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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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worden. Den Zeitungsberichten zufolge war Thorne Christa-Maries Psychiater. Damals wurde viel darüber spekuliert, ob die beiden auch eine Liebesbeziehung gehabt hatten, obwohl Thorne drei Jahrzehnte älter als Christa-Marie und seit ihrer Kindheit eine enge Bezugsperson für sie gewesen war. Wenn Jessica sich nicht irrte, gestand Christa-Marie den Totschlag, plädierte auf verminderte Schuldfähigkeit und wurde zu zwanzig Jahren in der State Correctional Institution, einem Frauengefängnis in Muncy, verurteilt.
    »Das war dein erster Fall?«, fragte Jessica.
    Byrne nickte. »Mein erster Fall als leitender Detective. Ich wurde mit Jimmy zusammengespannt.«
    Jimmy Purify, von dem Byrne eine Menge gelernt hatte, war vor Jessica sein Partner gewesen.
    »Ich versteh das nicht«, sagte Jessica. »Ist Christa-Marie noch in Muncy?«
    »Nein«, erwiderte Byrne. »Sie wurde vor ein paar Jahren entlassen. Soviel ich weiß, wohnt sie noch in dem Haus in Chestnut Hill.«
    Jessica beschloss, ihren Partner nicht zu fragen, warum er das alles wusste. Es war nicht ungewöhnlich, dass Detectives das Leben von Menschen, die sie verhaftet und eines Verbrechens überführt hatten, aus der Ferne verfolgten. Jessica wunderte sich allerdings, dass sie von alldem nichts wusste.
    »Hast du seit ihrer Freilassung mit ihr gesprochen?«
    »Nein.«
    »Hat sie schon einmal versucht, dich zu kontaktieren?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Jessica atmete tief durch und betrachtete noch einmal die Handschrift. Sie sah nicht aus wie die Schönschrift einer geistig verwirrten Person. »Geht es ihr – wie soll ich sagen – jetzt besser? «
    Byrne zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Es war ein sehr brutaler Mord, und es wurden damals mehrere psychologische Gutachten erstellt. Ich habe einige der Berichte gelesen. Chronische Depression. Borderline und bipolare Störung. Da sie ein Geständnis abgelegt hat, kam es nicht zum Prozess.«
    »Warst du bei der Anhörung dabei?«
    »Ja.«
    »Hast du als Zeuge ausgesagt?«
    Byrne zögerte kurz, ehe er antwortete. Jessica spürte ein Bedauern. »Ja.«
    Sie versuchte, die Karte in einen zeitlichen Kontext einzuordnen. »Wann wurde der Brief abgestempelt?«
    Byrne sah auf den Umschlag. »Letzten Donnerstag.«
    Jessica rechnete nach. »Dann hat sie den Brief …«
    »… vor den Morden verschickt.«
    Jessica stockte der Atem. Es fiel ihr schwer, das alles zu begreifen. Es passierte nicht oft, dass sie irgendetwas dermaßen aus dem Konzept brachte. »Ist sie zu so etwas fähig?«
    Jessica wusste, dass ihre Frage zum Teil rhetorisch war. Die Frau war immerhin eine verurteilte Mörderin und offenbar zu Gewalt fähig. Aber eine im Rausch blindwütiger Wut verübte Tat hatte nicht zwangsläufig zur Folge, dass jemand auch einen kaltblütigen, geplanten Mord beging. Und dann durfte man auch die körperliche Konstitution nicht außer Acht lassen.
    »Sie ist dazu fähig«, sagte Byrne. »Die Ausführung? Sie ist keine starke Frau, Jess, und sie ist viel älter geworden. Ich glaube nicht, dass sie das alles ohne Hilfe hätte tun können.«
    Jessica dachte kurz nach. »Okay. Vielleicht ist es nur ein Zufall. Der Löwe, der Hahn und der Schwan.«
    Byrne starrte sie an.
    »Okay. Jedenfalls müssen wir der Sache auf den Grund gehen«, sagte Jessica und warf einen Blick auf die Uhr. »Willst du jetzt oder morgen früh fahren?«
    »Wohin?«
    »Kevin. Wir müssen mit ihr sprechen.«
    Byrne nahm ihr die Karte aus der Hand und steckte sie zurück in den Umschlag. »Ich finde, ich sollte alleine mit ihr reden.«
    Vermutlich hatte Byrne recht, aber Jessica hätte ihn trotzdem gerne begleitet. »Du musst mit dem Boss sprechen, Kevin. Du musst das Team informieren.«
    Byrne schaute sich in dem kleinen, beengten Raum um. Abgesehen von der uralten Kaffeemaschine und der Spiegelglasscheibe mit Blick in einen der Verhörräume gab es hier nicht viel Sehenswertes. Schließlich wandte er sich wieder Jessica zu.
    »Morgen«, sagte er.
    Jessica wollte widersprechen, doch Byrne fuhr fort.
    »Sieh mal, diese Sache hängt mit dem Fall von Kenneth Beckman zusammen, und ich ermittle in diesem Fall. Welche Verbindung hier besteht, weiß ich nicht. Wenn sich aber herausstellt, dass es eine gibt, informiere ich natürlich alle. Wenn nicht, müssen wir uns damit nicht auch noch belasten.«
    »Kannst du mir mal erklären, warum es da keine Verbindung zu unseren Mordfällen geben soll, Kevin? Es kann nicht sein, dass Christa-Marie gerade von

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