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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Privatsphäre haben.»
    Ich fragte mich, ob in irgendeiner von Kraths Theorien wohl Aliens vorgekommen waren, und musste mir das Lachen verkneifen. Fian und ich waren natürlich auf Fragen vorbereitet worden und hatten uns abgesprochen, was wir sagen würden. Fian übernahm die erste Runde.
    «Ich möchte ehrlich gesagt nicht im Detail über familiäre Probleme reden.»
    Krath seufzte, aber er schien es, zumindest fürs Erste, zu akzeptieren. «Es war hier einfach nicht dasselbe ohne Jarra, die über alles und jeden Bescheid weiß. Wir mussten die ganzen schwierigen Fragen selbst beantworten!»
    Am Anfang des Jahres hatte ich allen ständig mein Wissen unter die Nase gerieben, weil ich meinen verhassten Exo-Kommilitonen unbedingt beweisen wollte, dass ich in allem besser war als sie. Auf einmal wurde mir bewusst, dass es bei diesem verzweifelten Bestreben mehr um mich selbst als um die anderen gegangen war. Mein ganzes Leben lang hatte ich das Gefühl gehabt, mir etwas beweisen zu müssen, aber das war auf einmal verschwunden. Da ich den Gefühlskram in meinem eigenen Kopf noch nie sonderlich gut verstanden habe, war ich mir nicht sicher, was sich verändert hatte oder warum, doch es war unheimlich erleichternd, von diesem Druck befreit zu sein.
    «Ich wusste nur deshalb so viel über New York und die Grabungsarbeit, weil ich mit meiner Geschichts-AG schon oft dort gewesen bin», sagte ich. «In Eden kennt ihr euch viel besser aus als ich, denn schließlich habt ihr die letzten Wochen auf dem Gelände gearbeitet. Während der Schulzeit waren wir nie hier, weil es für Schüler und Amateure zu gefährlich ist, und über die Stadt selbst haben wir auch nur im Zusammenhang mit dem Ausflug nach Arche etwas gelernt.»
    «Wenn du schon mal in Arche warst, Jarra, dann erzähl uns doch, wie es dort ist», bat Dalmora. «Kommt Fian auch mit nach Arche?»
    «Klar», erwiderte Fian. «Aber ihr nicht. Ihr teleportiert doch alle für ein paar Tage nach Hause.»
    Playdon erschien, und die Studenten machten ihm Platz. «Ich war ja darauf vorbereitet, dass Lolia und Lolmack bei einer Evakuierung nach Arche gehen würden, um mit ihrer Tochter zusammen zu sein. Aber dann musste ich überrascht feststellen, dass das komplette Team 1 mitkommen will.» Er schüttelte bekümmert den Kopf. «Ich konnte es ihnen nicht ausreden.»
    «Aber warum?», wollte ich erstaunt wissen.
    «Ich will nicht nach Hause», antwortete Krath. «Mein bescheuerter Vater hat eine Sendung für seinen schrumpfhirnigen Vid-Kanal Wahrheit gegen Unterdrückung produziert, in der er behauptet, dass der Solar-5-Absturz bloß vorgetäuscht war, um Werbung fürs Militär zu machen.»
    Er hob frustriert die Hände. «Wie kommt er darauf? Ich war doch selbst dabei! Na ja, also fast. Zumindest war ich kurz danach dort, und ich habe die Absturzstelle gesehen und weiß, dass sie echt war. Ich habe ihm erzählt, dass du dabei fast umgekommen bist, Jarra. Darauf meinte er bloß, ein paar Affen weniger, die wir durchfüttern müssen, wäre doch nicht schlecht. Da habe ich ihm gesagt, dass er sich …»
    Nach einem Blick auf Playdon beschloss er, den Rest des Satzes lieber nicht auszusprechen. Wir konnten es uns sowieso alle denken.
    «Also, wie dem auch sei», fuhr er etwas ruhiger fort, «ich gehe stattdessen nach Arche.»
    Ich war absolut dafür, dass Krath sich seine eigenen Gedanken machte und seinem idiotischen Vater die Stirn bot, aber ich wünschte, er würde es nicht gerade dadurch demonstrieren, dass er auf der Erde blieb. Ich musste an diese Kugel in der geostationären Umlaufbahn denken, die irgendwo dort oben bedrohlich über unseren Köpfen schwebte, und drehte mich zu Amalie und Dalmora um.
    «Aber was ist mit euch beiden? Ihr wollt doch nicht wirklich hierbleiben? Das Portalsystem wird sich abschalten, wie immer während eines Sonnensturms.»
    Die zwei wechselten einen Blick. Dann sagte Dalmora:
    «Ich weiß, du denkst jetzt an die Situation damals auf der New Yorker Grabungsstätte, als wir gehört haben, dass es einen heftigen Sonnensturm geben würde und die Portale mindestens drei Tage lang ausgeschaltet wären, woraufhin wir Panik bekamen und so schnell wie möglich von der Erde wegwollten. Es hatte ja auch gerade erst geschneit, und weil es in anderen Welten weder Sonnenstürme noch Schnee gibt, hat uns das einfach Angst gemacht.»
    Ich nickte. «Planet First wählt die neuen Koloniewelten sehr sorgfältig aus, um regelmäßige Sonnenstürme wie hier auf

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