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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Länge. »Wenn die Staatsanwaltschaft mich einschaltet, bin ich gezwungen zu handeln. Das wissen Sie, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Aber vielleicht muss das nicht sofort sein. Vielleicht habe ich keinen Handyempfang. Vielleicht ist mein Handy ausgeschaltet.«
    Jessica war erleichtert. »Danke, Michael.«
    »Viel Glück, Detective.«
    Jessica beendete das Gespräch. Sie erzählte Josh Bontrager alles, was er nicht gehört hatte. Sie lief hin und her. Es regnete stärker, doch Jessica bemerkte es kaum.
    »Okay«, sagte sie. »Der Mörder hat aus einem bestimmten Grund auf diese Nacht hingearbeitet.«
    »Totentanz«, sagte Bontrager. »Halloween um Mitternacht.«
    »Genau. Dem Mörder geht es nur um Christa-Marie. Warum?«
    Bontrager dachte kurz nach. »Wenn wir mit unseren Vermutungen richtig liegen, wird er noch einen Menschen töten, für die letzte Note.«
    »Wenn alles auf Christa-Marie hinausläuft, muss es eine Verbindung geben.«
    »Sie kann aber nicht die Zielscheibe sein. Sie wurde des Mordes überführt. Sie kam eben nicht wie die anderen Opfer mit ihrer Schuld davon.«
    »Es sei denn, es gibt da noch etwas, was wir nicht wissen.«
    »Ich habe Angst, dass ich einen Fehler gemacht habe«, hatte Byrne gesagt.
    Jessica zog das Handy wieder heraus und rief einen Mann namens Gary Peters an, einen Freund von ihr, der bei der Lokalredaktion des Inquirer arbeitete. Sie wechselten kurz ein paar Höflichkeiten und kamen dann auf den Punkt.
    »Was brauchst du?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Schieß los.«
    »Ich brauche eine Todesanzeige«, sagte Jessica. »Der Mann ist im November 1990 gestorben.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Gabriel Thorne.«
    »Okay«, sagte Peters. »Was genau musst du wissen?«
    »Ich brauche nur die Todesanzeige.«
    »Okay. Soll ich sie dir faxen?«
    »Kannst du sie mir mailen?«
    »Kein Problem.«
    Jessica gab ihm ihre E-Mail-Adresse. »Und bitte schnell, okay?«
    »Bin schon dabei, Detective.«
    Zwei Minuten später informierte sie das Klingeln des Handys über den Eingang der E-Mail. Jessica öffnete den Anhang. Es war eine PDF-Datei vom Philadelphia Inquirer .
    Bekannter Psychiater mit 58 Jahren gestorben.
    Jessica überflog die Todesanzeige und fand sofort das, was sie suchte.
    »›Die Trauerfeier findet in der Kirche St. Stanislaus statt. Danach folgt die Beerdigung auf dem Briarcliff Cemetery‹«, las sie vor.
    »Steht die Adresse da?«, fragte Bontrager.
    Jessica vergrößerte das Bild und überflog die Anzeige. »Ja, hier steht sie. Sawmill Road 122.«
    »Weißt du, wo das ist?«, fragte Bontrager.
    »Nein«, sagte Jessica. »Warte mal.«
    Sie startete Google Maps auf ihrem iPhone und gab die Adresse ein. Kurz darauf erschien eine Karte mit einer großen roten Pinnnadel in der Mitte.
    »Das gibt’s ja nicht.«
    »Wo ist das?«, fragte Bontrager.
    Der Briarcliff Cemetery war ein kleiner Vorstadtfriedhof, der an eine Reihe großer Anwesen grenzte. Eines davon gehörte Christa-Marie Schönburg.
    Sie bogen in die Sawmill Road ein. Es herrschte absolute Dunkelheit. Über dem Boden schwebte ein feiner Nebel, den die Scheinwerfer kaum durchdringen konnten. Jessica war gezwungen, auf der kurvenreichen Straße immer wieder das Tempo zu drosseln. Laut Navi lag der Hintereingang zum Briarcliff-Friedhof ungefähr in einer Meile Entfernung.
    Jessica nahm langsam eine Rechtskurve.
    »Halt an!«, schrie Bontrager.
    Jessica trat auf die Bremse. »Was ist los?«
    »Fahr zurück.«
    Jessica legte den Rückwärtsgang ein und stieß knapp zwanzig Meter zurück. Dann sah sie, was Josh aufgefallen war. Auf der rechten Straßenseite führten Reifenspuren durch das hohe Gras in den Wald. Auch ein paar junge Bäume waren umgeknickt. Jessica richtete den Wagen so aus, dass die Scheinwerfer in den Wald strahlten. Knapp zehn Meter vor ihnen stand ein Wagen mit laufendem Motor. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet, doch sie sahen die Abgase in die kühle Nachtluft aufsteigen.
    Jessica und Bontrager wechselten einen Blick. Sie zogen die Waffen, stiegen den Straßengraben hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Als sie sich dem Wagen näherten, erkannte Jessica, dass es ein Transporter war.
    Ein ihr bekannter Transporter.

87.
    Lucy Doucette erinnerte sich an eine Zeit, als sie ungefähr vier oder fünf war. Ihre Mutter hatte ein paar Jahre bei dem Discounter Dollar General gearbeitet und gut verdient. Sie waren reich. An jenem Thanksgiving Day aßen sie Truthahnbrust von Jennie-O und

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