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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Gelächter ein. «Momentan bin ich im aktiven Militärdienst. Meinst du, damit kann ich mich aus der Affäre ziehen?»
    Fian schüttelte feierlich den Kopf. «Das macht es nur noch schlimmer. Ich sollte Meldung machen, weil du dich für einen Offizier nicht angemessen verhalten hast, so wie Leveque mit Drago.» Er hielt inne. «Wenn ich genauer darüber nachdenke, muss ich das wahrscheinlich sogar tun. Falls wir dieses Alien-Artefakt finden, werden sie dich garantiert befördern.»
    Ich hörte auf zu lachen. «Was mir wirklich Angst macht, ist, was passiert, wenn wir überhaupt nichts finden.»

[zur Inhaltsübersicht]
    32
    D ie Vid-Projektion auf der Granitwand zeigte eine Luftaufnahme mit eingeblendetem Angriffsraster. Bäume rauschten mit unglaublicher Geschwindigkeit vorbei.
    «Mir wird ja schon vom Zuschauen schlecht», lautete Ronos Kommentar.
    «Hier spricht Zulu 1, setze zum Anflug an», ertönte die Stimme von Commander Drago Tell Dramis. «Sir, erbitte Bestätigung für Abwurf.»
    Im Schutzanzug mit zurückgeschlagener Kapuze saß ich an meinem Kommandotisch. Ich hatte keine Ahnung, wozu die Hälfte des schicken Equipments auf dem Tisch diente, aber ich hegte den Verdacht, dass das Meiste davon sowieso nur dazu da war, die Vid-Bienen zu beeindrucken. Wenigstens konnte ich die Audioverbindung selbst einschalten.
    «Hier spricht die Zulu-Feldkommandeurin», erwiderte ich. «Abwurferlaubnis erteilt. Aber warum das förmliche Sir, Drago? Bist du nicht ranghöher als ich?»
    Sobald ich die Frage ausgesprochen hatte, hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen. Der Ton wurde live zu den Newzies übertragen, und es war idiotisch von mir gewesen, meine Unwissenheit in Sachen Militäretikette zu verraten.
    «Ich bin zwar ranghöher als du, aber aktuell bist du meine Vorgesetzte. Und das weißt du ganz genau, Jarra», fügte Drago theatralisch mit gekränktem Tonfall hinzu. «Ich wünschte, ihr würdet mir nicht dauernd unter die Nase reiben, dass ich gerade zwangsbefördert wurde.»
    Er hatte meinen Patzer wunderbar überspielt, und ich lachte erleichtert. Diese Situation erinnerte mich auf seltsame Weise an die Ereignisse zu Beginn dieses Jahres, als ich meinen Mitschülern gegenüber so getan hatte, als wäre ich das Normkind einer Militärfamilie. Jetzt versuchte ich, die Menschheit davon zu überzeugen, dass ich ihr neuer Tellon Blaze war. Es gab jedoch einen gewaltigen Unterschied: Dieses Mal tat ich es nicht allein. Das Militär half dabei, mir das Image einer erstklassigen Feldkommandeurin zu verpassen, indem es mich mit Informationen fütterte und meine Fehler vertuschte.
    Ich war unendlich müde und hätte mich so gerne zurück in meinen Stuhl sinken lassen und gegähnt, aber ich zwang mich, kerzengerade zu sitzen und die ruhige, kontrollierte, wache Miene zu bewahren. Irgendein Schrumpfhirn von einem der Nachrichtensender könnte jederzeit auf die Idee kommen, ein Livebild von mir zu senden, statt sich auf die aufregenden Ereignisse um das Militärflugzeug zu konzentrieren.
    «Beginne den Angriff … jetzt!», meldete Drago.
    Offensichtlich flog er nun kopfüber nach unten, denn die Bäume auf der Vid-Übertragung kamen direkt auf uns zu. Einige Zuschauer aus den Grabungsteams schnappten erschrocken nach Luft, und ich hörte, wie Krath entsetzt aufjaulte.
    «Er wird abstürzen!»
    «Fox nine!», brüllte Drago.
    Das Bild kippte atemberaubend, als er sein Flugzeug in die Höhe riss und eine komplette 360-Grad-Wende beschrieb. Dann wurde die Ansicht wieder stabiler, während eine Waldfläche vor der Kamera zu verschwimmen und in sich zusammenzufallen schien.
    «Raketentreffer bestätigt», meldete Drago, als das Bild zuerst einfror und dann näher heranzoomte, wodurch die zersplitterten Überreste von mehreren hundert Griffith-Hybriden sichtbar wurden.
    «Wahnsinn», flüsterte Fian.
    Ich persönlich fand es unnötig dramatisch, ein paar wehrlose Bäume so anzugreifen. Ich fragte mich, ob man Drago wohl angewiesen hatte, für die Zuschauermenge ein solches Spektakel zu inszenieren, oder ob die Idee auf seinem Mist gewachsen war.
    «Sieht gut aus, Zulu 1», sagte ich. «Den Rest können wir vom Boden aus beseitigen. Portaleinsatz initiieren.»
    «Zulu 1 an Zulu Flight: Rakete wurde erfolgreich abgefeuert. Zielgebiet ist hiermit freigegeben.»
    «Zulu Flight an Zulu 1, wir erreichen jetzt das Zielgebiet», erwiderte Marlises ruhige Stimme.
    Ich sah zu, wie eine Formation aus vier Transportflugzeugen

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