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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Wasser hatte sie keine Angst.
    Immerhin hatte sie geschrien. Dieser herrlich verzweifelte Schrei, den sie ausgestoßen hatte, als sie den im Wasser treibenden Engel entdeckt hatte!
    Angst . Jetzt wusste er, wie Monicas Stimme klang, wenn sie Angst hatte, und er wusste genau, wie er ihr Angst machen konnte. Sie direkt anzugreifen würde nichts bringen. So ließ sie sich nicht brechen. Das hatte vorher nicht geklappt und würde jetzt genauso wenig klappen.
    Er duckte sich tiefer in den Wald und zog sein feuchtes Hemd aus. Er würde sich beeilen müssen. Bald würden die Deputys ausschwärmen. Sie würden die Gegend durchkämmen.
    Er wandte den Blick nicht von Monica. Sie blickte jetzt in seine Richtung, als könne sie ihn sehen. Wenn es doch bloß so wäre.
    Das letzte Puzzlestück hatte seinen Platz gefunden. Endlich wusste er, wie er sie brechen konnte.
    Er würde sie in Angst und Schrecken versetzen. Aber nicht, indem er ihr wehtat. Indem er sich die anderen schnappte.
    Er zog die Hose aus und trockene Bekleidung an. Dann beobachtete er, wie der andere Agent, Dante, Monica die Hand auf die Schulter legte.
    Habe ich dich , dachte er.
    Der Bastard hatte schon die ganze Zeit gezeigt, dass er an Monica hing, aber jetzt nahm Monica …
    Sie legte ihre Hand auf seine und drückte sie!
    Monica hatte Lukes Todesurteil unterschrieben.
    Die Sonne hatte sein Haar fast schon getrocknet. Er würde sich davonstehlen und sich in Jasper unter die anderen mischen. Niemand würde ihm auf die Schliche kommen.
    Das war noch keinem gelungen.
    Bis zuletzt würden sie ahnungslos sein, und dann war es zu spät.
    ***
    Chaos. Sobald der Sheriff mit der Verstärkung eintraf, war der Tatort ein einziges Chaos. Fünfzehn Minuten später kam ein Krankenwagen. Überall liefen Deputys herum. Einige machten sich im Wald auf die Suche nach dem Täter. Andere stürzten sich aufs Haus. Die Sanitäter kümmerten sich um Sam, und das war verdammt gut, denn ihre Pupillen waren riesig, und sie zitterte am ganzen Leib.
    »Samantha, wer hat dir das angetan?« Monica hielt sich so dicht neben ihr wie möglich. Das war recht leicht, dann Sam hielt ihre linke Hand nach wie vor fest umklammert.
    Sam schüttelte den Kopf. Tränen flossen aus ihren Augen.
    »Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen«, sagte der Sanitäter, ein großer, kräftiger Mann mit blondem Haar. Lance. Er hatte Monica in der Nacht zuvor zusammengeflickt. »Wir müssen sie gründlich untersuchen, damit wir sicher sein können, dass … « Er brach mitten im Satz ab und sah auf Sam hinunter.
    Hirnschäden . Sie wussten nicht, wie lange Sam im Wasser gelegen hatte.
    Außerdem bestand bei Menschen, die kurz vorm Ertrinken gewesen waren, die Gefahr eines akuten Herzstillstands. Wobei der Begriff ›kurz vorm Ertrinken‹ bei Sam nicht passte, denn der Täter hatte sie ertränkt. Immer wieder. Hatte sie immer wieder für ein paar Sekunden ins Reich des Todes befördert und dann zurückgeholt.
    Lance und sein Kollege hoben Sam auf die Trage und schoben sie in den Krankenwagen. Monica machte Anstalten, mit einzusteigen. Sie würde Sam nicht allein lassen. Sam brauchte Schutz, jede Sekunde, bis sie diesen sadistischen Hurensohn gefasst hatten.
    Doch Kenton schüttelte den Kopf. »Ich kümmere mich um sie.« Er hatte die Schultern gestrafft und die Fäuste geballt. »Ich bleibe bei ihr. Sie werden hier gebraucht. Kümmern Sie sich um die Spuren, die dieser Hurensohn hinterlassen hat, und fassen Sie ihn.«
    Sie nickte. »Lassen Sie sie keine Sekunde allein.« Dann senkte sie die Stimme. Sie wollte nicht, dass Samantha hörte, was sie jetzt zu sagen hatte. »Es ist ihm schon einmal gelungen, an eine Überlebende ranzukommen. Wer weiß, ob er es nicht bei ihr auch versucht.« Er mochte es nicht, wenn seine Beute entkam. »Lassen Sie sie nicht allein.« Sie würde Samanthas Leben nicht den Deputys anvertrauen.
    »Ich lasse sie keine Sekunde aus den Augen«, antwortete er und stieg in den Krankenwagen. Die Sirene heulte auf.
    Sams Kopf schoss hoch.
    Weitere Sirenen begannen zu heulen. Monica sah, wie zwei Streifenwagen dem Krankenwagen hinterherfuhren.
    »Ich schicke ein paar Deputys ins Jasper Memorial Hospital «, rief Davis, der gerade auf sie zukam. »Sie sorgen für ihre Sicherheit.«
    Monica schluckte die Bemerkung ›So wie bei Laura?‹hinunter, denn nicht der Sheriff war Schuld an Lauras Tod, sondern sie. Sie hätte auf sie aufpassen müssen.
    Sheriff Davis betrachtete kopfschüttelnd die Hütte.

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