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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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machte es sich in dem einzigen Sessel im Raum bequem.
    Kenton legte die Schusswaffe auf dem Nachttisch ab. »Ich glaube, Lora war zunächst nicht besonders beeindruckt von mir.«
    »Weil sie Ihren Hintern erst mal aus einem brennenden Haus rausschaffen musste.« Das Haifischlächeln war verschwunden, Hydes Ton jetzt ernst.
    Verdammt. Hatte sie ihn doch wahrhaftig bei seinem Chef denunziert.
    »Ich hörte einen Mann um Hilfe schreien, also bin ich rein.« Schließlich war es sein Beruf, Leben zu retten. »Jerome befand sich in dem Haus, Sir.«
    »Ich weiß. Ich habe Ihren Report gelesen.«
    Das passte. Hyde war immer schnell – einer der Gründe, warum er der Chef war.
    »Finden Sie es nicht auch interessant, dass der Mann, der uns einen Tipp bezüglich einer Brandstiftung geben wollte, ausgerechnet in einem Feuer stirbt?«, fragte Kenton.
    Hyde lehnte sich zurück und stützte das Kinn in die Handfläche. »Ich finde das sogar ausnehmend interessant.«
    »Heute Nacht gab es ein weiteres Feuer.« Kenton warf einen Blick auf die Ascheflecken auf seinem Hemd. Schon wieder eins. Die Reinigung würde nicht einfach werden. »Das Opfer war an eine Heizung gekettet. Es hat es nicht ins Freie geschafft.«
    »Zwei Feuer hintereinander?« Hydes Brauen schossen in die Höhe. »Wenn wir über denselben Straftäter reden, ist das eine dramatische Eskalation.«
    »Ich weiß.« Kenton rollte die Schultern. Himmel, tat ihm der Rücken weh. Zwischen seinen Schulterblättern war alles verspannt, und er hätte gut eine Massage brauchen können.
    Am liebsten von Lora. Die Frau hatte tolle Hände. Lange Finger. Zarte Knochen.
    Nachdem er die Arme über dem Kopf gedehnt hatte, sagte Kenton: »Ich werde Monica bei diesem Fall brauchen.« Denn wenn es um Killer ging, war Special Agent Monica Davenport die Beste.
    »Gut.«
    »Sam könnte ich auch brauchen.« Er beobachtete seinen Chef jetzt sehr genau. »Wie es aussieht, gab es sechs Monate lang keine Brände … und dann gingen sie mit neuem Schwung wieder los.« So eine lange Pause war einfach nicht normal. »Ich glaube, unser Delinquent hat sich in der Zeit woanders ausgetobt. Sam könnte das für mich prüfen. Sie könnte in den umliegenden Bundesstaaten die Brände mit denen hier vergleichen und … «
    »Nein.«
    Dabei war Sam Kennedy ein Genie, wenn es um Muster ging. Alles, was sie brauchte, waren ein Rechner und Zugang zu den Akten, und innerhalb einer Stunde hatte sie ein Dutzend Verbindungen hergestellt.
    »Wie geht es ihr?« Kenton wusste, dass Sam durch die Hölle gegangen war. Beim letzten großen Fall der SSD war sie dem Delinquenten in die Hände gefallen. Als sie sie endlich fanden, hatte der Mann sie schon so schlimm gefoltert, dass sie nur noch sterben wollte.
    Sogar darum bettelte, sterben zu dürfen.
    Nach so etwas die Arbeit wiederaufzunehmen war schwer, das wusste er.
    Bei manchen Verbrechen starb das Opfer sofort.
    Bei anderen blieb zwar die äußere Hülle intakt, doch das Opfer starb innerlich – Tag für Tag ein Stück.
    »Sam hat um Sonderurlaub gebeten«, antwortete Hyde. »Sie will sich erst mal ausruhen. Es langsam angehen lassen.«
    Sich Hilfe holen. Ja, sie musste unbedingt mit jemandem reden.
    Er hatte ihre Augen gesehen, als er bei ihr im Krankenzimmer saß, und er wusste, wann er in finstere Abgründe sah.
    »Ich probiere momentan jemand Neuen für die Arbeit am Rechner aus. Einen Typen, der zusammen mit Sam das MIT absolviert und sich in Quantico recht gut gemacht hat. Ich sage ihm, er soll sich um die Sache kümmern.«
    »Ich werde heute den Tatort untersuchen und habe Lora Spade gebeten, mein Kontakt vor Ort zu sein.«
    Das schien Hyde nicht zu überraschen. Aber wann wirkte Hyde schon überrascht? »Nach allem, was ich gehört habe, ist Lora eine der besten in Franks Team.« Er nickte. »Es ist gut, wenn Sie die Tatorte auch mit Loras Augen betrachten.«
    Das sah er auch so.
    »Aber seien Sie vorsichtig. Ehe wir nicht genau wissen, womit wir es hier zu tun haben, muss unsere Untersuchung so verdeckt wie möglich bleiben.«
    Mit anderen Worten: Binde den Leuten vor Ort nicht alle Einzelheiten auf die Nase. Diese Lektion hatte er auf schmerzliche Art lernen müssen. »Ja, Sir.«

4
    »Wer zum Teufel sind Sie, und was wollen Sie an meinem Tatort?«, knurrte eine Stimme, als Kenton und Hyde unter dem gelben Polizeiband hindurchschlüpften, das rund um das Haus in der Byron Street gespannt war.
    Ein großer Mann mit rotblondem Haar und zusammengekniffenen

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