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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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in höchstem Maße instabil, deshalb sollte Team 1 zum nächsten Quadrat vorrücken.»
    Ich sammelte unsere Sensor-Spikes ein, überschrieb ihre Einstellungen mit den vier neuen Ortskoordinaten von Playdon und begab mich zur nächsten Arbeitsstätte. Auf diesem Planquadrat befand sich ein leuchtendes Gebäude, das noch fast intakt schien. Ich richtete die ersten beiden Spikes ein.
    «Ich muss mit dem Tagger-Support-Schlitten näher rankommen, Jarra», sagte Fian. «Du befindest dich am Rand meiner Strahlreichweite.»
    «Aber meiden Sie den Bereich, der gerade eingestürzt ist», warnte ihn Playdon. «Die anderen Schlitten sollten auf dem Clearway bleiben, bis wir das Sensornetz aktiviert und mögliche Gefahrenquellen überprüft haben.»
    Fian steuerte seinen Schlitten langsam und vorsichtig auf mich zu und parkte. «Jetzt kannst du weitermachen.»
    Ich überprüfte die Koordinaten für meinen dritten Spike. «Die optimale Position für den dritten Sensor liegt mitten im Gebäude. Können wir ihn nicht drei Meter seitlich versetzen?»
    «Das übersteigt unser Flexibilitätslimit», erwiderte Dalmora.
    Ich seufzte. «Am Gebäude gibt es immer noch Überreste einer dieser spiralförmigen Außenrampen, auf die die Eden-Architekten so abgefahren sind. Darauf könnte ich den Sensor stellen. Das wäre dann nur eine seitliche Verschiebung um etwa einen Meter, aber dafür vier Meter zu hoch.»
    «Sollte funktionieren», meinte Dalmora. «Höhe lässt sich leichter ausgleichen als eine Verzerrung des Quadrats.»
    Vorsichtig stieg ich die Rampe hinauf. «Bin in Position.»
    «Aktivieren», bestätigte Dalmora.
    Ich stieß den Spike nach unten, um ihn in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig kreischte der Sensoralarm in einer Tonlage los, die bei mir sofort zu heftiger Adrenalinausschüttung führte. Ich reagierte ohne nachzudenken, indem ich instinktiv von der Rampe herunter in Richtung des Tagger-Support-Schlittens sprang. Es gab zwei Gefahrensignale, von denen jeder hoffte, dass er sie – beim Chaos! – nie zu hören bekommt. Strahlung war schlimm, aber Magnetfelder waren schlimmer. Das hier war der Magnetfeldalarm.
    Ich fiel nach unten, aber nur eine Sekunde lang, bevor mein Schutzanzug um mich herum eng wurde und ich stattdessen nach oben gedrückt wurde. Die Rettungsleine zerrte an meinem Rücken, weil sie versuchte, mich zur Seite wegzureißen, aber etwas anderes hatte mich fest im Griff und schob mich nach oben. Das bedeutete, ich war so gut wie tot.
    Playdon brüllte über den Teamkanal: «Alle Strahlen kappen. Weg hier!»
    Mein Schutzanzug quetschte mich ein, während die Rettungsleine gegen die aufstrebende Kraft ankämpfte. Die Rettungsleine war immer noch angedockt! Ich war bereits zum Tod verurteilt, und es war nicht nötig, dass wir beide draufgingen. Trotz des enormen Drucks durch den Anzug gelang mir ein erstickter Schrei. «Fian, kapp den Strahl!»
    Ein seltsamer, hoher Ton erklang. Dann fiel ich nicht mehr nach oben, sondern drehte mich. Himmel, Erde und leuchtende Gebäude wirbelten um mich herum. Auf einmal gab es eine ohrenbetäubende Explosion. Ich wusste, was das war. Fians Ende. Ich hätte geschrien, wenn ich nicht das letzte bisschen Luft in meiner Lunge schon dazu verbraucht hätte, dem Idioten zu befehlen, dass er die Leine kappen und sein verdammtes Leben retten sollte. Er war zu dickköpfig, um zu tun, was man ihm sagte, und jetzt würde er nie wieder dickköpfig sein.
    Der Schutzanzug ließ mich nicht mehr atmen, deshalb konnte ich die Flüche nicht ausstoßen, die mir ungefähr zehn höchste Verwarnungen unter dem moralischen Code von Gamma eingebracht hätten. Ich hatte sowieso keine Zeit mehr, irgendetwas zu sagen, weil der Boden auf mich zuraste und mir ins Gesicht schlug.

[zur Inhaltsübersicht]
    19
    A ls ich wieder zu mir kam, schien jeder Zentimeter meiner Haut zu brennen. Schutzanzüge sind dazu gemacht, den Träger abzuschirmen, aber Magnetfelder stellen schreckliche Dinge mit ihnen an und verwandeln sie in reinste Foltermaschinen. Die Anzüge ziehen sich zusammen und zerquetschen dabei das Opfer in ihrem Innern, weil ihr Material sich in eine Masse aus scharfen Kanten verwandelt.
    Ich hätte eigentlich sterben müssen – hilflos angezogen von dieser unbekannten magnetischen Kraft, während mein Schutzanzug mich zu Brei zerdrückte. Ich hatte entsetzliche Schmerzen, aber ich war noch am Leben, weil Fian die Rettungsleine nicht gekappt hatte.
    Er hatte ganz genau gewusst, was passieren

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