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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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am
    Gürtel. Dann nahm er den Schutzhelm ab und hielt ihn auf
    Kopfhöhe von sich weg. Das Licht auf die Tür gerichtet, trat er
    zurück, drückte sich gegen die Mauer, schob die Waffe in den
    Gürtel und öffnete die Tür mit der freien Hand einen Spalt
    weit. Dann zog er die Pistole und verwendete den Lauf, um
    die Tür weiter zu öffnen. Jemand im Inneren würde nur das
    Licht sehen können. Er würde darauf zielen, in dem Glauben,
    es gehe von seinem Helm aus, obwohl es eine Armlänge von
    ihm entfernt war. Nichts geschah.
    Hinter ihm stöhnte der Professor; sein unverletztes Bein
    hatte kaum die Kraft, sein Gewicht zu tragen, als Rick und
    Vinnie ihm die Stufen hinunterhalfen. Zu laut, dachte Balen‐
    ger. Er macht zu viel Lärm. Dann hörte er weitere Geräusche –
    die Schritte eines oder mehrerer Menschen, die die Treppe he‐
    raufkamen.
    »Pssst«, sagte er zu den anderen. Er hielt inne und lauschte.
    Ja, jemand kam auf sie zu, aber er sah kein Licht, was bedeute‐
    te, dass derjenige, der das Geräusch verursachte, noch weit
    unter ihnen war. Es bedeutete auch, dass seine eigene Stirn‐
    lampe im Augenblick noch unsichtbar war.
    Er sah eine weitere Tür. Zehn Stufen unter ihnen. Halb of‐
    fen. Plötzlich ging ihm auf, dass dies die Tür zum vierten
    Stock sein musste, wo Vinnie durch den verfaulten Fußboden
    gebrochen war und wo sie die weiße Katze zum zweiten Mal
    gesehen hatten. Durch die halb offene Tür musste die Katze in
    das Stockwerk gekommen sein. Balenger schlich die zehn Stu‐
    fen hinunter, öffnete die Tür ganz und wartete angespannt, bis
    die anderen ihm in den Gang dahinter gefolgt waren. Sobald
    sie eingetreten waren, schloss er die Tür und führte sie um die
    Ecke des Flurs auf die Galerie über der Treppe. Als er die
    Stirnlampe ausschaltete, umgab sie fast vollständige Dunkel‐
    heit. Nur durch das Oberlicht drei Stockwerke über ihnen
    drang schwaches Mondlicht zwischen schnell vorbeiziehenden
    Wolken hindurch.
    »Bewegt euch nicht«, flüsterte er. Er hielt sich so weit wie
    möglich hinter der Ecke des Flurs versteckt, als er den Korri‐
    dor entlang auf die unsichtbare Tür zielte. Sekunden vergin‐
    gen. Als das Warten sich in die Länge zog, wurde ihm der
    Mund trocken, als habe jemand ein Handtuch über seinen
    Gaumen, seine Zunge und die Innenseiten seiner Wangen ge‐
    rieben. Die Hitze in seinem Magen schien sich auszubreiten. Er
    hörte vorsichtige Schritte, dann das Rascheln von Stoff. Er sah
    einen schwachen Lichtschein unterhalb der Tür. Jetzt ersetzte
    das Quietschen von Türangeln das Knarren von Holz. Die Tür
    öffnete sich. Als Lichtstrahlen den Flur entlangglitten, ver‐
    schwand Balenger hinter der Ecke.
    »Glaubt ihr, die sind hier drin?«, flüsterte die erste Stimme.
    »Kann keine Spur von ihnen sehen«, sagte die zweite Stim‐
    me.
    »Ich sag’s euch, die sind immer noch über uns«, sagte die
    dritte Stimme.
    »Worauf warten wir dann? Wird Zeit für die Party.« Die
    Schritte schlichen weiter aufwärts. Die Lichter wurden schwä‐
    cher und verschwanden dann.
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    Balenger spähte um die Ecke. Sie hatten die Tür offen gelassen.
    Von seiner Position aus konnte er sehen, wie die Lichter sich
    entfernten. Sobald er das Gefühl hatte, dass die drei weit ge‐
    nug gekommen waren, würde er auf der Treppe Posten bezie‐
    hen, mit der Waffe nach oben zielen und die anderen decken,
    während Vinnie, Rick und Cora den Professor die Treppe hi‐
    nunter, in den Tunnel und aus dem Gebäude hinausbrachten.
    Wir haben’s fast geschafft, dachte er. Knapp. Das war
    furchtbar knapp. Aber in einer halben Stunde ist alles vorbei.
    Jetzt war kein Schimmer von Licht mehr zu sehen. Es wur‐
    de Zeit, zu gehen. Er hob die Hand, um die Stirnlampe wieder
    einzuschalten. Dann erstarrte er. Die Hitze in seinem Magen
    wurde zu einem eisigen Stich, der durch sämtliche Adern zu
    gehen schien und ihn fast lähmte. Ein Dielenbrett knarrte in
    der Dunkelheit. Nicht hinter ihm. Nicht von der Gruppe oder
    von seinen eigenen Bewegungen. Das Geräusch kam von dem
    Fußboden vor ihm.
    Ihm wurde klar, dass sie nicht alle die Treppe hinaufgestie‐
    gen waren. Jemand stand vor ihm in der Dunkelheit. Alarmsi‐
    renen gellten in seinem Kopf. Er erinnerte sich, dass er kein
    Licht gesehen hatte, als er über das Geländer gespäht und zu
    dem Pfeifer hinuntergeschrien hatte. Im Dunkeln zu Hause. Uns
    gefällt’s hier, hatte die Stimme gesagt. Was sollte das heißen?
    Wieder

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