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Ebbe und Glut

Ebbe und Glut

Titel: Ebbe und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Burkhardt
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lächelte und amüsierte sich köstlich über Mias Verwirrung.
    Prüfend sah er auf das Etikett der Korsage. »Ist das die passende Größe?« Ein schneller, abschätzender Blick in Mias Richtung. «Sieht ganz so aus.« Er drückte ihr das edle Wäscheteil in die Hand und nickte ihr aufmunternd zu.
    Die Korsage war ein raffiniert geschnittener Traum aus schwarzer Spitze und Seide, die mit Arabesken aus rubinrotem Samt verziert war. Vorne konnte man sie mit vielen kleinen Häkchen verschließen, aber zusätzlich hatte sie auf dem Rücken noch eine Schnürung, wie ein richtiges Korsett. Das edle Stück sah atemberaubend aus, der Preis war es leider auch.
    »Das ist schön.«
    Mia strich bewundernd über den zarten Stoff. Arthur besaß Geschmack. Dann wurde sie sich der Intimität der Situation bewusst. Wie ein altes Ehepaar begutachteten sie hier gemeinsam Wäsche. Sie hängte das Teil wieder auf den Ständer.
    »Ein bisschen viel Geld für so wenig Stoff«, sagte sie betont munter und versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen.
    »Du solltest es trotzdem mal anprobieren.« Arthur sah Mia abwartend an. Ihre Verwirrung und Irritation bereiteten ihm sichtlich Freude. Er war ja schon immer für Überraschungen gut gewesen. Aber das hier war neu für Mia.
    Sie zögerte. War das Arthurs Art, ihr Verhältnis wieder aufzunehmen? Würde er ihr morgen eine SMS schicken und um einen Termin für den nächsten Blow-Job bitten? Zuzutrauen war es ihm. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie für diesen Job noch zur Verfügung stand.
    »Sag mir einen Grund, warum ich dieses Teil anprobieren soll«, sagte sie und reckte ihr Kinn herausfordernd vor, als sie zu Arthur aufschaute.
    »Weil es dir gefallen wird«, entgegnete er schlicht, und seine Klarheit und Sicherheit verblüfften Mia so sehr, dass ihr Widerstand verflog.
    »Also gut, schaden kann es ja nicht.«
    »Das finde ich auch.« Arthur verzog keine Miene.
    Zögernd wandte Mia sich den Umkleidekabinen zu. Als sie sich umdrehte, um den Vorhang ihrer Kabine zu schließen, stellte sie erleichtert fest, dass Arthur verschwunden war. Sie atmete auf und glaubte schon, sein plötzliches Erscheinen inmitten all der Dessous nur geträumt zu haben. Aber da sie ja nun schon mal hier war, konnte sie diesen feinen Fummel auch tatsächlich anprobieren.
    Die Korsage saß wie angegossen. Mit jedem kleinen Häkchen, das Mia vor ihrer Brust schloss, legte sich der Stoff straffer um ihre Haut und formte ihre Figur vorteilhafter. Die eingearbeiteten Stäbchen zwangen Mia zu einer aufrechten Haltung und ihre Brüste, die nur spärlich von hauchzarter Spitze bedeckt wurden, wirkten üppiger. Dabei hatte sie die breiten, roten Bänder am Rücken noch gar nicht geschnürt. Obwohl sie eine Jeans dazu trug, war ihre ganze Erscheinung so verändert, so aufregend weiblich, dass Mia vor Staunen die Luft anhielt.
    Noch nie hatte sie ein Kleidungsstück getragen, das so erotisch und edel zugleich wirkte.
    »Und?«
    Erschrocken fuhr Mia herum. Arthur steckte den Kopf zwischen dem Vorhang hindurch. Er war also doch kein Traum. Mia wurde rot und drehte sich vor Verlegenheit zum Spiegel zurück – nur, um darin erneut Arthurs Blick zu begegnen, der voller Bewunderung über ihren Körper wanderte.
    »Es … es fühlt sich ganz toll an«, murmelte sie und wusste nicht, wohin sie schauen sollte.
    »Das habe ich mir gedacht.« Mit einer schnellen Bewegung schlüpfte Arthur zu ihr in die Kabine. Er machte sich an der Schnürung der Korsage zu schaffen, Mias Taille wurde noch eine Spur schmaler und ihre Brüste hoben sich noch ein wenig mehr. Der feine Druck, den der Stoff und die Stäbe auf ihren Körper ausübten, versetzte sie in eine seltsame Erregung.
    Als sie den Blick hob, bannte Arthur sie im Spiegel förmlich mit seinen Augen, und plötzlich war etwas zwischen ihnen, das Mia den Atem nahm und ihr Herz still stehen ließ. Eine winzige Ewigkeit lang verschwand der Rest der Welt aus Mias Bewusstsein, und es gab nur noch sie und Arthur.
    Dann war es auch schon wieder vorbei, Arthur ließ sie los, die Korsage lockerte sich, und Mia konnte wieder freier atmen. Ihr Herz trommelte so laut, dass Arthur es vermutlich hörte.
    »Schade eigentlich, dass ich nie eine Gelegenheit haben werde, das Teil zu tragen«, sagte sie leise.
    »Das ist wirklich schade«, erwiderte Arthur. »Eine Frau sollte immer eine Gelegenheit haben, so etwas zu tragen.«
    Er strich leicht mit dem Daumen über Mias nackte Schulter und zog sich aus

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