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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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forschen seit Jahrhunderten danach und erreichen nichts.»
    «Nun, darüber reden wir zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe. Viel Glück Ihnen beiden.»
    Fian und ich drehten uns um und marschierten aus dem Raum. Das war’s. Ich hatte kurz mal in das Militärleben hineinschnuppern dürfen, das ich hätte führen können, wenn meine genetischen Würfel anders gefallen wären. Wenn ich normal gewesen wäre, statt zu den 0,1 Prozent zu gehören.
    Mir kam ein seltsamer Gedanke: Wenn ich diese andere Jarra gewesen wäre, die die Militärschule und dann die Akademie besucht hätte, dann wäre ich nie hier gewesen. Diese andere Jarra würde immer noch an der Militärakademie studieren, wäre immer noch Kadett und hätte keine Ahnung, dass das Alien-Kontakt-Programm aktiviert worden war. Colonel Torrek hatte mich eben gerade wegen meiner Behinderung einberufen.
    Zurück im Quartier zogen Fian und ich wieder unsere Zivilkleidung an.
    «Den anderen Studenten können wir ja nichts vom Alien-Kontakt-Programm erzählen oder davon, dass wir beim Militär sind», meinte Fian. «Aber die Militär-Lookups werden wir wohl trotzdem mitnehmen müssen, damit wir die Status-Updates bekommen. Was ist mit den Schutzanzügen und Uniformen?»
    Ich dachte an Arrack San Domex und grinste: «Die Schutzanzüge lassen wir besser hier, aber die Uniformen nehmen wir mit. Das Militär wird sie nicht vermissen, und ich habe da so eine Idee!»

[zur Inhaltsübersicht]
    14
    A ls wir im Kuppelbau der Grabungsstätte ankamen, fühlte sich alles seltsam klein an. Brav drückten wir unsere Handflächen auf den Anmeldescanner im Portalraum, ehe wir uns, gefolgt von unserer Schar Schwebegepäck, auf den Weg zu unserem Zimmer machten. Die Wände des Flurs schienen irgendwie immer näher zu rücken.
    «Ist dieses Gebäude hier in den letzten Wochen geschrumpft?», wunderte ich mich.
    Fian lachte. «Ich habe gerade genau dasselbe gedacht. Die Quartierbauten auf dem Zulu-Stützpunkt waren viel geräumiger.» Er öffnete die Tür zu seiner Zimmerhälfte: «Sie haben die Wand noch nicht wieder eingesetzt. Klasse!»
    Obwohl unsere beiden Zimmer zusammen ein größeres bildeten, war es nicht mit unserer Unterkunft beim Militär zu vergleichen. Es gab kein eigenes Badezimmer, kein Essensausgabegerät und ab jetzt auch kein Cheese Fluffle mehr zum Frühstück. Ich erlaubte mir einen tiefen Seufzer, während ich einen Moment lang diesem Luxus der Vergangenheit nachtrauerte.
    «Sollen wir noch kurz hallo sagen, bevor wir auspacken?», fragte ich. «Hier ist es jetzt 20.00 Uhr, also werden alle im Speisesaal sein.»
    Fian nickte.
    Nervös kontrollierte ich mein Bild im Spiegel, der natürlich ebenfalls nur einen Bruchteil so groß wie der in unserem Offiziersquartier war.
    «Keine Sorge», beruhigte mich Fian amüsiert. «Das Wort ‹Major› steht dir nicht auf die Stirn geschrieben. Hast du noch irgendeinen Tipp für mich?»
    Verwirrt sah ich ihn an. «Wofür?»
    «Na, du hast doch mit solchen Situationen schon Erfahrung. Vor ein paar Monaten warst du eine Zivilistin, die behauptet hat, einen militärischen Hintergrund zu haben. Jetzt hast du das einfach vertauscht und bist eine Militärangehörige, die so tut, als wäre sie Zivilistin.»
    Ich kicherte, und auf einmal war das seltsame Gefühl, das ich bei unserer Rückkehr hierher empfunden hatte, verschwunden. Major Jarra Tell Morrath war bloß ein Traum gewesen. Ich war zurück in der echten Welt, der Vernunftwelt, wo ich lediglich Studentin im Vorgeschichtsgrundkurs der Asgard University war. «Komm, wir suchen die anderen.»
    Im Speisesaal trafen wir auf die vertraute Abendrunde. Einige der Studenten saßen noch am Tisch und aßen, andere lümmelten auf Kissen herum, den Rücken an die grauen Flexiplas-Wände gelehnt. Sie unterhielten sich und lauschten nebenher mit halbem Ohr Dalmora, die sang und dazu auf ihrer nachgebauten Gitarre im Stil des zwanzigsten Jahrhunderts spielte. Als wir hereinkamen, ertönten ringsum Rufe, und alle sprangen auf, um uns zu begrüßen.
    «Ihr wart ja ewig weg», beschwerte sich Krath. «Wo seid ihr denn gewesen? Die Erde könnt ihr nicht verlassen haben, also …»
    «Nein, Krath!», schimpfte Amalie mit ihm. «Denk daran, was Playdon gesagt hat. Sei nicht so neugierig!»
    Sie wandte sich an Fian und mich. «Krath hat sich immer unglaublichere Theorien ausgedacht, wo ihr seid und warum, bis Playdon ihm einen Vortrag darüber gehalten hat, dass seine Mitstudenten ein Recht auf

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