reisen. Geben Sie einfach die Codes für Eden ein. Pereth, Sie sollten mit Erde 2 als Erste aufbrechen, da Ihr Team auch als erstes nach Zulu reisen wird. Hat die Aufsichtsbehörde Eden Ihnen bereits ein Quartier in Eden zugewiesen?»
Pereth nickte. «Wir haben Kuppelbau 6. Das Militär wollte direkt daneben ein Frachtportal einrichten.»
«Dann werden Sie das dort auch vorfinden.»
Das Team Erde 2 versammelte sich ums Portal und machte sich auf den Weg.
«Wie unfair», beschwerte sich Krath, nachdem sie gegangen waren. «Als würde es nicht reichen, dass sie einfach in unsere Party reinplatzen, jetzt dürfen sie auch noch als Erste nach Zulu!»
Ich grinste. «Keine Sorge, es gibt genug Bäume für alle. Als Nächstes reist die Aufsichtsbehörde ab, und dann mein Team. Alle anderen begeben sich anschließend nacheinander zu ihren Quartieren in Eden. Wir müssen auf der Grabungsstätte Zulu erst ein bisschen aufräumen, bevor wir Platz für weitere Teams haben, deshalb wird die Aufsichtsbehörde sie kontaktieren, sobald sie mit ihren Schlitten nach Zulu teleportieren können.»
Ich sammelte mein Gepäck ein und ging zu den beiden Gestalten hinüber, die stumm am Rand der Halle standen. «Issette, Keon, kommt ihr klar?»
«Aber natürlich.» Keon wirkte so entspannt wie eh und je. «Wenn ihr alle weg seid, werden wir zu Maeth und Ross auf die andere Seite von Arche rüberteleportieren. Ein paar andere aus Next Step kommen auch.»
Ich warf einen besorgten Blick auf die sichtlich aufgewühlte Issette.
«Ich kümmere mich um sie», versprach Keon. «Geh du und rette die Welt.»
Auf seinem letzten Satz lag eine seltsame Betonung. Ich sah ihn erstaunt an und erkannte hinter seiner lockeren Fassade die Anspannung in seinen Augen. Er hatte ganz genau
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