Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

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informiert sind, deshalb haben wir Sie auf demselben Gelände wie das Angriffsteam untergebracht. Wenn es irgendetwas gibt, das ich wissen sollte, oder wenn Sie irgendwelche Probleme haben, melden Sie sich bitte sofort bei mir.»
    Colonel Torrek stellte seinen Teller ab und erhob sich. «Ich gehe ins Bett. Nia, Sie haben das Kommando. Fian, Jarra, Sie haben vorhin so sehnsüchtig die Desserts betrachtet. Bitte nehmen Sie sich welche mit.»
    Hastig standen wir alle auf, als Colonel Torrek das Zimmer verließ. Dann legten Fian und ich einen ungeordneten und etwas würdelosen Abgang hin, jeder mit einem Teller Kuchen in der Hand. Dieser letzte Wortwechsel zwischen Colonel Torrek und Nia Stone beschäftigte mich. Irgendetwas war daran seltsam gewesen …
    Fian unterbrach meinen Gedankengang. «Du bist jetzt Major. Ich ein Captain.»
    «Ja. Hast du damit ein Problem?»
    Er runzelte die Stirn. «Ich habe mich nur gerade gefragt, ob unterschiedliche Dienstgrade miteinander …?»
    Als ich begriff, was er meinte, musste ich kichern. «Fian, über 90 Prozent aller Militärs sind in Militärfamilien hineingeboren. Was glaubst du, wo die ganzen kleinen Militärkinder herkommen? Du hast doch gehört, wie der Colonel gesagt hat, dass Commander Leveque und Commander Stone verheiratet sind. Glaubst du wirklich, Paaringsverträge und Ehen enden jedes Mal, wenn jemand befördert wird?»
    «Na, dann ist ja alles in Ordnung.»
    Trotzdem schien ihn immer noch etwas zu beschäftigen. Wir kehrten in unser Quartier zurück und stellten den Kuchen auf dem Tisch ab. Betrübt betrachtete Fian sein Stück.
    «Was ist denn los?», wollte ich wissen.
    Er seufzte. «Es wird einfach immer schlimmer. Zuerst stellt sich heraus, dass du ein Ehrenkind des Militärs bist und deine Großmutter Colonel war. Dann bekommst du den Artemis-Orden verliehen. Jetzt bist du Major im Militär, wo Commander und Colonels begierig auf deinen Expertenrat warten, während ich bloß ein planloser Zivilist bin, der sie unterbricht, um ihnen Dinge zu sagen, die sie nicht hören wollen.»
    «Aber Fian, du bist doch selbst Captain. Warum hast du von deinem berühmten Urgroßvater noch nie etwas erzählt?»
    Er seufzte. «Mein Urgroßvater hat mit dem Militär eine Menge Probleme bekommen. Sie haben ihn ins Exil nach Herkules geschickt, wo er die Universität gegründet hat, zusammen mit einer Gruppe von …»
    Er brach kurz ab. «Offensichtlich ziehen sie die Leute fürs Alien-Kontakt-Programm so schnell ein, dass der Militärische Sicherheitsdienst keine Zeit hat, ihren Hintergrund zu überprüfen und zum Beispiel herauszufinden, dass ich Jorgen Eklunds Urenkel bin. Jetzt, wo sie es wissen, wirft man mich vermutlich vom Stützpunkt oder steckt mich ins Gefängnis.»
    Ich schüttelte den Kopf. «Ich glaube kaum, dass Colonel Torrek dir an etwas die Schuld geben wird, was dein Urgroßvater getan hat, und er würde dir sicher keinen Kuchen anbieten, wenn er vorhätte, dich verhaften zu lassen.»
    Fian zögerte, ehe er weitersprach. «Jarra, mein Urgroßvater hat sich mit Cionis Lehrlingen eingelassen.»
    Verständnislos sah ich ihn an. «Mit wem?»
    «Du hast noch nie von Cionis Lehrlingen gehört?», staunte Fian. «Riesige Mengen an Wissen gingen während des Exodus-Jahrhunderts beim Zusammenbruch des Datennetzes auf der Erde verloren. Es gibt Dinge, die wir, ohne sie zu hinterfragen, einfach für Tatsachen halten, weil sie irgendwann einmal bewiesen wurden, selbst wenn die Originaldokumente inzwischen verloren gegangen sind. Archäologen suchen in den Ruinenstädten nach alten Stasisboxen, um dieses verlorene Wissen zu finden, aber Cionis Lehrlinge schlugen den anderen Weg ein: Sie wollten die alte Wissenschaft selbst wiederauferstehen lassen. Sie nannten sich nach Leonardo da Vinci, der einst Lehrling bei einem Maler namens Cioni war.»
    Ich schüttelte den Kopf. «Aber weshalb sollten sie deshalb Ärger mit dem Militär bekommen? So etwas tun doch viele Wissenschaftler.»
    «Sie gerieten in Schwierigkeiten, weil sie bereit waren, für ihre Forschung alles zu tun. Sogar die Gesetze der Menschlichkeit zu brechen.»
    «Oh.» Die Gesetze der Menschlichkeit verboten Dinge wie Roboter, Cyborgs, Klone und künstlich hergestellte menschliche Wesen. Ich kannte einige der historischen Vorfälle, die zum Erlass dieser Gesetze geführt hatten. «Ja, das ist ziemlich schlimm, aber Leveque wusste offensichtlich alles über deinen Urgroßvater, also bestimmt auch von diesen