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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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stand neben einer Reihe von Kiefern, die Hände in die Hüfte gestemmt.
    »Was ist los? Was hast du?« Sie hatte die Waffe im Anschlag, ihr Körper war in höchster Alarmbereitschaft.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Etwas, das du dir unbedingt ansehen solltest.«
    Sie trat neben ihn. Er deutete auf das Unterholz. »Das ist mir aufgefallen, als ich die Umgebung überprüft habe.«
    Sie kniff die Augen zusammen. Bäume. Noch mehr Bäume und …
    Verdammter Mist. Sie hielt die Luft an.
    Als sie einen Schritt nach vorn machte, knackte unter ihren Füßen ein Zweig. Vorsicht am Tatort. Pass auf, dass du keine Spuren …
    Sie spürte Lukes Hand im Rücken, warm und fest, als wolle er ihr Mut machen.
    Aber sie brauchte niemanden, der ihr Mut machte. Sie brauchte ihn nicht.
    »Sieht aus, als hätte da jemand gegraben.«
    Sie nickte. Mitten auf der Lichtung war eine etwa einen Meter achtzig lange und breite Erhebung.
    Frische Erde. Da hatte definitiv jemand gegraben.
    Nein, nicht gegraben. Jemanden begraben .
    »Denkst du dasselbe wie ich?«
    Ja . Sie schob ihre Waffe ins Holster zurück.
    »Das vermisste Mädchen. Davis hat eben angerufen und mir davon berichtet.«
    Dante sah wieder den Erdhaufen an. »Jetzt wird sie nicht mehr vermisst.«
    Das seltsame Gefühl, das sie im Bauch hatte, sagte ihr dasselbe.
    Wovor hast du Angst?
    »Wir wissen nicht, was hier begraben ist«, sagte sie, und es überraschte sie selbst, wie beherrscht ihre Stimme klang. Gelassen.
    Eis.
    »Das lässt sich rausfinden.«
    Sie konnte die Augen nicht von dem Hügel abwenden. Was für eine Art zu sterben. Begraben im Wald, in der Erde verbuddelt.
    Monica zog ihr Mobiltelefon heraus und tippte rasch die Nummer ein, die sie sich am Morgen eingeprägt hatte.
    Es klingelte. Einmal. Zweimal. Ein Glück, dass der Empfang jetzt besser war.
    »Davis.«
    Monica benetzte die Lippen. »Ich fürchte, Sheriff, Sie müssen zu mir kommen. Wir haben etwas entdeckt … hier am Moffett-Tatort.« Etwas. Eine Leiche.
    Die Größe stimmte.
    Solche Löcher hatte sie bei ihren Fällen schon öfter gesehen. Zu oft. Dante hatte sie zwar gesagt, sie wüsste es nicht, aber sie wusste es.
    »Mist«, knurrte Dante.
    Ja, sie empfand genauso. Sie war zum FBI gegangen, um diese Mörder aufzuhalten.
    Nicht, um immer wieder Tote zu finden.
    Würde die Waage denn nie ins Gleichgewicht kommen?
    Sie schloss die Augen. »Sheriff, wenn Sie kommen … bringen Sie ein paar Schaufeln mit.«

4
    In weniger als zehn Minuten war ein halbes Dutzend Deputys vor Ort. Sie schwärmten aus wie die Ameisen und wickelten gelbes Flatterband um die hin und her wogenden Kiefern.
    Sheriff Davis stand mit einer Schaufel in der Hand mitten in dem Chaos. Er starrte mit versteinertem, fahlem Gesicht zu Boden. Alle paar Minuten murmelte er: »Hurensohn.«
    Immer wieder.
    Luke rollte die Schultern und warf einen Blick nach hinten zu Monica. Sie sah mit zusammengekniffenen Augen auf die frisch aufgeworfene Erde. Er trat neben sie. »Dir ist klar, dass sie alle Spuren vernichten?« All die Leute. Die überall herumtrampelten.
    »Sie war noch nicht lange verschwunden … « Monica wirkte, als sei sie mit den Gedanken ganz woanders. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Dass er sie so schnell hier abgeladen hat … «
    Davis trat die Schaufel in die Erde.
    »Zu schnell.« Sie machte einen Schritt nach vorn. Luke wusste, dass sie nicht vom Sheriff sprach.
    Er packte sie am Arm und versuchte, sich nicht von der seidenweichen Haut unter seiner Hand ablenken zu lassen. »Was denkst du gerade?«
    Noch immer sah sie ihn nicht an. »Dafür spielt er zu gern.« Sie schüttelte den Kopf. »Viel zu schnell«, wiederholte sie.
    Deputy Lee griff nach einer Schaufel. »So eine Schande«, knurrte er so laut, dass sie es trotz der Entfernung hören konnten.
    Monica riss sich los und schob sich an dem Deputy vorbei. »Sheriff! Sheriff!«
    Davis hob den Blick. Sein Gesicht war knallrot. »Wir müssen graben. So schnell wie möglich.«
    »Aber wieso hat er sie ausgerechnet hier begraben? Wieso … «
    Wieder trat er die Schaufel tief in die Erde.
    Lee, der hinter ihr stand, zögerte.
    Sie ballte die Fäuste. »So arbeitet er nicht.«
    Er. Luke wusste, sie hatte sich in den Kopf des Mörders versetzt. Was ihn nicht überraschte. Offenbar tat sie das jedes Mal.
    Sie kauerte sich hin und strich mit den Fingern über die Erde.
    »Monica?« Vielleicht sollten sie sich lieber etwas zurückhalten und die Bergung der Toten den

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