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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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anfangen.«
    »Hört sich gut an.«
    »Sie wurden mir übrigens wärmstens empfohlen.«
    »Ach ja? Von wem denn? Falls Sie mir die Frage gestatten.«
    »Ich erinnere mich nicht mehr genau. Es ist schon eine Weile her.«
    »Wie lange?«
    »Es war am 21. März 2002.«
    Als ich das Datum nenne, versteift Kenneth Beckman sich. Er tritt einen Schritt zurück und schaut auf die Tür. »Verzeihung? 2002? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja.«
    »März 2002?«
    »Ja.«
    Er schaut wieder auf die Tür. »Das ist unmöglich.«
    »Und warum?«
    »Schon allein aus dem Grund, weil ich damals noch gar nicht im Geschäft war.«
    »Das kann ich Ihnen erklären«, sage ich. »Kommen Sie. Ich möchte, dass Sie sich noch etwas ansehen.« Ich zeige auf den dunklen Korridor, der zum letzten Zimmer im Erdgeschoss führt. Beckman zögert. Vielleicht spürt er, dass hier etwas nicht ganz stimmt, ohne es genau benennen zu können. Aber er braucht den Auftrag, auch wenn er für einen Sonderling arbeiten soll, der in Rätseln spricht.
    Wir gehen den Korridor hinunter. Als wir vor dem Zimmer ankommen, stoße ich die Tür auf. Hier ist der Gestank noch viel intensiver.
    »Verdammt!«, ruft Beckman und weicht zurück. Er greift in die Gesäßtasche, zieht ein schmutziges Taschentuch heraus und presst es sich auf den Mund. »Warum zum Teufel stinkt es hier so?«
    Der kleine, quadratische Raum ist makellos sauber. In der Mitte stehen zwei Stahltische, die beide im Boden verschraubt sind. Die pechschwarzen Wände wurden aufwendig schallgedämpft. Die niedrige Decke ist mit Akustikplatten verkleidet, die ich per Post bei einer Schweizer Firma bestellt habe, die sich darauf spezialisiert hat, die besten Aufnahmestudios der Welt auszurüsten. Über den Tischen hängt ein Mikrofon. Der Boden ist mit Hochglanzlack gestrichen, aus praktischen Gründen in roter Farbe. Unter den Tischen befindet sich ein Abflussloch.
    Auf einem der Tische liegt unter einer weißen Plastikplane eine Gestalt auf dem Rücken, die bis zum Hals zugedeckt ist.
    Als Beckman die Leiche sieht und begreift, was das ist, bekommt er weiche Knie.
    Ich drehe mich zur Wand um und nehme ein Foto ab. Es ist ein Zeitungsausschnitt und die einzige Dekoration in dem Raum. »Sie war hübsch«, sage ich. »Keine ausgesprochene Schönheit wie zum Beispiel Grace Kelly, aber hübsch unter der ganzen Schminke.« Ich zeige ihm das Foto. »Finden Sie nicht?«
    Das unbarmherzige Neonlicht beleuchtet Beckmans vor Angst verzerrtes Gesicht.
    »Sagen Sie mir, was passiert ist«, fordere ich ihn auf. »Finden Sie nicht, es ist an der Zeit?«
    Beckman weicht zurück und hebt abwehrend die Hand. »Sie sind verrückt, Mann. Ein Psychopath. Ich hau ab.« Er dreht sich um und versucht, die Tür zu öffnen. Sie ist verschlossen. Er drückt und zieht, drückt und zieht und wird immer hektischer, doch die Tür bleibt verschlossen. »Machen Sie die verdammte Tür auf!«
    Anstatt die Tür zu öffnen, trete ich vor und ziehe das Tuch von dem Leichnam auf dem Tisch. Der Verwesungsprozess hat bereits eingesetzt. Die Augen sind in die Augenhöhlen gesunken; die Haut ist fahl und hat die Farbe überreifen Korns angenommen. Die Gestalt ist noch als Mensch zu erkennen, obwohl sie ausgemergelt ist und an der Schwelle zur vollständigen Verwesung steht. Die Hände sind grau und schrumpelig, die steifen Finger flehend ausgestreckt. Der ekelerregende Gestank löst bei mir keinen Brechreiz aus. Mittlerweile freue ich mich sogar immer ein wenig darauf.
    Ich schaue auf den Zeigefinger der linken Hand des Leichnams. Er trägt das kleine Tattoo eines Schwans. Ich wende mich Beckman zu und sage in meinem besten gebrochenen Italienisch:
    »Benvenuto al carnevale!«
    Willkommen im Karneval.
    Beckman taumelt und prallt gegen die Wand. Der Anblick der Leiche und der frische Verwesungsgestank erschrecken ihn zu Tode. Er versucht zu sprechen, doch die Worte bleiben ihm in der Kehle stecken.
    Ich hebe den Taser und drücke ihn auf die Seite von Beckmans Brust. Blaue Blitze zucken durch die Luft. Der Mann bricht auf dem Boden zusammen.
    Einen Augenblick lang herrscht Stille.
    Grabesstille.
    Ich ziehe die drei Mordinstrumente aus den Scheiden und lege sie neben den Profi-Haartrimmer auf den Tisch. Dann öffne ich den Geheimschrank, der hinter einer Tür mit Magnetschloss versteckt ist und in dem die Aufnahmegeräte stehen. Der Anblick des mattschwarzen Lacks der sechs staubfreien antistatischen Komponenten törnt mich geradezu an. Die

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