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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ein
    Werkzeugladen«, sagte die erste Stimme. »Oder ein Waffenla‐
    den.«
    Hände betasteten und befühlten ihn. Suchten. »Hab ein
    Handy gefunden.«
    »Ich auch. Die haben alle eines.«
    »Hör auf, mich anzufassen!«, sagte Cora. »Hey, wir müssen
    doch sicher sein können, dass du keine Waffen hast.«
    »In der Wäsche?«
    »Lasst sie in Frieden«, stöhnte Rick plötzlich. »O Gott, mei‐
    ne Nase. Ich glaube, ihr habt mir die Nase gebrochen.«
    »So war das auch gemeint«, sagte die dritte Stimme. »Hat
    sonst noch jemand was zu meckern?« Abgesehen vom Krei‐
    schen des Windes weit über ihnen wurde es auf dem Trep‐
    penabsatz still. »Na, endlich ein bisschen Kooperation«, sagte
    die erste Stimme. »Okay, und jetzt streckt ihr alle die Arme
    nach vorn.«
    Balenger hörte einige zögernde Bewegungen. »Hey, zwingt
    mich nicht dazu, es noch mal zu sagen!« Die Bewegungen
    wurden schneller. Balenger streckte die Hände aus. Die Rechte
    tat weh von dem Schlag, den er abbekommen hatte, aber we‐
    nigstens schien nichts gebrochen zu sein.
    »Jetzt drückt ihr die Handgelenke gegeneinander«, sagte
    die erste Stimme.
    Balenger wusste, was jetzt kommen würde. Er hatte so et‐
    was schon einmal durchgemacht, nur dass damals ein Sack für
    die Dunkelheit verantwortlich gewesen war, den man ihm um
    den Kopf gebunden hatte. Er hatte immer noch Alpträume
    davon. Er wollte brüllen und um sich schlagen. Aber er war
    machtlos. Schweiß tränkte seine Kleidung. Er versuchte, nicht
    zu hyperventilieren.
    Schritte kamen naher. Er gab sich Mühe, nicht zurückzu‐
    zucken, und wartete auf den Schlag auf den Kopf. Stattdessen
    fühlte er Klebeband an den Handgelenken, hörte das rat‐
    schende Geräusch, mit dem ein Streifen von der Rolle abgeris‐
    sen wurde. Das Band wurde enger und enger.
    »Das müsste jetzt eine Weile halten«, sagte die zweite
    Stimme.
    Die Schritte entfernten sich.
    »Was macht ihr eigentlich?«, fragte Cora erschrocken. »Halt
    den Mund und halt still, sonst schieb ich dir noch mal die Fin‐
    ger in die Hose.«
    Das einzige Geräusch war jetzt ihr schwerer Atem und das
    Ratschen des Bandes.
    »Wer ist als Nächster dran? Dein Freund mit der gebroche‐
    nen Nase?«
    Das Band wurde mehrmals abgerissen. »Jetzt du, Kumpel.«
    Balenger wusste nicht, ob damit Vinnie oder der Professor
    gemeint war.
    »Hey, der alte Typ hier ist umgekippt«, sagte die zweite
    Stimme.
    Vor Schmerz, als er gestürzt und mit dem verletzten Bein
    aufgekommen war, dachte Balenger. Die Wut half ihm, sich
    von seiner wachsenden Angst abzulenken, dem fürchterlichen
    erstickenden Gefühl, dass ihm auch jetzt wieder ein Sack um
    den Kopf gebunden war. »So zugerichtet, wie der ist, macht er
    uns sicher keinen Ärger«, sagte die dritte Stimme.
    »Kleb ihm sicherheitshalber trotzdem die Hände zusam‐
    men.«
    Der Professor stöhnte.
    »Gut«, sagte die erste Stimme. »Jetzt können wir ja Licht
    machen.«
    30
    Balenger spürte einen Luftzug an seinem Gesicht. Eine Hand
    griff nach seiner Stirnlampe. Im plötzlichen grellen Licht kniff
    er die Augen zusammen. Er stellte fest, dass er eine große Gür‐
    telschnalle anstarrte. Ein Metallrohr steckte in dem dazu gehö‐
    rigen Gürtel. Damit hat er mir wohl auf den Arm geschlagen,
    dachte Balenger. Dreckige schwarze Hosen und ein schmutzi‐
    ger Jeansmantel.
    Die anderen Stirnlampen mit Ausnahme von der des Pro‐
    fessors gingen ebenfalls an. Lichtstrahlen schössen im Zick‐
    zack über die Galerie und zeigten ihnen drei junge Männer.
    Als Balenger den Blick zu einem von ihnen hob, hörte er Cora
    keuchen. Dann sah er auch, was der Grund dafür gewesen
    war, und hatte das Gefühl, eine eisige Nadel im Nacken zu
    spüren. Die Männer trugen Nachtsichtbrillen, die sie aussehen
    ließen wie Figuren aus einem Science‐Fiction‐Film: wuchtige
    Geräte, die aus ihren Gesichtern herauszuwachsen schienen.
    Im Dunkeln zu Hause. Uns gefällt’s hier. Seht mal, Schokoriegel.
    »Überrascht?«, fragte der erste Mann. Balenger war überrascht,
    aber von etwas anderem. Der erste Mann war groß und mus‐
    kulös, und sein Körperbau verstärkte das futuristische Er‐
    scheinungsbild noch. Sein Kopf war rasiert. Kopfhaut und Ge‐
    sicht sowie der oberhalb des Mantels sichtbare Teil des Halses
    waren vollständig mit roten, blauen, violetten und grünen Tä‐
    towierungen bedeckt, ein einziger Strudel nicht zu identifizie‐
    render Formen.
    »Was gibt’s da zu gaffen?«,

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