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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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prägen zu lassen», verkündete Fian hochzufrieden.
    «Wow!», rief Dalmora. «Dann wollt ihr also dieselben Ringe tragen, wenn ihr heiratet. Das ist ja so romantisch!»
    «Im Epsilon-Sektor machen wir das auch so», sagte Amalie. «Im Grenzgebiet wird schnell geheiratet, deshalb lohnt es sich kaum, verschiedene Ringe anzuschaffen.»
    Krath grinste sie an. «Wir könnten ja nach Epsilon durchbrennen?»
    Amalie musterte ihn wenig begeistert. «Ich habe bisher dreiundzwanzig Anträge abgelehnt, Krath, und alle von Männern mit schöneren Beinen als deine!»
    Alle, einschließlich Playdon, mussten über Kraths schockiertes Gesicht lachen. Alle, außer einer. Petra betrachtete mich mit so viel Abscheu, dass sie sich garantiert gerade ausmalte, wie sie mich beschimpfen würde, sobald sie mich allein erwischte.
    Ich drehte mich weg und tat so, als würde ich Amalie lauschen, während sie erklärte, wie der Rest von Team 1 Playdon in unserer Abwesenheit dabei geholfen hatte, die anderen Teams einzulernen. Aber meine Gedanken drehten sich um Petra und ihre Affenhasser-Clique. Wenn sie wieder mit ihrer Hasskampagne anfingen, würde ich Fian davon erzählen müssen. Ich konnte ihm ja erklären, dass ich meine Kämpfe selbst ausfechten wollte, und er würde sich nicht einmischen. Natürlich würde er mich aber trotzdem fragen, warum ich ihm das erst jetzt sagte und weshalb ich Petra nicht bei Playdon gemeldet hätte.
    Bisher hatte ich mich davor gedrückt, diese Dinge gründlich zu durchdenken, aber jetzt zwang ich mich dazu. Wenn ich mich bei Playdon beschwerte, würde nicht zwangsläufig nur mein Wort gegen das von Petra stehen, denn ich konnte ja problemlos meinen Lookup so einstellen, dass er eine unserer Unterhaltungen aufnahm. Bisher hatte ich das nicht getan – nicht nur, weil ich es hasste, jemanden um Hilfe zu bitten, sondern weil ich auch nicht wollte, dass Fian oder Playdon hörten, was Petra und ihre Freunde über mich sagten. Mein ganzes Leben lang hatte ich Vids aus anderen Welten geschaut, wo Personen solche Dinge über Behinderte von sich gaben, und irgendwie hatte ich unbewusst Angst, dass …
    Ach, das war doch lächerlich! Petras Beschimpfungen hätten gleich am ersten Tag wieder aufgehört, wenn ich mich sofort bei Playdon beschwert hätte oder wenn sie auch nur damit gerechnet hätte, dass ich es tue. In meiner Schulzeit hatte ich einige Lehrer gehabt, die es sich leichtmachten, indem sie Probleme einfach ignorierten, aber Playdon war anders. Er hatte sich bereits mehrmals entschieden eingemischt, wenn Studenten aneinandergeraten waren, und war dabei immer beiden Parteien gegenüber fair gewesen. Er nahm jeden Konflikt innerhalb der Gruppe sehr ernst, weil wir nicht nur alle gemeinsam in einem kleinen Kuppelbau wohnten, sondern auch noch an gefährlichen Orten zusammenarbeiten mussten.
    Petra hatte gewusst, dass sie tun konnte, was sie wollte, und damit durchkam, weil sie meinen Schwachpunkt erkannt hatte: Ich wollte nicht, dass Fian ihre Beleidigungen hörte. Das hatte sie begeistert ausgenutzt, und ich war blöd genug gewesen, es zuzulassen. Aber das würde sofort aufhören. Als Major Maven so abfällig über mich gesprochen hatte, hatte Fian seine Meinung über mich nicht geändert, sondern war bloß wütend geworden, und genau so würde er sich auch Petra gegenüber verhalten.
    Ich drehte mich um und lächelte Petra an. Ihr fieser Blick verwandelte sich zuerst in Erstaunen und dann in Besorgnis. Dieses Mal war sie diejenige, die sich wegdrehte.

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    15
    I n meinen Träumen vermischten sich in dieser Nacht Bilder der Alien-Kugel mit uralten Vid-Szenen der schimmernden Stadt Eden, und ich erwachte mit einem Gefühl freudiger Erwartung. Heute würde ich endlich die Ruinen der letzten Erdenstadt sehen, die kurz vor dem Exodus-Jahrhundert erbaut worden war, als der Technik- und Wissensstand der Menschheit einen Höhepunkt erreicht hatte, nach dem wir heute immer noch mühsam strebten. Wir hatten die Erbauer zwar überholt, was Portaltechnik und Medizin anging, aber in allem anderen waren sie uns nach wie vor voraus. Deshalb durchsuchten wir die Ruinen ihrer Städte nach übrig gebliebenen Brocken ihres Wissens.
    Nachdem wir gefrühstückt hatten, legten wir alle unsere Schutzanzüge an und versammelten uns am Ausgang des Gebäudes. Ich konnte es kaum erwarten, endlich die größte magische Schöpfung der Vergangenheit zu erblicken, während Playdon wie immer die Gruppe durchzählte,

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