Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Motel war.
»Ich habe gestern mit Hyde gesprochen. Wir haben in Jeremys Wohnung ein paar Rechner gefunden. Hyde wollte eine Agentin namens Kennedy hier runterschicken, damit sie sich der Sache annimmt.«
»Samantha«, sagte Monica.
»Ja, genau, Sam Kennedy. Sie sollte heute eintreffen. Ihr Flieger sollte um … « Er warf Lily einen Blick zu.
»Sieben«, wisperte sie.
»… sieben landen«, sagte er nickend. »Ich habe Lee hingeschickt, um sie abzuholen.« Eine kurze Pause. »Ich hab Hyde gesagt, ich würde Sie informieren. Ich dachte, Sie hätten die Information über die Agentin bekommen … «
»Sie ist nicht dort, Hank«, sagte Lily mit gepresster Stimme. Sie rang ihre Hände. »Lee ist am Telefon. Das Flugzeug ist gelandet. Ein paar Leute sahen sie aussteigen, aber jetzt ist sie nirgends zu finden.«
»Was soll das heißen?«, fuhr Kenton Lily an.
Denn hier ging es um eine der Ihren.
»Woher soll ich das wissen?« Wieder fuhr Davis sich durchs inzwischen völlig zerraufte Haar. »Wahrscheinlich hat sie ein Taxi genommen oder einen Mietwagen.«
Monica riss ihr Mobiltelefon aus der Tasche. Tippte Sams Nummer ein. Alle schwiegen. Lukes und Monicas Blick trafen sich. »Sie geht nicht dran.«
Das musste nichts zu bedeuten haben. Vielleicht war sie in einem Funkloch. Falls Sam mit einem Mietwagen auf den gewundenen Straßen ins Hinterland unterwegs war, konnte das bei jeder Kehre passieren. Das musste nichts bedeuten.
Aber wenn es nichts zu bedeuten hatte, wieso sah Monica dann so besorgt aus, und wieso schnürte sich ihm der Magen immer enger zusammen?
***
Das Handy klingelte. Immer wieder. Eine kindlich-fröhliche Melodie, wie sie einer FBI -Agentin schlecht zu Gesicht stand.
Er sah auf das Display des Mobiltelefons. Davenport. Aha, sie rief also bereits an – war schon auf der Suche nach ihrer Freundin.
Aber sie würde sie nicht finden. Noch nicht.
Es klingelte achtmal, dann hörten die viel zu heitere Melodie und das Vibrieren auf.
Vorläufig würde er nicht drangehen. Die Zeit war noch nicht reif. Monica sollte sich ruhig erst mal Gedanken machen, wo ihre Freundin wohl abgeblieben war. Je länger er wartete, desto verzweifelter würde Monica sein.
Noch würde er nicht drangehen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Monica bildete sich ein, sie würde sein Profil erstellen. Er dagegen hatte sie genau beobachtet. Inzwischen war er sich so gut wie sicher, ihre Schwachstelle zu kennen.
Noch ein Test, und er würde Bescheid wissen. Nur noch einer.
Es war einfach gewesen, Samantha am Flughafen abzufangen. Niemand hatte ihm auch nur die geringste Aufmerksamkeit geschenkt. Für eine FBI -Agentin hatte sie sich unfassbar leicht entführen lassen.
Davenport wäre eine größere Herausforderung. Er hatte ausgiebige Recherchen betrieben, hatte die vergangenen vier Monate damit verbracht, alles über sie zu erfahren. Er hatte gehofft, dass sie wegen der Morde nach Jasper kommen würde. Angeblich war sie die beste Mitarbeiterin der SSD – und er war davon ausgegangen, dass sie die Beste schicken würden.
Sogar die Stadt hatte er extra für sie ausgewählt und mit den Morden den Köder ausgelegt.
Diese Verbindung hatte sie noch gar nicht hergestellt.
11
»Romeo« verhaftet. Ein Opfer überlebt. Stirnrunzelnd betrachtete Luke den alten Zeitungsausschnitt in dem durchsichtigen Beweisbeutel vor ihm auf dem Tisch. »Haben Sie Fingerabdrücke darauf gefunden?«, fragte er Gerry.
»Nein. Abgewischt.«
Klar. Kopfschüttelnd starrte er den Zeitungsausschnitt an. »Warum hat er uns das zukommen lassen? Warum nicht eine seiner Notizen? Was soll das?«
»Vielleicht will er so einen Serienmördernamen«, schlug Vance vor. Er war etwa eine Stunde zuvor ins Labor gekommen, nur – so nahm Luke jedenfalls an – , um ihm das Leben zur Hölle zu machen.
»Bis jetzt hat er noch keinen«, fuhr Vance fort. »Vielleicht macht ihn das wütend.«
So, wie der Deputy Luke wütend machte.
»Wie wäre es mit Watchman?« Vance fuhr sich übers Kinn. »Das wäre ein guter Name. Augenscheinlich beobachtet er die Leute ja die ganze Zeit. Das muss er doch, oder? Wenn er rausfinden will, wovor sie Angst haben?«
Luke warf dem Mann einen abfälligen Blick zu.
»Möglicherweise will er auch nur berühmt werden … wie dieser andere Bastard, der Jaspers Ruf ruiniert hat.« Sheriff Davis schüttelte angewidert den Kopf.
Dieser andere Bastard? »Von was für einem Bastard reden Sie?«, fragte Luke.
Davis richtete den Blick auf den
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