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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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hatte ihn. Die Dämonen konnten ihr gestohlen bleiben.
    Luke erhob sich noch einmal. Er knipste das Licht aus. Die Leintücher raschelten, als er neben ihr ins Bett glitt, dann spürte sie seine warme Haut, seine kräftigen, behaarten Beine und seine stahlharten Arme.
    Er zog sie an sich. Drückte sie gegen seine Brust.
    Sein Herz schlug so schnell.
    »Du hast mir Angst gemacht.« Die Worte hingen im dunklen Zimmer. Bemerkenswert, dass er das zugab. »Ich wollte diesen Bastard erschießen. Ich hatte solche Angst, er würde dich töten … « Er zog sie noch enger an sich. »Tu mir so etwas nie wieder an, Baby. Nie mehr.«
    In seinen Worten schwang so viel Gefühl mit, so viel Kummer, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte, also drehte sie den Kopf und küsste ihn. Nicht auf den Mund, sondern auf die Wange. »Ich bin ja hier.« Das war die einzige Antwort, die ihr einfiel. »Ich bin in Sicherheit.« Bis zum nächsten Mal.
    Bei ihrer Arbeit gab es immer ein nächstes Mal. Das wussten sie beide.
    Er atmete tief aus, lockerte jedoch nicht seinen Griff.
    Stille. Dann antwortete er: »Vor langer Zeit musste ich mal mit ansehen, wie jemand, der mir nahestand, vor meinen Augen starb.«
    Monica merkte, wie sie sich versteifte.
    »Ich versuchte, ihr zu helfen, aber ich konnte nichts tun. Sie starb – und ich konnte es nicht verhindern.«
    In seiner Stimme schwangen Schmerz und Wut mit. Rasende Wut. Diese Art von Wut kannte sie gut.
    »Ich will das nie mehr durchmachen müssen.« Sein Griff wurde fester, tat weh. »Eins muss dir klar sein: Wir sind jetzt ein Team, und dir stößt nie wieder etwas zu, zumindest nicht, solange ich da bin und dich retten kann.«
    Mich retten? , dachte sie. Sie rückte ein Stück von ihm ab. »Du kannst nicht alle retten, das weißt du doch.« Diese Lektion hatte sie schon lange gelernt. Manchmal konnte man sich nicht mal selbst retten.
    »Ich bin nicht wie du«, sagte er. »Ich bin nicht zum FBI gegangen, um die Killer aufzuhalten. Ich bin wegen der Opfer dabei.«
    Um sie zu retten.
    Sie legte den Kopf an seine Brust. Lauschte seinem Herzschlag. »Wer war sie?« Monica wusste, sie sollte das nicht fragen. Sie wollte nichts über die Geliebte hören, die er verloren hatte, die, der er – das konnte man seiner Stimme deutlich anhören – noch immer nachtrauerte. Die, die ihn zu dem Mann gemacht hatte, der er heute war. Sie wollte nichts …
    »Meine Mutter.«
    Sie kniff die Augen zu. »Das … tut mir leid.« Mein herzliches Beileid. Waren das die Worte, die sie sagen musste? Sie taten ihr wirklich von Herzen leid – all die Opfer und ihre Familien, die sie kennengelernt hatte, und Luke ebenso.
    Ihr Luke . Der Pfadfinder mit der rauen Schale, der die ganze Welt zu beschützen versuchte.
    Sie starrte ins Dunkel, lauschte dem gleichmäßigen Rhythmus seines Herzens und schwieg. Er wollte nicht hören, dass er seinen Kampf verlieren würde, und im Augenblick brachte sie es nicht über sich, es ihm unter die Nase zu reiben.
    Verspannt lag sie in seinen Armen. Unsicher. Nervös. Aber schließlich forderte die Erschöpfung ihren Tribut, und nach einiger Zeit schlief sie ein.
    Ihr Kopf an seiner Brust. Ihre Beine ineinander verschlungen. Die Körper eng aneinandergepresst.
    Zusammen in der Dunkelheit.
    ***
    Kein Licht diesmal.
    Stirnrunzelnd starrte er auf Agent Davenports Zimmer. Sie hatte ihr Muster durchbrochen. Weshalb? Weil sie glaubte, sie hätte ihn erwischt? Töricht. Was für ein dummer Fehler.
    Ein Fehler, den er von ihr nicht erwartet hätte.
    So enttäuschend.
    Davenport hatte das Licht ausgemacht, dabei hätte sie sich eigentlich im Dunkeln nicht wohlfühlen dürfen. Nicht sie.
    Er ließ das Zimmer nicht aus den Augen. Was war anders?
    Wovor hast du Angst?
    Er beobachtete sie schon so lange, studierte sie.
    An diesem Abend hatte er herausgefunden, dass sie den Tod nicht fürchtete. Ohne mit der Wimper zu zucken, hatte sie in die Mündung einer schussbereiten Waffe geschaut.
    Tapferkeit? Größenwahn? Vermutlich eine Mischung aus beidem.
    Aber es gab eine Schwachstelle in ihrer Rüstung. Eins war ihm aufgefallen: Sie hatte Dante Deckung gegeben, hatte schnell versucht, ihn zu schützen. Zu schnell.
    Schatten, die sich gemeinsam bewegten . Das hatte er auch zuvor schon gesehen.
    War Dante Davenport wichtig? Wahrscheinlich nicht. Denn in Davenport war etwas zerbrochen.
    Genau wie in ihm.
    Dennoch hatte sie Dante geschützt. Daraus konnte man nur schließen, dass sie mit ihm gevögelt

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