Earth Girl. Die Prüfung
Schäden zu vermeiden. Überprüfen Sie also bitte, ob Ihr hauseigener Energiespeicher voll aufgeladen ist. Dasselbe gilt für alle wichtigen Geräte und Schwebeschlitten.»
Ich runzelte die Stirn. Man hatte bereits im zwanzigsten Jahrhundert gelernt, was schwere Sonnenstürme mit einem Stromnetz auf der Planetenoberfläche anrichten konnten. Das Netz zu fragmentieren war die übliche Vorgehensweise bei einem heftigen Sonnensturm, aber es reichte vielleicht nicht aus, um einen solaren Supersturm abzuwehren.
Rono verschwand einen Augenblick lang und tauchte bald darauf wieder auf. «Ich hab gerade zum dritten Mal nachgesehen. Wir sind voll aufgeladen.»
Nach einer weiteren kurzen Pause fuhr der Nachrichtensprecher fort. «Das Kommnetz ist weiterhin offen, doch wir müssen damit rechnen, dass die Nachrichtenübermittlung schwer betroffen sein wird. Lokale Lookup-Datennetze sind auf Prioritätszugriffe beschränkt, und vermutlich werden wir ab einem gewissen Punkt die Kommverbindung mit den anderen Welten verlieren. Wir werden versuchen, verschiedene Redundanztechniken einzusetzen, um die essenziellen Verbindungen am Laufen zu halten. Das bedeutet, dass von jeder Übertragung eine Menge simultaner Kopien verschickt werden, also kann es zu Störungen kommen, aber die Nachrichten erreichen den Adressaten. Das ist eine enorme Extralast fürs System, deshalb schließt Earth Entertainment jetzt alle Vid-Kanäle außer den Rolling News. Wir bitten um Verständnis, falls es zu Störungen auf dem Rolling-News-Kanal kommen sollte, möglicherweise wird er auch auf reinen Ton reduziert.»
«Keine Vids», stellte Fian fest. «Kein Datenzugriff über Lookups. Keine Bilder auf den Nachrichtensendern. Das ist ja wie eine Rückkehr ins Mittelalter!»
«Das Nachrichtensystem wird in zwei Stunden auf multiple Entlastung schalten», erklärte der Sprecher. «Öffentliche Informationen und Notfallmeldungen haben Priorität vor privaten Nachrichten, die möglicherweise erst mehrere Tage später versendet werden. Missbrauchen Sie das System nicht, indem sie Privatnachrichten als Notfälle kennzeichnen, außer es handelt sich tatsächlich um solche. Missbrauch könnte wichtige Nachrichten an die Notdienste verzögern und somit Leben in Gefahr bringen. Schuldige müssen mit schweren Strafen rechnen.»
«Ich rufe besser Playdon an, bevor das System abschaltet.» Ich zog meinen Lookup heraus. «Komisch, ich kriege hier eine Fehlermeldung, dass es gerade keine freien Verbindungen gibt. Das habe ich ja noch nie gesehen.»
«Das Nachrichtensystem ist bestimmt völlig überlastet», vermutete Rono. «Falls du nicht durchkommst, wird er sicher auch so bald herausfinden, was passiert ist. Das wird in allen Sektoren in den Newzies laufen.»
Ich starrte meinen Lookup an und wartete auf eine Verbindung. Im Hintergrund redete der Nachrichtensprecher weiter.
«Schulen wurden wie üblich sofort geschlossen, nachdem sie die Warnung erhalten haben, deshalb sind uns nur wenige Fälle bekannt, in denen Kinder dort festsitzen. Education Earth hat uns gebeten, den Eltern und ProEltern zu versichern, dass alle Schulen auf solche Situationen vorbereitet sind. Die Kinder werden dort gut versorgt, und es gibt keinen Grund zur Sorge.»
Eine neue Meldung blinkte auf meinem Lookup auf. «Ich bin jetzt in der Schlange für eine freie Verbindung», berichtete ich. Diese Nachricht kannte ich bereits. Sie tauchte oft auf, wenn man am Year Day versuchte, all seine Freunde anzurufen, um ihnen zu gratulieren.
Der Sprecher meldete sich wieder zu Wort. «Soeben habe ich ein Update von Hospital Earth erhalten. Demnach hat es eine beträchtliche Anzahl von Risikopatienten nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft.»
«Das ist schlimm», murmelte Fian. «Richtig schlimm. Die Menschen könnten sterben.»
«Sollten Sie ein Risikopatient sein, der nicht rechtzeitig in den ausgewiesenen Krankenhausbereich gekommen ist», erklärte der Sprecher, «dann begeben Sie sich bitte zu einer der medizinischen Einrichtungen in Ihrer Siedlung. Sollten Sie dazu Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte jetzt an die Servicestellen Ihrer Siedlung. Besitzer von Schwebeschlitten, bitte setzen Sie sich mit Ihren Servicestellen in Kontakt, falls Sie in der Lage sein sollten, bei Notfalltransporten auszuhelfen.»
«Eine Schande, dass wir nicht helfen können», meinte Keren. «Wir haben eine Menge Schwebeschlitten, aber die nächste Siedlung liegt meilenweit entfernt.»
«Ich
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