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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Michael.«
    Sie hörte, wie Drummond tief ein-und langsam ausatmete. »Ich brauche seine Handynummer und den Netzbetreiber.«
    Jessica gab ihm die Informationen.
    »Ich weiß nicht, ob ich das um diese Zeit durchkriege.«
    »Verstehe.«
    »Ich schau mal, was ich tun kann«, sagte Drummond. »Wo sind Sie?«
    Jessica sagte es ihm.
    »Sind Sie allein?«
    »Detective Bontrager ist bei mir.«
    »Okay. Ich ruf gleich zurück.«
    Jessica beendete das Gespräch. Sie stand mitten auf der Straße in der undurchdringlichen Dunkelheit der ländlichen Vororte. Die Straße verlor sich in beiden Richtungen in der dunklen Nacht. Dunkel, verboten, unbekannt, still.

85.
    Dunkelheit.
    Sie lag in einem fahrenden Wagen. Über ihren Augen und auf dem Mund klebte Klebeband. Die Hände waren noch immer mit dem Plastikband auf dem Rücken gefesselt.
    Lucy lauschte auf die Geräusche ringsherum. Sie fuhren über eine geteerte ebene Straße, vielleicht eine Schnellstraße, aber nicht mit hoher Geschwindigkeit. In regelmäßigen Abständen hörte sie ein kurzes, dumpfes Rauschen, als würden sie an Laternenpfählen vorbeifahren.
    Im Hintergrund surrte permanent das Heizgebläse. Aus dem Radio erklang keine Musik, und der Fahrer unterhielt sich mit niemandem. Dann hörte sie ein leises Summen. Das Lied kannte sie nicht.
    Lucy rollte auf die rechte und dann auf die linke Seite. Es waren nur minimale Bewegungen, doch sie spürte, dass das Plastikband an den Handgelenken jedes Mal ein wenig hin und her rutschte. Sie hatte kräftige Arme und Hände. Wenn man als Zimmermädchen jeden Tag Dutzende von Matratzen anhob, sparte man sich das Krafttraining.
    Links.
    Rechts.
    Lucy bewegte die Handgelenke hin und her und entspannte sie wieder.
    Allmählich lockerte sich das Plastikband.

86.
    Zehn Minuten später rief Drummond zurück.
    »Was haben Sie für mich?«, fragte Jessica.
    Er antwortete nicht sofort. Jessica glaubte zuerst, die Verbindung sei unterbrochen worden. Sie schaute aufs Display. Die Verbindung bestand noch. Sie drückte das Handy wieder ans Ohr. Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille. Entweder hatte Drummond die Halloween-Party verlassen, oder er war kurz vor die Tür getreten.
    »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, Jessica.«
    Das klang gar nicht gut. »Sagen Sie schon.«
    Jessica hörte Papier rascheln. »Das Büro des Staatsanwalts in Hudson County hat sich gerade gemeldet. Sie haben gestern einen Durchsuchungsbeschluss für die Postfiliale in Jersey City ausgestellt.«
    Drummond sprach über das Postfach in dieser Filiale, an das World Ink die Tattoos geschickt hatte.
    »Gibt es neue Informationen?«, fragte Jessica.
    »In der Tat. Aber es sind keine guten Nachrichten.«
    »Was haben sie gesagt?«
    »Sie haben den Nachsendeauftrag gefunden. Jetzt wissen wir, wohin die Tattoos von Postfach 1606 gesandt wurden. Die Tattoos von World Ink. Das Päckchen wurde an eine Adresse in South Philly geschickt.«
    Jessica wartete und wartete. »Michael?«
    »Es war die Adresse von Kevin Byrne. Die Tattoos wurden an seine Adresse geschickt.«
    Jessica hatte das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu fallen. Sie wollte etwas erwidern, doch es dauerte einen Moment, bis sie ein Wort herausbrachte. »Das ist nicht möglich.«
    »Es ist die einzige Postsendung, die im Rahmen dieses Nachsendeantrags jemals von diesem Postfach weiterverschickt wurde. Und zwar vor circa vier Wochen.«
    Jessica schwieg. Drummond fuhr fort. »Die Hälfte der Abteilung sucht ihn, Jessica. Wenn ich diesen Antrag für eine Handyortung dem Chef vorlege, wird er sie dazu benutzen, Kevin zu orten und ins Roundhouse zu schaffen.«
    »Okay, Michael. Verstehe«, sagte Jessica. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Und der wäre?«
    »Ich brauche einen Vorsprung. Es gibt eine Erklärung dafür. Ich muss zuerst mit Kevin sprechen.«
    Drummond schwieg einen Augenblick. »Ich kann das Gesetz nicht brechen, Jessica. Sie wissen genauso gut wie ich, dass über dieses Gespräch beim Netzbetreiber ein Nachweis existiert.«
    »Ich verlange nicht von Ihnen, das Gesetz zu brechen. Ich brauche nur ein bisschen Zeit. Wer will denn wissen, worüber wir geredet haben? Vielleicht haben wir über die Phillies gesprochen.«
    »Wie wäre es mit diesem Chase Utley, hm?«
    Jessica dachte angestrengt nach. »Ich bitte nur um ein kleines Zeitfenster. Kevin ist unschuldig. Ich sorge dafür, dass er sich meldet, damit er alles aufklären kann.«
    Die nächsten Sekunden zogen sich endlos in die

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