Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
Vom Netzwerk:
keinen Fall zulassen, Sir. Das Gelände befindet sich im Vorstadium zum Regenwald und ist überzogen mit Griffith-Hybriden. Wir werden riesige Mengen davon fällen und hin- und hertransportieren müssen. Die Griffith-Hybride wurde genetisch extra dafür entworfen, so vielen Regenwaldtieren wie möglich einen Lebensraum zu bieten. Das bedeutet, wir werden alles Mögliche aufschrecken, von Säbelzahntigern und Urwölfen bis hin zu einem Haufen unfreundlicher Insekten, deren Stiche giftig sind oder Krankheiten übertragen. Die Aufsichtsbehörde wird dafür sorgen, dass alle die aktuellen Impfungen erhalten, aber es ist trotzdem undenkbar, dass da Vid-Teams ungeschützt herumlaufen. Ihnen das Tragen von Schutzanzügen beizubringen, würde Tage dauern.»
    «Ich verstehe Ihre Bedenken, aber die Leute müssen dennoch sehen können, was vor sich geht. Wie könnten wir das Ihrer Meinung nach handhaben?»
    «Lassen Sie eine Handvoll Reporter von den Earth Rolling News aufs Gelände, aber sie müssen im Quartier bleiben. Mein Team kann die Vid-Bienen für sie bedienen.»
    «Ich bin sicher, die Earth Rolling News wären über ein solches Exklusivrecht hocherfreut», meinte der Colonel. «Ich schalte sie mal unserem Gespräch zu.»
    Während er sich darum kümmerte, sah ich mich um. Fian war mir gefolgt und lauschte stumm, aber alle anderen hielten ehrfürchtig Abstand. Am Rand der Menge entdeckte ich eine elegante Gestalt in Dunkelrot und rief ihr zu:
    «Dalmora! Kann sein, dass ich dich hier gleich brauche.»
    Das Bild eines Mannes mit einem auffallend hässlichen, aber intelligenten Gesicht tauchte neben dem von Colonel Torrek auf. Sie befanden sich bereits mitten im Gespräch.
    «… nur zu gerne die Berichterstattung zu diesem Ereignis», erklärte der Mann, «aber wenn Amateure die Vid-Bienen steuern, dann …»
    Ich hatte in letzter Zeit eine Menge durchgemacht und für so etwas schlicht keine Geduld. Ich unterbrach ihn rücksichtslos. «Ich würde mein Team nicht als Amateure bezeichnen, was das Erstellen von Vids angeht.»
    Der Mann war offensichtlich ziemlich verblüfft. «Major Tell Morrath! Ich wollte keine Kritik üben, sondern nur …»
    «Ich verstehe Ihre Bedenken, aber bitte erlauben Sie mir aus Gründen der Zeitersparnis, sie zu zerstreuen.» Ich winkte Dalmora herbei und sah, wie sich die Augen des Mannes weiteten, als er sie erblickte. Sie musste auf ihn wirken wie ein strahlender Vid-Star.
    «Darf ich Ihnen Dalmora vorstellen», sagte ich. «Sie wird, unterstützt von ihren beiden Assistenten, bei der Ausgrabung die Vid-Bienen steuern. Dalmora hat durch ihre Arbeit mit ihrem Vater Ventrak Rostha einige Erfahrung bei der Vid-Produktion gesammelt. Vielleicht haben Sie ja schon mal von ihm gehört», fügte ich mit gespielter Unschuld hinzu.
    Der Mann wirkte völlig perplex. «Ventrak Rostha!»
    «Ich habe eben einen Anruf von meinem Vater erhalten», erklärte Dalmora. «Während seiner Studienzeit war es noch nicht Pflicht, ein Jahr auf den Grabungsstätten der Erde zu verbringen, deshalb kennt er sich mit Schutzanzügen nicht aus, aber er wäre gerne bereit, von einem Quartier aus bei der Regie zu helfen.»
    «Das Militär würde die Unterstützung durch Ventrak Rostha sehr begrüßen», meldete sich nun auch wieder der Colonel zu Wort. «Ich würde vorschlagen, die Earth Rolling News besprechen die Einzelheiten direkt mit ihm und seiner Tochter. Major Tell Morrath und ich müssen uns noch um andere dringende Angelegenheiten kümmern.»
    Einige Minuten später starrte ich meinen leeren Lookup-Bildschirm an. Ich hatte das Gefühl, von einem einstürzenden Wolkenkratzer erschlagen worden zu sein, und meine umnebelten Gedanken kehrten immer wieder zu dem Moment zurück, als dieser verdammte Exo, Gaius Devon, mich vor der gesamten Menschheit als Affen bezeichnet hatte.
    «Major Tell Morrath?», ertönte hinter mir eine unbekannte Stimme.
    Als ich mich umdrehte, erblickte ich zwei Unbekannte in Militäruniform.
    «Wir haben Ihnen Ihre Ausrüstung gebracht», erklärte einer von ihnen und zeigte auf einen mit Kisten beladenen Schwebekarren. «Wo dürfen wir den Kommandotisch für Sie aufbauen?»
    Ausrüstung? Ach ja, richtig, der Kommando-Support wollte mir ja eine Menge Material schicken. Ich hatte sie gebeten, auch Skintights und Schutzanzüge mit einzupacken, sowie …
    Schutzanzüge! Ich musste mich in meinen Schutzanzug zwingen und die Ausgrabung anführen, sonst würden alle vom Alpha- bis zum Zeta-Sektor

Weitere Kostenlose Bücher