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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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… «
    »Gehen Sie!« Sie sprang auf und ballte die Fäuste.
    Monica und Luke sahen einander an, und sie neigte den Kopf.
    »Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben«, sagte Monica besänftigend zu May. »Wenn Sie uns nur noch die alten Briefe von Kyle geben würden.« Denn die brauchte sie.
    May schob die Unterlippe vor. »Nein. Ich kenne meine Rechte. Sie dürfen mir nichts wegnehmen!«
    Nicht ohne Durchsuchungsbeschluss. Aber den würden sie kriegen.
    Sie gingen zur Tür. Luke blieb stehen und gab May seine Visitenkarte. »Falls Sie irgendwas von Kyle hören sollten, rufen Sie mich bitte an.«
    Sie schnappte sich die Karte. »Von dem höre ich sicher nichts. Ich habe seit einem Jahr nichts mehr von diesem undankbaren kleinen Mistkerl gehört.«
    Genau. Ein Mistkerl, den die Frau ganz klar deckte. »Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben«, sagte Luke erneut.
    Doch Monica zögerte. Be mine, Valentine. Woher war das plötzlich gekommen – und wieso? Als May das gesagt hatte, hatte ihre Stimme sanft und unglücklich geklungen. »Wann war das Feuer? An welchem Datum, meine ich.«
    »Am Valentinstag.«
    Monica wandte den Blick nicht von May ab. »Mein Beileid.«
    »Gehen Sie.« May flüsterte nur noch, und es klang schrecklich verzweifelt.
    Monica wusste, sie würden aus May nichts mehr herausbekommen. Sie trat nach draußen, und Luke folgte ihr.
    May knallte die Tür so rasch hinter ihnen zu, dass sie fast Lukes Fuß eingeklemmt hätte.
    »Nicht gerade die vielbeschworene Gastfreundschaft der Südstaatler«, murmelte Luke.
    Nein, und Monica hätte nur zu gern gewusst, was für eine ›Arznei‹ May nahm.
    »Glaubst du, sie sagt die Wahrheit?« Sie gingen auf den Wagen zu.
    Monica warf einen Blick auf die geschlossene Tür. »Wahrscheinlich nicht.« Aber Mays Angst, als Monica nach Kyle und dem Feuer gefragt hatte, war echt gewesen.
    ***
    »Fahr nicht zum Motel zurück.«
    Luke hatte gedacht, Monica sei auf der Fahrt neben ihm eingeschlafen. Er hatte den SUV die Autobahn entlanggejagt, weg von den Zypressen und den Sümpfen.
    Sie hatte ihren Sitz zurückgestellt, die Augen geschlossen und geschwiegen. Hatte sie schlafen wollen?
    Nein, ihm hätte klar sein müssen, dass ihr Verstand noch immer arbeitete. Ihr Kopf hatte nie Feierabend.
    »Hast du gehört?« Sie räkelte sich ein wenig und setzte sich auf. »Fahr nicht zum Motel zurück. Fahr zum Moffett-Tatort.«
    »Was?« Er warf ihr einen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. Allerdings konnte er Monica aus dem Augenwinkel noch immer sehen. Sie zog an ihrem Sicherheitsgurt, dann strich sie sich das seidenweiche Haar aus dem Gesicht.
    »Es ergibt keinen Sinn. Das mit dem Baum schon. Der Mord an Saundra war ein Racheakt; als sie starb, sollte sie sehen, was sie verloren hatte.« Ein rasches Seufzen. »Der Autounfall – er fand an genau derselben Stelle statt wie der erste. Er zwang das Opfer, die schlimmste Nacht seines Lebens noch einmal durchzumachen.«
    Er hatte geglaubt, sie sei todmüde, dabei hatte sie die ganze Fahrt lang nachgedacht.
    Monica trommelte mit den Fingernägeln auf die Lehne. »Er hat sie alle in die Vergangenheit zurückgezwungen. Saundra, Patty, Sally – er hat sie an Orte ihrer Vergangenheit geführt und hat sie das Fürchten gelehrt.«
    Er packte das Lenkrad fester. »Warum hat er Laura dann hinter diesem Haus begraben? Welche Bedeutung hatte es für sie?«
    Er fädelte sich in die Ausfahrt ein und lenkte den SUV Richtung Norden, zum Haus des Todes.
    »Irgendetwas haben wir da draußen übersehen«, sagte sie. »Da bin ich mir sicher.«
    »Du glaubst wirklich, dass wir da heute Abend etwas finden?« Sie sollten lieber am Morgen hinfahren, wenn es hell war, vielleicht konnten sie dann herausfinden, was für eine Botschaft dieser Wahnsinnige ihnen zukommen lassen wollte.
    Nein, nicht ihnen. Den Opfern.
    »Dieser Mann tut nichts ohne Grund«, antwortete sie. »Die Opfer, die er sich sucht, die Art, wie er sie tötet, die Orte, die er dafür wählt – und der Moment. Ich will den Tatort mit seinen Augen sehen.«
    ***
    Sie war gekommen, um sein Spiel zu spielen. Er beobachtete, wie die Scheinwerfer des SUV der Agenten das Dunkel durchbohrten.
    So schnell schon wieder da.
    Sie war nicht mal volle vierundzwanzig Stunden in Gatlin gewesen. In so kurzer Zeit konnte sie nicht viel Brauchbares erfahren haben. Enttäuschend. Er hatte mehr von ihr erwartet. Angeblich war sie die Beste.
    Aber bisher stellte sie

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