Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
auf
    dem Boden hinunter. Einen Aktenordner.
    »Den haben wir in dem Büro hinter dem Rezeptionstisch
    gefunden«, sagte Rick. »Er hat ein interessantes Etikett, also
    haben wir ihn rausgezogen. Und dann haben wir das Geschrei
    aus dem Funkgerät gehört.« Balenger hob den Ordner auf und
    las im Licht seiner Taschenlampe das Etikett: POLIZEIBE‐
    RICHTE. »Ja, da kommt Aufmerksamkeit auf.« Er blätterte die
    Seiten durch.
    »In Hotels passieren eine Menge Verbrechen, vor allem
    Diebstähle, aber die Gäste erfahren es meistens nicht«, sagte
    er. »Schlecht fürs Geschäft. Meist führt die Polizei die Ermitt‐
    lungen diskret durch. Der Ordner hier fängt beim jüngsten
    Vorfall an und –« Cora schrie.
    Rick war schlagartig in Bewegung und stürmte um die Ecke
    davon. Balenger rannte ihm nach, gefolgt von Vinnie und dem
    Professor, und starrte den Gang entlang. Das Zickzack der
    Stirnlampen zeigte ihnen Cora, den Rücken zur Wand, die
    Jeans auf Kniehöhe. Ein Papiertuch lag auf dem Boden neben
    der halb gefüllten Flasche. Sie starrte zum Ende des Flurs hi‐
    nüber. »Da hinten ist irgendwas!«, sagte sie. Rick stellte sich
    sofort vor sie, um jede Gefahr von ihr abzuhalten. Guter Kerl,
    dachte Balenger. Cora zerrte hektisch ihre Jeans nach oben
    und schloss sie, ohne den Blick vom Ende des Flurs zu wen‐
    den. »Sehen Sie irgendwas?«, fragte Conklin. »Nein«, sagte
    Balenger im Wissen um die Waffe unter seiner Windjacke.
    »Doch«, sagte Vinnie. »Dort.«
    Augen glommen am Ende des Flurs. In der Nähe des Bo‐
    dens.
    Balenger gestattete sich, sich etwas zu entspannen. »Wieder
    ein Tier.«
    Die Lichtstrahlen zeigten ihnen einen Kopf, der um die Ecke
    schaute.
    »Himmeldonnerwetter, noch eine Albinokatze«, sagte Rick.
    Das Vieh entblößte die Zähne und fauchte. »Die weicht und
    wankt nicht«, sagte Vinnie. »Hat nicht mal Angst vor uns.
    Nichts als Wut, weil wir ihr zu nahe gekommen sind.«
    »Die muss doch zwanzig Pfund wiegen«, sagte Rick. »Hat
    sich wahrscheinlich an den Ratten im Erdgeschoss gemästet.«
    »Als ich ein Junge war, habe ich die Sommerferien bei mei‐
    ner Großmutter auf der Farm verbracht«, sagte Vinnie. »Da
    hat es einen Haufen verwilderte Katzen in einer aufgelassenen
    Scheune an der Straße gegeben. Sie haben jede Maus, jedes
    Kaninchen und jedes Waldmurmeltier in der Umgebung ge‐
    fressen. Die Vögel sind irgendwann weggeblieben. Die Katzen
    haben sich darauf verlegt, Hühner zu reißen. Dann sind sie zu
    Ziegen übergegangen und zu –«
    »Danke, Vinnie«, sagte Conklin. »Ich glaube, wir haben’s
    verstanden.«
    »Was ist mit den Katzen passiert?«, fragte Balenger› wäh‐
    rend das weiße Vieh wieder fauchte. »Ein Farmer hat vergifte‐
    tes Fleisch ausgelegt. Hat nicht funktioniert. Die waren zu
    schlau, um das Zeug anzurühren. Der Typ hat gesagt, er hätte
    mindestens fünfzig davon gezählt und wäre nur noch froh
    gewesen, als er sich ins Auto setzen und verschwinden konn‐
    te. Eine Frau aus der Nachbarschaft hat gesagt, sie hätten ihr
    Glück bei ihrem Baby versucht. Also haben sich irgendwann
    etwa zehn Farmer die Erlaubnis von der Jagdbehörde oder
    vom Sheriff oder wem auch immer besorgt und sind mit Ge‐
    wehren hingegangen. Ich weiß noch, dass die Ballerei den
    ganzen Nachmittag gedauert hat. Meine Großmutter sagt, sie
    hätte gehört, dass sie über hundert Tiere erschossen haben.«
    »Vinnie«, warnte Cora.
    »Na ja, aber das hier ist bloß eine. Kusch!«, schrie Rick. Er
    holte die Wasserpistole heraus und spritzte Essig in die Rich‐
    tung der Katze.
    Der Strahl erreichte sie bei weitem nicht. Trotzdem ver‐
    schwand die Katze mit einem letzten Fauchen um die Ecke.
    »Siehst du, sie mag uns genauso wenig wie wir sie.« Balen‐
    ger stellte fest, dass Cora die Ablenkung genutzt hatte, um die
    Flasche mit dem Urin im Rucksack zu verstauen. Sie schob das
    Papiertuch in eine Plastiktüte, schloss sie und ließ sie ebenfalls
    verschwinden. »Alles in Ordnung?«, fragte Rick. »Okay.« Sie
    klang verlegen. »Das Vieh hat mich überrascht, das ist alles.«
    »Vielleicht sollten wir wirklich nicht weitergehen.«
    »Hey, es war doch nichts.« Vor Verlegenheit straffte sie die
    Schultern. »Wir haben bei unseren Expeditionen alle schon
    einen Schreck gekriegt. Das ist doch teilweise der Witz dabei,
    oder? Der Adrenalinstoß. Bloß weil ich auf der Achterbahn
    kreische, heißt das ja nicht, dass ich nicht wieder damit fahren
    will.«
    Aber

Weitere Kostenlose Bücher