Echo des Zorns (German Edition)
ihr T-Shirt auf und warf es ihr zu. »Die Spielstunde ist vorbei.«
Sie kniff die Augen zusammen. Ihm war klar, dass er sich wie ein Schwein benahm, aber er musste sie unbedingt loswerden. Sie durfte da nicht reingezogen werden . »Wenn du mal wieder nett ficken willst, ruf mich an, aber …«
»Hör auf!« Auf ihren Wangen hatten sich tiefrote Flecken gebildet. »Ich habe gehört, was du gesagt hast. Das weißt du genau!« Mit gefurchter Stirn trat sie auf ihn zu. »Man hat Quinlan entführt?«
Er starrte sie schweigend an.
»Was wollen sie?«, wisperte Samantha, und jetzt klang sie richtig verängstigt.
Er spürte diese Angst auch, und gleichzeitig war er so nervös, dass er sich kaum beherrschen konnte. »Das weiß ich noch nicht.« Sein Mund war staubtrocken.
Samantha zog ihr T-Shirt über, und ihre fließenden Locken fielen ihr ins Gesicht. »Sie werden wieder anrufen, nicht wahr? Wenn wir hier bleiben, rufen sie noch mal …« Rasch streifte sie die übrigen Kleidungsstücke über.
Er schüttelte den Kopf. Das war Zeitverschwendung . »Ich muss zu meinem Stiefvater.« Er drehte sich von ihr weg. »Das Arschloch am Telefon sagte, er würde ihm eine Nachricht schicken.« Aber wann würde die eintreffen, und was genau würde er fordern?
Geld, davon war auszugehen, aber wie viel? Frank Malone war schwerreich. Seine erste Frau hatte aus altem Geldadel gestammt, und nach ihrem Ableben hatte Frank ihr gesamtes Vermögen geerbt.
Egal, wie viel dieses Schwein verlangte – Max würde dafür sorgen, dass Frank bezahlte. Er würde nicht zulassen, dass sein Bruder wie dieser Briar endete.
»Ich glaube, das sind dieselben«, murmelte er, ohne sich umzusehen. »Wie bei dem Mann in der Zeitung.«
»Sei dir nicht zu sicher«, antwortete sie. Überrascht blieb Max stehen.
Sie trat vor ihn und zwang ihn, sie anzusehen. »Du weißt nichts über diese Leute. Vielleicht will dich jemand nur aufziehen. Vielleicht hat jemand den Artikel gelesen und versucht, dir Angst einzujagen.«
Wenn sie doch nur recht hätte! »Der Mann am Telefon hat uns im Core gesehen.«
Überrascht formten ihre Lippen ein lautloses »Oh«.
»Er war dort. Er hat uns gesehen, und während ich so mit dir beschäftigt war, dass ich nichts mehr um mich herum wahrgenommen habe, hat er Quinlan entführt.« Er starrte in ihre großen, weit aufgerissenen Augen, und einen Moment lang kam ihm ein fürchterlicher Verdacht.
Sie hatten sich so unverhofft kennengelernt. Sie hatte ihn dermaßen angebaggert, und dann war sie plötzlich auf dieser Party aufgetaucht. Wo sie beide gewesen waren, Quinlan und er – und sie war im Core gewesen, zum gleichen Zeitpunkt wie Quinlan und er.
Am Abend zuvor war Samantha da gewesen, und an diesem Abend …
Wenn Max verschwunden wäre, hätte Frank Malone keinen Cent bezahlt. Max war nicht sein Fleisch und Blut, also würde er auch nichts zu seiner Rettung unternehmen. Das Geld – das der Familie – stand ausschließlich Quinlan zu.
»Der Typ sagte, er sei dir gefolgt?« Echte Überraschung huschte über ihre zarten Züge.
Er griff nach seinem Schlüsselbund. »Fahr heim. Ich habe keine Zeit für …«
»Ich komme mit dir!« Schnelle, sich überschlagende Worte. »Wohin du auch fährst und was du auch tust, ich komme mit.«
Er drehte sich überrascht um. Sam zog gerade ihre Schuhe an. »Ich lasse dich mit dieser Geschichte nicht allein«, sagte sie entschlossen.
Max schüttelte den Kopf. »Du weißt nicht, was …«
Ihre Finger legten sich um seine. »Du weißt genauso wenig, was die Zukunft bringt. Aber du musst es nicht allein ertragen.«
Er biss die Zähne zusammen.
»Entweder du lässt mich mitkommen, oder ich fahre dir hinterher, also akzeptier einfach …«
»Möglicherweise beobachten sie mich noch. Verdammt, natürlich beobachten die mich! Dieses Arschloch hat gesagt, wenn ich die Bullen verständige, kriege ich Quinlan in Einzelteilen zurück!«
Sie zuckte zusammen. »Du solltest …«
»Hast du die Überschrift gelesen? Hast du gesehen, was sie mit diesem anderen armen Schwein gemacht haben?« Der Mann hatte lange leiden müssen. »Das machen sie mit Quinlan auch.« Er schloss einen Moment lang die Augen. Sorge und Selbstvorwürfe nagten an ihm. »Ich war da, und ich habe nicht mitbekommen, dass sie ihn verschleppt haben.«
»Das ist nicht deine Schuld!«
»Ich kriege Quinlan wieder. Egal, was ich tun muss, ich kriege meinen Bruder zurück.«
Sam starrte ihn besorgt an. »Sie glaubt, ich sehe
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