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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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erwartete mich bereits mit einem Set aus vier Sensor-Spikes.
    Playdon gab die Positionskoordinaten für die Ecken unseres Sensornetzes durch, während ich Dalmora nacheinander die Spikes abnahm, die Zahlen eintippte und mir dann alle vier Spikes unter den Arm klemmte.
    Ich stellte mein Kommsystem auf den Teamkanal. «Richte jetzt das Sensornetz ein.»
    Ich schwebte hinaus übers Geröll, wobei mir ein Stück Metallträger auffiel, das später noch Probleme bereiten konnte. Es war ungewöhnlich, dass die Konstruktion eines Eden-Gebäudes Metall enthielt, also hatte es sich hierbei vermutlich um eine Lagerhalle gehandelt.
    Ein Sensor-Spike piepste, als ich die für ihn vorgesehene Position erreichte. Ich suchte ihn aus dem Bündel heraus und aktivierte ihn durch eine kurze schnelle Abwärtsbewegung, ehe ich Spike Nummer 2 und 3 platzierte. Die Stelle für den vierten Sensor-Spike wurde von mehreren großen Glowplas-Blöcken blockiert.
    Ich seufzte. «Sensor 4 wird sich etwa drei Meter über der Optimalhöhe befinden.»
    «Ich passe das entsprechend an», meldete Dalmora. «Aktivieren.»
    Ich erklomm die Trümmer und aktivierte den Sensor. «Passt das so?»
    «Sensornetz ist aktiviert und funktioniert», sagte Dalmora.
    Ich schwebte über meine Grabungsfläche zurück zu ihr und dem Sensorschlitten. Bevor ich mit der Arbeit beginne, werfe ich gerne einen Blick auf die Monitore, um eine Ahnung zu bekommen, was für unschöne Überraschungen unter dem Schutt lauern könnten. Auch Playdon stand wie üblich bei den Monitoren. Dalmora machte ihre Sache inzwischen zwar wirklich gut, aber das Auswerten der sich ständig verändernden, wirren Bilder ist eine Spezialistenaufgabe, die mühsam zu erlernen ist.
    Rings um den Hauptmonitor befanden sich die sechs Sensorenanzeigen für die häufigsten Gefahrenquellen: Feuer, Elektrizität, Chemikalien, Wasser, Strahlung und Magnetfelder. Da es nirgends eine Meldung gab, konzentrierte ich mich auf das große Display. «Keine Überreste alter Fundamente. Wie angenehm.»
    «Das ist einer der Vorzüge bei der Arbeit in Eden», stimmte Playdon mir zu. «Auf den anderen Grabungsstätten lauern überall unter der Oberfläche Überreste alter Gebäude, aber Eden ist von Grund auf neu gebaut worden.»
    Dalmora wies auf den Monitor. «Das da könnte eine Stasisbox sein.»
    Das Bild zeigte eine Art blinden Fleck, bei dem es sich tatsächlich um eine Stasiskiste oder auch bloß um einen Hohlraum unter den Trümmern handeln konnte. Sensoren können ein Stasisfeld nicht erkennen, deshalb muss man mit dem Ausschlussverfahren arbeiten: Abklären, wo sich definierte Objekte befinden, und dann in den Zwischenräumen nach Stasisboxen suchen.
    «Könnte sein», bestätigte Playdon.
    «Dann fange ich jetzt mit dem Markieren an», erklärte ich.
    Ich schwebte hinaus zu dem Ort, an dem wir eine Stasisbox vermuteten, und versuchte, mir einen Eindruck von der Situation zu verschaffen. Quer über der Stelle, wo ich graben wollte, lagen nicht nur einige große Brocken Glowplas, sondern eben auch der Metallträger. Ich beschloss, zuerst das Glowplas wegzuschaffen, ehe ich mir Gedanken über den Träger machte. Meine Tagging-Pistole war auf Betin eingestellt, also schaltete ich eine Stufe hoch. Bei der Arbeit mit Glowplas müssen die Marker nämlich mit höherer Geschwindigkeit abgefeuert werden.
    Ich hatte bereits etwa ein Dutzend Teile erfolgreich markiert, bevor ein Schuss abprallte und das kleine, scharfe Metallteilchen mich am Arm traf. Ich schnappte erschrocken nach Luft, als das Material meines Schutzanzuges sich in diesem Bereich versteifte. Es dauerte einige Sekunden, bis ich meinen Arm wieder bewegen konnte.
    Das ist das Einzige, was ich an Glowplas nicht mag. Es sieht total klasse aus, und es hat auch nicht die Eigenart, wie altes Betin in Stücke zu zerbrechen, wenn ein Traktorstrahl es hochhebt, aber man kann echt nur schwer Marker darauf setzen. Selbst wenn die Pistole so eingestellt ist, dass sie den Marker mit voller Wucht hinausschleudert, prallt er an der glatten, harten Oberfläche gerne mal ab.
    Mein Schutzanzug hatte mich zwar vor einer ernsthaften Verletzung bewahrt, aber ich würde einen weiteren blauen Fleck für meine Sammlung davontragen. Team 5 hatte bestimmt auch unter zurückprallenden Markern zu leiden, aber Playdon schirmte ihre Beschwerden vom Teamkanal ab, damit sie uns nicht ablenkten.
    Nachdem ich ein weiteres halbes Dutzend Trümmer markiert hatte, schwebte ich zur Seite.

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