Echo der Vergangenheit (German Edition)
Kenton hielt die Waffe weiter auf Malone gerichtet. »Unsinn oder nicht, Sie kommen mit und beantworten die Fragen der SSD .«
An Malones Kinn zuckte ein Muskel.
»Ach übrigens – ist das Ihr Pick-up da an der Ecke?«
Malone nickte ärgerlich.
Kenton lächelte wissend, aber es war das Lächeln eines Haifischs. »Dachte ich es mir doch.«
***
»Leute, kommt mal her!«, tönte Max’ Stimme über die Gespräche im Konferenzzimmer hinweg.
Lora warf einen Blick auf Garrison, der seinen Stuhl zurückschob und sich zur Tür wandte.
Alle anderen folgten ihm. Sie eilten den Flur entlang und quetschten sich im Aufenthaltsraum vor den Großbildfernseher.
Max drückte auf die Fernbedienung, und der Ton wurde lauter.
»Die FBI -Agenten halten sich bedeckt, aber aus zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, dass dieser Mann das jüngste Opfer des Brandstifters ist, der in unserer Stadt sein Unwesen treibt.« Das Gesicht Elle Shaws füllte den Bildschirm aus.
»Was ist los?«, brüllte Garrison.
»Schon wieder einer?«, murmelte Lora. »Diesmal haben wir gar keinen Anruf bekommen.«
»Der Mann wurde angezündet«, antwortete Max. »Nicht der Tatort, sondern der Mann. Wir hätten nicht das Geringste tun können.«
»Haben die das gesagt?« Lora wies auf den Fernseher. Der Kameramann hatte ausgezoomt, und jetzt waren die Einmündung einer Gasse und gelbes Flatterband zu sehen.
»Nein. Das habe ich im Funk gehört.« Max hörte dauernd Polizeifunk. »Das FBI sollte den Mann beschützen, und jetzt ist er verbrannt«, fügte er hinzu und sah Lora mit zusammengekniffenen Augen an.
Garrisons Blick war auch auf sie gerichtet. »Sie sollen die auch beschützen.«
Das taten sie auch. Die beiden Polizisten, die zu ihrer Bewachung eingeteilt waren, standen keine drei Meter entfernt. Lora rieb sich die Arme und stierte auf den Fernsehapparat. Verbrannt . Es gab kaum eine schlimmere Art zu sterben. Der Arme.
»Wir passen hier selbst auf unsere Leute auf.« Max sprach laut und deutlich, vermutlich, damit ihn die beiden Polizisten auch hörten. »Wir lassen nicht zu, dass Lora etwas passiert.«
Sie schützten einander. Das war ihre Devise.
Bei einem Feuer brachte man einen Kameraden immer in Sicherheit. Das Team arbeitete zusammen. Überlebte zusammen.
Doch wenn man starb, fuhr man allein in die Grube.
***
Kenton schob Malone ins erstbeste Vernehmungszimmer und stellte zwei Uniformierte zu seiner Bewachung vor die Tür.
»Wo hast du ihn gefunden?«, fragte Monica und verrenkte den Hals, um den Verdächtigen besser sehen zu können.
»Bei Loras Haus.« Kenton holte tief Luft und zwang sich, Ruhe zu bewahren. »Sein Pick-up war auch dort. Lass ihn sofort abschleppen und untersuchen.« Wenn in dem Pick-up auch noch so kleine Spuren von Brandbeschleuniger waren, würden die Techniker sie finden. »Besorg uns einen Durchsuchungsbefehl und pass auf, dass alles nach Vorschrift läuft.«
»Ich bin schon dabei.« Samantha drehte sich um und eilte den Flur hinunter.
Kenton zog sein Mobiltelefon heraus und tippte Monicas Nummer. Es klingelte einmal, zweimal, dreimal …
Mach schon … , dachte er.
»Agent Davenport.« Aber es war nicht Monicas Stimme. Außer, sie hatte in den letzten paar Minuten eine kräftige Testosteroninjektion bekommen.
Verdammt. Er räusperte sich. »Tut mir leid, aber ich brauche sie.«
Stille.
»Wo?«
»Auf dem Polizeirevier. So schnell sie hier sein kann. Pete Malone sitzt im Vernehmungszimmer. Samantha und ich fangen schon mal an, aber … «
Aber Luke würde verstehen.
Wenn sie wollten, dass der Verdächtige schnell ein Geständnis ablegte, brauchten sie Monica. Niemand konnte sich in die Gedankenwelt eines Killers so gut hineinversetzen wie Monica.
»Wir kommen.«
Er widersprach nicht. Das war nicht Lukes Fall, aber wenn er meinte, dabei sein und auf seine Geliebte aufpassen zu müssen, dann lag das in seinem Ermessen. Kenton respektierte das.
***
Luke legte auf. Monica, die die Bettdecke bis über die Brüste hochgezogen hatte, drehte sich zu ihm um. »Ich habe doch gesagt, ich gehe dran.«
Er schüttelte den Kopf. Sie war gerade eingeschlafen gewesen, als das Handy geklingelt hatte. »Hast du alles gehört?« Aus dieser geringen Entfernung schien ihm das sehr wahrscheinlich.
»Ja.«
Er umfasste ihr Kinn und küsste sie, drang mit seiner Zunge tief in ihren Mund und kostete sie. Sie hatten nicht einmal annähernd genug Zeit miteinander gehabt.
Er löste die Lippen von ihren und
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