Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

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lassen, aber diesmal täuscht sich Captain Weldon. Ich leide nicht unter der Belastung, und ich rede auch kein wirres Zeug.»
    «Captain?», wandte sich der Colonel wieder an Marlise.
    «Er hat mir soeben einen Heiratsantrag gemacht und vorgeschlagen, dass wir nach Epsilon durchbrennen», erwiderte sie. «Ich halte das für ein schlechtes Zeichen.»
    Ich kicherte und sah zu Fian hinüber. Erst da bemerkte ich, dass er auf dem Boden lag, sich den Bauch hielt und langsam dunkelrot anlief. «Ist alles in Ordnung?»
    Als Fian nach Luft schnappte, begriff ich, dass er einen Lachanfall hatte und nicht etwa im Sterben lag. «Die Militärführung glaubt, dass man Mitglieder deines Clans nicht alleine aus dem Haus lassen sollte. Wie recht sie haben!»
    Ich warf ein Kissen nach ihm. «Der arme Drago. Sein ganzes Team hört zu, und Marlise glaubt ihm immer noch nicht.»
    Fian warf das Kissen zurück. «Geschieht ihm recht, immerhin ist er der beste Schwindler des ganzen Militärs.»
    Der Colonel ordnete an, dass die Piloten von Schicht 2 mit Minimalgeschwindigkeit zu den Portalen zurückkehren sollten, während die dritte Schicht sich den neuen Abwehrpositionen näherte. Fian und ich zogen unsere Skintights an, die schlichte Kleidung, die man unter Schutzanzügen trägt, und dann machten wir uns daran, in die Anzüge selbst zu schlüpfen.
    Einen Schutzanzug anzulegen ist nie einfach, und entweder unterschieden sich diese von den zivilen, oder ich war mir meiner Sache zu sicher und dadurch zu hektisch, was wahrscheinlicher war. Jedenfalls aktivierte ich das Material, als ich es über die Arme streifen wollte, woraufhin es sich versteifte. Also musste ich erst warten, bis es wieder weich wurde, ehe ich die Arme erneut bewegen konnte, und das hatte zur Folge, dass ich fürs Anziehen zehn Sekunden länger brauchte als die militärische Standardzeit von zwei Minuten. Fian war auch nur ein paar Sekunden langsamer als ich. Unsere Kapuzen setzten wir natürlich nicht auf, da wir uns nicht in einem gefährlichen Umfeld befanden.
    «Glaubst du, Drago meint das mit dem Antrag ernst?», fragte mich Fian, als wir unser Quartier verließen. «Er scheint mir nicht grad der Typ zum Heiraten zu sein.»
    «Ich glaube schon, dass es ihm ernst ist. Marlise ist jetzt seit ein oder zwei Jahren seine Stellvertreterin.»
    «Aber warum hat er dann versucht, sie eifersüchtig zu machen? Wäre es nicht sinnvoller, ihr zu sagen, dass er sie mag?» Fian schüttelte den Kopf. «Vielleicht kann Drago genauso schlecht über Gefühle reden wie du.»
    «Wenn es hier im Flur ein Kissen gäbe, würde ich es nach dir werfen!»
    Wir erreichten den Start- und Landebereich der zweiten Schicht und sahen zu, wie die vier riesigen Portale zum Leben erwachten und fünfzehn Fighter hindurchkamen. Ich zählte mit und bemerkte auch die Silberblitze, die Marlises Schiff markierten. Normalweise parkten sie in ordentlichen Vierergruppen vor ihrem jeweiligen Portal, aber dieses Mal glitten sie mit Hilfe ihrer Schweber an den Rand der Landefläche. Sobald sie aus dem Weg waren, traten mehrere rote Schwebeschlitten auf den Plan. Fian und ich liefen zu ihnen hinüber, um uns zusammen mit den anderen Helfern Schläuche zu schnappen. Einige von ihnen sprühten bereits weißen Schaum. Ich zog meine Kapuze über den Kopf und legte ebenfalls los.
    «Cool!», rief ich Fian zu, während ich den Schaum mit dem Fuß testete. «Der wird schon fest.»
    «Welche Fläche sollen wir denn einsprühen?», rief er zurück.
    «Der rote Halbkreis um dieses Portal da muss die Bruchlandezone sein. Wenn Drago mit Minimalgeschwindigkeit ankommt, sollte ihm das reichen.»
    Wir sprühten weiter, bis die Schaumschicht hüfthoch war. Dann zogen sich die roten Schwebeschlitten zurück in einen Bereich, wo auch ein Krankenschlitten wartete. Das Schaumsprühen hatte Spaß gemacht, aber jetzt wurde ich auf einen Schlag wieder ernst. Eine ganze Menge Fighter-Piloten hatte sich versammelt, aber ein Grüppchen stand etwas weiter vor ihnen, die Kapuzen ihrer Schutzanzüge hochgeschlagen und versiegelt.
    Ich brauchte die Namen auf den Anzügen nicht zu lesen, um zu wissen, um wen es sich handelte: die zweite Schicht, mit Marlise in der Mitte. Einige von ihnen trugen Laserschneidegeräte, ähnlich der Pistole, die ich selbst auf Grabungsstätten benutzt hatte. Sollte Drago heftig aufprallen, dann war sein Team bereit, ihn schnell aus dem Wrack zu befreien, bevor irgendetwas explodieren konnte.
    Fian und ich warteten