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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Drago!»
    Fian stöhnte.
    Ich begrüßte Drago mit einem freundlichen Lächeln, als er sich zu uns an den Tisch setzte. Er nahm meine Hand und küsste sie lange und innig, ehe er Fian verschmitzt zuzwinkerte. Der wiederum konzentrierte sich mit finsterer Miene auf sein Frühstück.
    «Jarra, du siehst heute Morgen noch hübscher aus als sonst», säuselte Drago.
    «Das sagt er allen Mädels», ließ sich eine weibliche Stimme vernehmen. Captain Marlise Weldon, Dragos Stellvertreterin, nahm neben ihm Platz. Sie nickte Fian und mir nacheinander zu. «Captain. Major.»
    Ich erwiderte das Nicken, dankbar, dass das wahnsinnige Salutieren aufgehört hatte. Ich hatte tagelang immer wieder darum bitten müssen, aber nun behandelte man mich endlich wie alle anderen Offiziere auch und nicht mehr als Artemis-Orden auf zwei Beinen. «Guten Morgen, Captain.»
    Sie warf einen Blick auf meinen Teller. «Schon wieder Cheese Fluffle. Aber du bist ja erst achtzehn und kannst dir das erlauben. Ältere Herrschaften wie Drago und ich müssen da schon viel mehr aufpassen.»
    Fian lachte und verschluckte sich dabei fast an seinem Frujit.
    «Ich bin neunundzwanzig, also hör auf so zu tun, als wäre ich zweiundneunzig!», schimpfte Drago.
    «Ach, habe ich etwa schon wieder übers Alter gesprochen?», fragte Marlise mit gespielter Überraschung.
    Eine ganze Gruppe von Leuten, mit Nia Stone an der Spitze, betrat den Speisesaal. Stone schaltete den riesigen Vid-Bildschirm hinten an der Wand an.
    «O nein», murmelte Drago. «Die werden doch nicht …»
    Marlise lächelte ihn süß an. «Alle wollen an deinem ruhmreichen Auftritt teilhaben, Drago.»
    Drago schob seinen Teller zur Seite und schlug den Kopf auf die Tischplatte.
    «Du solltest vorsichtig sein», warnte Marlise. «In deinem Alter kann man sich bei so was leicht verletzen.»
    «Ich bin nur zwei Jahre älter als du», erwiderte er ungehalten.
    Sie schüttelte traurig den Kopf. «Ja, aber die Ärzte mussten bei dir schon vorzeitig mit den Verjüngungsbehandlungen beginnen.»
    Dragos Miene war anzusehen, dass er damit in der Vergangenheit bereits erbarmungslos aufgezogen worden war. « Ein Zyklus! Sie haben letztes Jahr einen einzigen Verjüngungszyklus durchgeführt, und auch das nur, weil ich nach einer Verletzung im Tank lag.»
    «Das behaupten die Ärzte, aber wir wissen schließlich alle, dass der wirkliche Grund die Folgen deines wilden Lebenswandels waren.»
    Dragos Augen wurden zu schmalen Schlitzen. «Captain Weldon, halt den Mund. Das ist ein Befehl!»
    Sie lächelte und wandte sich dem Vid-Monitor zu. Er war auf die Earth Rolling News eingestellt.
    «… vorübergehend zusätzliche Transitbereiche, zur Vorbereitung für eine mögliche Evakuierung nach Arche», erklärte ein gutgelaunter junger Mann. Das Bild zeigte ein einzelnes großes interkontinentales Portal zu seiner Linken und eine ganze Reihe normaler, lokaler Portale zu seiner Rechten.
    «Sieht aus wie einer der üblichen militärischen Kuppelbauten zu Trainingszwecken, bloß ohne Trennwände im Inneren», sagte ich.
    «Stimmt», erwiderte Drago. «Man braucht ja für die Portale auch nichts weiter als eine schöne große Halle.»
    «Gleich kommst du», meinte Marlise.
    Drago seufzte.
    Ich sah mich im Raum um. Die Leute, die bloß wegen der Nachrichtenshow da waren, hielten sich im Hintergrund, um die Tische denen zu überlassen, die entweder frühstückten oder zu Mittag oder Abend aßen, je nach Schicht.
    Der junge Mann auf dem Bildschirm beendete seinen Bericht über die zusätzlichen Transitstationen. «Und nun ein Vid, das gestern mit Sondergenehmigung des Militärs erstellt wurde.»
    Die Nahaufnahme einer Sprecherin, einem echten Glamour Girl mit Glitzer-Make-up, füllte den Bildschirm. «Ich habe die Ehre, mit einem der heldenhaften Piloten zu sprechen, die unseren Planeten gegen die drohenden Asteroiden verteidigen. Der umwerfend gut aussehende Major Drago Tell Dramis.»
    Sie drehte sich um, und der Kamerablickwinkel weitete sich, um Drago mit ins Bild zu nehmen. Er schenkte ihr ein entspanntes, charmantes Lächeln. Was er sagte, wurde durch einen plötzlichen Sturm greller Pfiffe ringsum im Speisesaal übertönt. Ich zuckte erschrocken zusammen und schloss aus der Miene des echten Drago, dass das Pfeifen irgendeine Art militärische Verhöhnung war. Es ebbte jedoch gleich wieder ab, sodass wir den Vid-Ton hören konnten. Die Moderatorin kicherte, als hätte Drago ihr irgendetwas Schmeichelhaftes

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