Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
die Schreie hätte hören können. Niemand, der den Mord mitbekommen hätte.
    Monica hatte den Verdacht, dass aus dem heruntergekommenen kleinen Haus am Ende des Pine Bend viele Schreie gedrungen waren.
    Die Fenster waren mit Pappkarton zugenagelt. Wilder Wein rankte am Haus empor. Quer über die abgesackte Veranda war gelbes Flatterband gespannt.
    »Ganz schöner Zufall, dass die Polizei das Haus direkt nach dem Mord durchsucht hat«, sagte Luke, als er aus dem gemieteten SUV stieg.
    Ja, großer Zufall. Nur, dass Monica nicht an Zufälle glaubte. Das hatte sie noch nie getan. »Die Polizei hatte einen anonymen Tipp erhalten. Das war kein Zufall.« Diese Information hatte sich in den Akten befunden, die Hyde ihr gegeben hatte. Sie ging um den Wagen herum, die Waffe griffbereit im Holster, und ließ den Blick über die Bäume gleiten.
    Abgelegen. Keine Augenzeugen.
    Dante fluchte. »Du meinst, der Killer hat die Polizei verständigt?«
    Monica senkte den Blick zum Boden. Sie betrachtete die rote Erde am Ende der ausgefahrenen Straße. Reifenspuren. »Na ja – was hat man von einem Mord, wenn niemand was davon mitbekommt?«
    Schweigen.
    Monica kniff die Augen zusammen und sagte: »Als man Patty fand, war sie noch … frisch. Größerer Schockeffekt. Wenn sie einfach hier verwest wäre, hätte die Polizei erst nach einer gründlichen Autopsie erfahren, was mit ihr passiert ist … « Sie brach ab und sah hinter sich.
    »Monica?«
    Der Wind fuhr ihr ins Haar, flüsterte ihr ins Ohr. Sie deutete auf das Haus. »Schauen wir uns um.« Wahrscheinlich gab es nicht viel zu sehen, aber andererseits hatte sie auch nicht damit gerechnet, den Zettel zu finden.
    »Ich gehe hintenrum«, sagte er. »Nimm den Vordereingang.«
    Das war ihr recht. Dann war seine Stimme eben ruppig, und er hatte sie den ganzen Morgen kaum angesehen. Sie hatten einen Fall zu lösen. Für Bettgeschichten blieb da keine Zeit.
    Egal, wie gut er im Bett war.
    Monica nickte und zog ihre Waffe. Vorsicht war bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.
    Luke verschwand seitlich ums Haus. Sie stieg die Verandastufen hinauf. Quietschend gaben sie unter ihrem Gewicht nach.
    Plötzlich vibrierte ihr Mobiltelefon an ihrer Hüfte. Scheiße, das blöde Ding hatte sie total erschreckt. So viel zur knallharten FBI -Agentin. Sie holte tief Luft und hob es ans Ohr. »Special Agent Davenport … «
    »Es ist noch ein Mädchen verschwunden.«
    Den Südstaaten-Akzent kannte sie. Sheriff Davis.
    »Bitte?« Sie packte das Mobiltelefon fester. Nein, nicht so schnell. Sie spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden.
    »Sie ist heute Morgen nicht nach Hause gekommen … geht nicht an ihr Mobiltelefon … « Sie hörte ihn mal deutlich, mal gar nicht. »Ihr Chef sagt, sie wäre nach ihrer Schicht gegangen … brauche Sie und Ihren Partner hier auf dem Revier … «
    Monicas Herz raste.
    »Ihre Eltern sind hier, ich muss denen irgendwas erzählen … «
    »Wir kommen, Sheriff, ich will nur noch … «
    Es rauschte so laut in der Leitung, dass sie zusammenzuckte. Vermutlich musste man froh sein, dass es hier draußen überhaupt Empfang gab, aber …
    »Wo sind Sie?«
    »Am Moffett-Tatort. Dante und ich wollten sehen … «
    »Wo?« Wieder ohrenbetäubendes Rauschen. »Ich brauche … «
    Monica wirbelte herum und starrte auf die Reifenspuren. »Wann waren Ihre Leute zuletzt hier?«
    »Am Mittwoch.« Rauschen. »Kommen Sie ins Büro … Eltern … verschwunden … «
    Sie hob den Blick. Die hohen Nadelbäume rund um das Haus wogten hin und her. Ja, diese Verbindung würde bald abbrechen. »Wir sind in dreißig Minuten da.« Monica war nicht sicher, ob er sie gehört hatte.
    Am Mittwoch.
    Sie steckte das Mobiltelefon wieder in das Etui an ihrer Hüfte. Sie informierte sich jedes Mal über das Wetter, ehe Hyde sie losschickte. Sie wusste gern, auf was sie sich gefasst machen musste, wenn sie sich auf die Straße oder in die Luft begab.
    Mittwochnacht waren Gewitter durch diese Gegend gezogen, jenseits der Bezirksgrenze sogar als Tornado.
    Danach war es in diesem Teil Mississippis die ganze Zeit heiß und trocken gewesen.
    Das bedeutete, die Reifenspuren waren neu.
    Wer zum Teufel war hier draußen gewesen?
    »Monica!«
    Sie fuhr zusammen, dann lief sie in die Richtung, aus der Lukes Ruf gekommen war. Sie rannte um das Haus, sprang über eine umgestürzte Kiefer und duckte sich, um einem Ast auszuweichen.
    Da . Durch die Wipfel fielen matt einzelne frühmorgendliche Sonnenstrahlen. Luke

Weitere Kostenlose Bücher