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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Kent zog ein paar zusammengetackerte Blätter heraus. »Er sagte: ›Die Schwachen sterben. Das Feuer brennt. Es tötet. Es richtet die Schuldigen.‹« Kent holte tief Luft. »Es richtet. Er hat es uns gesagt, aber ich habe es einfach nicht kapiert.«
    »Vielleicht bin ich ja blind, aber ich kapiere es immer noch nicht.« Andererseits – vielleicht kapierte sie es doch. Tom Hatchen und Charlie Skofield hatten Verbrechen begangen. Jennifer offensichtlich auch, und das mit Randall war auch allgemein bekannt. Lora setzte sich kerzengerade hin. Die Opfer hatten alle gegen das Gesetz verstoßen, aber …
    »Sie sind davongekommen.« Monica durchbohrte die Bilder eins nach dem anderen mit ihrem Blick. »Seine Opfer … Jennifer Langley, Tom Hatchen, Charlie Skofield, Jerome und Randall. Sogar Larry – sie alle haben Verbrechen begangen und sind davongekommen. Sie mussten nicht büßen für das, was sie getan hatten.«
    »Das Feuer hat sie gerichtet.« Kent rieb sich den Nacken. »Der Bastard hat uns alles erzählt.«
    »Es richtet die Schuldigen«, zitierte Monica.
    Lora rieb sich die Schläfe. »Wollen sie mir damit sagen, der Typ bestraft die Leute?«, fragte sie. »Er verbrennt sie, weil sie nicht in Haft mussten?«
    »Nein.« Monica schüttelte den Kopf. »Nicht er. Das Feuer richtet. Ich glaube … « Sie griff in ihren Koffer und holte einen weiteren Stapel Akten heraus. »Er räumt ihnen sogar eine Überlebenschance ein. Er ruft die Feuerwehr an und sagt Ihnen, wohin Sie fahren müssen. Falls Sie das Opfer retten … «
    »Was allerdings noch nie geschehen ist«, warf Ramirez ein.
    »Sorgt das Feuer dafür, dass es aus der Asche aufersteht. Das ist … « Monica verzog die Lippen zu einem trockenen Lächeln. »Läuterung durch das Feuer.«
    Kent nickte, augenscheinlich konnte er Monicas Assoziation nachvollziehen. »Ganz schön biblisch.«
    Lora sprang auf. »Er ist nicht Gott! Er ist ein Irrer, der Leute bei lebendigem Leib verbrennt! Egal, wer diese Leute waren und was sie getan haben – Tatsache ist, er ermordet sie!«
    Monica hob eine Braue. »Ihm ist das nicht egal.«
    »Er verletzt meine Kollegen.« Sie bohrte die Nägel in ihre Handflächen. »Carter hat nie jemandem etwas getan, nie, und Wade ist fast noch ein Kind. Diese Brände legt er nicht nur, um die Opfer zu töten, die werden gelegt, um die Retter in die Falle zu locken – uns.« In der Nacht war sie selbst ein Opfer geworden. Dabei hatte sie niemandem etwas getan. Sie hatte auch gegen kein Gesetz verstoßen. Man musste sie nicht richten.
    Schon gar kein durchgeknallter Pyromane.
    »Das ist die Herausforderung für ihn, verstehen Sie?«, fragte Monica und richtete den Blick auf Lora. »Er will beweisen, dass die Feuerwehr nicht gegen seine Brände ankommt. Er ist stärker. Gescheiter. Die Brände kann man nicht aufhalten, und wenn das Feuer sein Urteil vollstreckt, richtet es die Schuldigen.«
    »Das ist völlig verrückt.« Lora stieß sich vom Schreibtisch ab und fing an, im Raum auf und ab zu gehen. »Wenn er hinter Leuten her ist, die gegen das Gesetz verstoßen haben … « Sie baute sich vor Samantha auf und fixierte sie. »Was habe ich getan? Ich habe niemanden getötet. Ich habe weder Drogen verkauft noch eine Frau verprügelt. Ich habe nichts verbrochen!«
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte Monica langsam, »dass Sie die in seinen Augen schlimmste Sünde begangen haben.«
    »Das ist doch Quatsch«, knurrte Kenton.
    Monica ließ den Blick zwischen Kenton und Lora hin und her schweifen. »Sie versuchen, die Vollstreckung seiner Urteile zu verhindern.«
    Seiner Urteile? Schreie drangen an ihre Ohren.
    Ihre Schreie.
    »Lora … «
    Sie zuckte zusammen.
    Kenton war da, vor ihr, und starrte sie besorgt an.
    Sie schüttelte den Kopf und schob sich an ihm vorbei. Sie musste raus. Musste atmen. Musste weg von diesen Bildern auf dem Schreibtisch.
    Mit gesenktem Kopf stürmte sie aus dem Raum, ohne auf Kents Rufe zu hören.
    Sie wollte, dass dieser Albtraum aufhörte. Schnaufend raste sie an den Polizisten vorbei Richtung Ausgang.
    »Lora! Warte!«
    Direkt vor der Glastür, die Freiheit vor Augen, blieb sie stehen. Ihre Hände lagen an der Metallstange, bereit, die Tür aufzustoßen. Bloß raus . Trotzdem warf sie einen Blick über die Schulter.
    »Du kannst nicht einfach allein losgehen.« Kent sah sie ernst an. »Komm, wir trinken einen Kaffee, dann … «
    »Ich muss etwas erledigen.« Ihr Magen war ein einziger Knoten. Raus hier. Los ,

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