Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
musterte die Art, wie Vinnie die Arme über der
    Brust verschränkt hielt, um den Rucksack vor dem Abrutschen
    zu bewahren. Seine rechte Hand war gegen die linke Schulter
    gedrückt.
    »Heb die rechte Hand. Pack meinen linken Arm. Er ist di‐
    rekt über deiner Schulter.«
    »Kann ich nicht«, sagte Vinnie. »Dann falle ich.« Balenger
    mühte sich darum, seine Hände um die Rucksackgurte ge‐
    schlossen zu lassen. »Nein. Du fällst nicht. Machen wir’s an‐
    ders.« Er sagte nicht: »Versuchen wir etwas anderes.«
    »Versuchen«, das klang nach Schwäche. »Versuchen« legte
    einen möglichen Fehlschlag nahe. Jedes Wort musste eine Zu‐
    versicht vermitteln, die keinen Zweifel an ihrem Erfolg zuließ.
    »Lass die linke Hand an die rechte Schulter gedrückt. Locker
    sie nur weit genug, um sie weiter nach oben zu schieben. Auf
    den Hals zu. Die Gurte rutschen nicht runter.«
    »Angst«, sagte Vinnie.
    »Wir haben’s fast geschafft. Tu einfach, was ich sage.« Ba‐
    lengers Arme schmerzten höllisch. Er spürte das Gewicht des
    Professors auf seinen Beinen. »Hör zu. Du schiebst jetzt die
    rechte Hand an der Schulter nach oben auf den Hals zu.« Vin‐
    nie gehorchte. »Spürst du meinen linken Arm?«
    »Ja.« Vinnies Stimme zitterte.
    »Dreh deinen Körper. Schieb die Hand weiter, bis du mei‐
    nen Arm packen kannst.«
    »Ich –«
    »Mach’s! Du bist schon fast draußen!« Balenger spürte, wie
    Vinnies Körper sich langsam nach links drehte. Das Gewicht
    an seinen Armen war fast unerträglich.
    »Hab ihn«, sagte Vinnie atemlos.
    »Du machst das toll. Du bist fast draußen. Jetzt schiebe ich
    die linke Hand an deinem Rucksackgurt aufwärts. Ich muss
    das langsam machen, damit ich ihn weiter festhalten kann.
    Okay?«
    Vinnies Stimme klang entsetzlich trocken. »Okay.«
    »Gleichzeitig schiebst du die Hand an meinem Arm ab‐
    wärts. Irgendwann berühren sich unsere Hände. Du packst

mein Handgelenk.«
    »Handgelenk.«
    »Du bist beinah draußen, Vinnie.« Schweiß tropfte von Ba‐
    lengers Gesicht.
    »Hab’s. Ich hab dein Handgelenk.«
    »Halt dich fest. Ich muss den Gurt loslassen, damit ich dein
    Handgelenk zu fassen kriege.«
    »Heilige Mutter Gott‐«
    Balenger spürte, wie Vinnie sein linkes Handgelenk um‐
    klammerte, ließ den Rucksack mit der linken Hand los und
    griff nach Vinnie.
    Einen Sekundenbruchteil lang fiel Vinnie. Er stöhnte. Dann
    hatte Balenger ihn gepackt, obwohl die plötzliche Bewegung
    ihn ins Schaukeln brachte.
    »Nein!«, sagte Vinnie.
    »Es hört auf. Es hört auf!«, sagte Balenger. Seine rechte
    Hand fühlte sich an wie unter der Folter, als er den Rucksack
    festhielt. Vinnies Körper hing wieder still.
    »Halt dich an meinem Handgelenk fest, so fest du kannst«,
    sagte Balenger. Seine rechte Hand ertrug das Gewicht nicht
    mehr, nicht in dem seltsamen Winkel, den Vinnies Position
    ihm aufzwang. »Gut. So fest du kannst. Jetzt heb den linken
    Arm. Nicht viel. Gerade genug, dass ich die linke Hand drun‐
    terhaken kann. Ich muss diesen Rucksack loslassen.«
    »Nein.«
    »Wir schaffen das, Vinnie. Du bist fast draußen. Bei drei las‐
    se ich mit der rechten Hand den Rucksack los und packe dei‐
    nen linken Arm. Bist du so weit?«
    »Ich –«
    »Du bist gleich hier oben bei mir. Fertig? Es passiert bei
    drei. Eins. Zwei.«
    »Drei«, brüllte Vinnie und umklammerte Balengers Hand‐
    gelenk mit aller Kraft.
    Balengers rechte Hand schoss unter dem Rucksack hervor
    und unter Vinnies linken Arm. Die Bewegung riss Vinnie he‐
    rum, so dass sie einander ansahen. »Bob!«, brüllte Balenger.
    »Können Sie uns hochziehen?«
    Der Professor versuchte es schwer atmend. »Ich… Nein.
    Nicht alle beide. Die Kraft dafür habe ich nicht.«
    »Vinnie, versuch an meinen Armen hochzuklettern.«
    »Kann ich nicht.«
    Balenger überlegte hektisch. »Okay, wir machen es anders.«
    Positiv bleiben, dachte er. Seine Stimme klang heiser. »Ich
    wälze mich auf die rechte Seite. Das zieht unsere Arme links
    nach oben. Heb den Ellenbogen über den Rand von diesem
    Loch. Ich wälze mich weiter zur Seite, und du kletterst raus.«
    »Ich versuch’s«, sagte Vinnie.
    »Nein«, sagte Balenger. »Du tust es. Du kletterst da raus!«
    Unter den höllischen Schmerzen, die es ihm verursachte,
    Vinnies Gewicht zu halten, wälzte Balenger sich langsam vom
    Bauch auf die rechte Seite; seine linke Schulter drohte, aus
    dem Gelenk zu springen. »Ja«, sagte Vinnie. »Mein Ellenbogen
    ist über dem

Weitere Kostenlose Bücher